Fison de la Cruz
Fison de la Cruz * 2055 in Asunción/Paraguay | |
Alter | 16 (2071) |
Geschlecht | männlich |
Metatyp | Ork (goblinisiert, als Mensch geboren) |
Haarfarbe | schwarz |
Augenfarbe | bernsteinfarben bis sonnengelb (ursprünglich braun) |
Mutter | Fleta Margareta Maria de la Cruz |
Vater | Philippe Emanuel de la Cruz |
Tätigkeit | ehem. Schüler (Highschool) |
Fison de la Cruz ist der jüngste Sohn des paraguayanischen Unternehmers und Schiebers Philippe Emanuel de la Cruz.
Biographie
Fison de la Cruz ist bei seiner Mutter und seinen beiden älteren Geschwistern, die drei und acht Jahre älter sind, als er, auf einem Gestüt in der Nähe von Asunción, Paraguay aufgewachsen, das der Familie gehört.
Soweit man etwa 100 km südöstlich der Hauptstadt als "in der Nähe" bezeichnen möchte... | |
Geo Graf |
Entführung
2071, im Jahr des globalen Tempo-Drogenkriegs wurde Fison im Alter von damals 16 Jahren mutmaßlich von einer Gang entführt. Die Verhandlungen der verzweifelten Eltern mit den Gangern scheiterten, da die Entführer, die bei ersten Kommlink-Kontakt ein Lösegeld in Höhe von einer Million Nuyen sowie die Freilassung "politischer Gefangener" gefordert hatten, sich in der Folge nicht mehr meldeten. Seinem Vater gelang es trotz Einsatzes aller Connections, die Philippe Emanuel de la Cruz als Sohn von Großgrundbesitzern, Geschäftsmann, Inhaber der Frachtfirma «Colonial Movers» und Schieber zur Verfügung standen, nicht, seinen entführten Jungen wiederzufinden. - Seither trauern Fisons Eltern und seine beiden älteren Geschwister um den entführten Sohn und Bruder, dessen möglicher Tod für sie mit jedem Tag, der seit seiner Entführung ohne ein Lebenszeichen vergangen ist, mehr zur Gewissheit wird.
Schicksal
Tatsächlich haben seine Entführer Fison - der zunächst durchaus bereitwillig mitging - Tempo angeboten das er nur all zu gerne probierte. In einem abgelegenen Home der Gang kam es dann allerdings zu einer vollkommen unerwarteten Wendung, da der scheinbar menschliche Jugendliche begann, zum Ork zu goblinisieren. - Die Ganger, die den Beginn des Verwandlungsprozesses als heftige, allergische Reaktion auf die recht neuartige BAD fehldeuteten, gerieten in Panik und ließen den Jugendlichen in einer im Urwald verborgenen Hütte zurück, da sie damit rechneten, dass die unerwartete und extreme Reaktion seines Körpers auf die Droge ihn umbringen würde, und sie die Konsequenzen fürchteten, wenn man sie mit seinem Tod in Verbindung brachte. - Der Halbwüchsige, der an seiner Highschool ein Ass als Sportler und hervorragender Footballspieler war, überstand die für ihn alles andere, als angenehme und ziemlich schmerzhafte Verwandlung jedoch auch ohne jedwede medizinische Fürsorge. Als er nach knapp einer Woche wieder einigermaßen klar im Kopf war, stellte er - zu seinem Schrecken - fest, dass er nun erstens ein Ork war, zweitens seine Kleidung, die Brustkorb, Arm- und Beinmuskulatur bei der Verwandlung gesprengt hatten, nur mehr aus Lumpen bestand, er drittens allein in ihm fremder Umgebung war, und dass zudem die genießbaren, nicht verdorbenen Vorräte in der Wellblechbude (abgesehen von Alkoholika, NovaCoke, Tempo und anderen Drogen sowie Zigaretten) maximal zwei Tage reichen würden. - Außerdem war er, nachdem er in der Woche, die sein Filmriss angedauert hatte, kaum etwas zu sich genommen hatte, halb verhungert und verdurstet.
Selbsterhitzende Fertigmahlzeiten von Natural Vats, die sich nach dem vorgesehenen Ziehen des Nippels partout nicht erwärmen wollten, wie es die Piktogramme auf der Verpackung nahelegten, schmeckten zwar einfach abscheulich, aber sie sättigten - zusammen mit ein paar überreifen, schon fast ekelhaft süßen Früchten - zumindest einiger Maßen, und ein paar Dosen lauwarmes Soybier, FantaZack und Quetzal Cola, deren MHD schon ein gutes Dreivierteljahr überschritten waren, halfen auch gegen den ärgsten Durst. - Anschließend machte Fison Bestandsaufnahme, mit ernüchterndem Ergebnis: Die Hütte, deren Wellblechdach auch nicht all zu dicht hielt, bot kaum Schutz vor den beinahe allnächtlichen schweren Regengüssen, Klamotten in seiner - neuen - Konfektionsgröße gab es keine, was noch an Essen und Trinken da war, war nicht der Rede wert, und der Akku seines Kommlinks war ebenso tot, wie das alte Armee-Funkgerät, das in dem Gang-Unterschlupf in einer Ecke stand. - Immerhin entdeckte er ein macheten-ähnliches Messer, einen uralten, großkalibrigen Trommelrevolver samt zwei Schachteln Munition und eine halbautomatische Aztlaner Armeepistole sowie eine Kiste voll unterschiedlicher voller Ladestreifen (von denen allerdings nur ganze sieben in die Pistole passten). Aus einem Stück alter LKW-Plane mit militärischem Tarnmuster bastelte er sich einen provisorischen Rucksack und packte die wenigen genießbaren Vorräte, einen Teil der Drogen (und - obwohl er selbst Nichtraucher war - der Zigaretten) sowie die Muni für Revolver und Pistole hinein. Aus dem Rest der Plane machte er sich eine Art einfachen Regenumhang, ehe er - ohne eine Ahnung, wohin er gehen musste, um zurück nach Asunción oder zur elterlichen Hacienda zu gelangen - in den Dschungel aufbrach, auch, wenn die Laute der Critter, die er ringsum hörte, und die er nicht einzuordnen wusste, nicht geeignet schienen, ihm Mut zu machen.
Sein Weg führte ihn - ohne jede Orientierungshilfe und ohne eine Ahnung, wo sein Ausgangspunkt - die Wellblechhütte im Regenwald - eigentlich lag - in die exakt falsche Richtung, und immer weiter von Asunción und dem Gestüt weg, wo seine Eltern und Geschwister wegen seines Verschwindens und des Abbruchs des Kontakts zu seinen Entführern zwischen Panik und hilfloser Trauer gefangen, zu diesem Zeitpunkt noch verzweifelt auf ein Lebenszeichen Fisons hofften. Er wurde von einer Anakonda angegriffen - zu seinem Glück nicht von einer Großen - und schaffte es irgendwie, diese mit der an eine Machete erinnernden Klingenwaffe zu töten, die er aus dem Unterschlupf der Gang mitgenommen hatte. Später gelang es ihm, mit der Pistole ein reh- oder antilopenähnliches Wildtier zu erlegen, dessen Fleisch er aß und das er sogar braten konnte, nachdem er sich auf die Techniken des Feuermachens besonnen hatte, die er in diversen Folgen in einer in der spanischen Kolonialzeit angesiedelten Telenovela gesehen hatte. Während sein Elternhaus sich etwa 100 km südöstlich der paraguayanischen Hauptstadt befand, hatte Hütte, in die die Ganger ihn geschafft hatten, nordwestlich von Asunción gelegen, und da er sich ohne jedweden Kontakt zu irgend einem Metamenschen durch den Urwald schlug und dabei grob immer gerade aus und stur nach Norden ging, überschritt er irgendwann - ohne dies zunächst zu bemerken - die Grenze nach Amazonien.
Wobei ihn sein Weg - ausgehend davon, wie komplett orientierungslos er sich durch den Dschungel bewegte - ebenso gut auch nach Bolivien hätte führen können. - Dass er nicht in dem kartell-kontrollierten, neo-kommunistischen Land, sondern im erwachten Amazonien landete, war - mehr oder minder - purer Zufall... | |
Cartographer |
Dank seines - für einen absoluten Neuling auf diesem Gebiet - überraschenden Jagderfolgs, und weil er durch in einer der geleerten Getränkedosen aufgefangenes Regenwasser weder verdurstet war, noch sich eine lebensbedrohliche Parasitenerkrankung zugezogen hatte, war er in vergleichsweise guter, körperlicher Verfassung, als er vielleicht 30 Kilometer jenseits der Grenze in Amazonien auf die ersten Metamenschen traf, denen er seit seinem Aufbruch bei der Hütte begegnete. Die Gruppe von einem Dutzend Männern unterschiedlichen Metatyps waren Waffenschmuggler, die anti-kommunistische Rebellen in Bolivien mit Waffen belieferten, im Tausch gegen von diesen abgezweigte Koka-Blätter und fertig verarbeitetes Kokain bzw. NovaCoke. - Entsprechend misstrauisch waren sie, und einige der mit vollautomatischen Gewehren Bewaffneten hätten den jugendlichen Ork in seiner wenig vertrauenserweckenden Aufmachung am liebsten erschossen und im Wald verscharrt, da sie ihn für einen möglichen Spitzel des Regimes in La Paz und der bolivianischen Hauptstadt Sucre, des mit diesem verbündeten Morales- oder des Aztlaner David-Kartells oder einen Agent Provocateur des amazonischen Nachrichtendienstes DISA hielten. Der Anführer der Schmuggler war allerdings anderer Ansicht, und entschied, dass sie Fison (der erhebliche Probleme hatte, sich mit den Männern zu verständigen, deren "Spanisch" recht wenig Ähnlichkeit mit dem Spanisch hatte, das bei ihm zu Hause gesprochen wurde) erst einmal mitnehmen würden.
Dass er unter diesen die aus dem Gang-Unterschlupf mitgenommenen Zigaretten bereitwillig verteilte, und auch die Drogen aushändigte (nach seiner Erfahrung mit seiner Goblinisierung hatte er keinerlei Neigung, noch ein weiteres Mal Tempo zu probieren), verbesserte er sein Standing bei den Schmugglern ganz erheblich.
...