Nahkampfwaffe
Nahkampfwaffen bilden die Sparte von Schmerz verursachenden Objekten, die von Angesich zu Angesicht Anwendung finden. Fast jedes Ding kann in den geschulten, wie auch in den ungeschulten Händen zu einer Waffe werden. Das beginnt bei einem Messer oder einer Flasche und reicht bis zu Waffen für Profis wie Schlagstöcke, Schwerter und Streitäxte oder die ganze Palette der bekannten asiatischen Kung-Fu Schlagetots.
Die Entwicklung des State of the Art - die uns jedes Jahr Kübelweise Neuheiten auf dem Waffensektor liefert - hat auch vor Nahkampfwaffen nicht halt gemacht. So verwundert es nicht, daß nicht wenige Konzerne - bzw. deren Waffensparten - bekannte Tötungswerkzeuge durch moderne Technologie verbessert haben um sie noch tödlicher zu machen: Ob das nun die Vibro-Klinge eines Messers ist, das allseits populäre Monoschwert oder die Centurion Laseraxt... von all den Schockstäben und -handschuhen erst gar nicht zu reden. Ein etwas älteres Konzept ist da schon das «Überlebensmesser», bei dem sich im hohlen Griff eines Kampfmessers ein Kompass, Miniwerkzeug, Traumapatch und anderes nützliches Zeug verbirgt. Auch Peitschen oder Garotten werden durch Monodraht noch wesentlich gefährlicher, als sie es in den Händen eines Experten ohnehin schon wären... Auch die Beschichtung einer Nahkampfwaffe mit Dikote™ macht sie unter Umständen noch mal ein ganzes Stück effektiver (und auf jedenfall deutlich teurer).
Während stumpfe Nahkampfwaffen aber auch Messer und selbst Schwerter vielerorts legal zu erwerben sind, und sie jeder mit SIN in der örtlichen Weapons World™-Filiale problemlos bekommt, sind die ganzen Hightech-Spielzeuge in den meisten Rechtsprechungen mehr oder minder verboten und außgesprochen illegal... nicht daß das Shadowrunner oder Ganger wirklich davon abhalten würde, sie zu benutzen! | |
Judge Klatt |
Nahkampfwaffen können - im Notfall - auch geworfen werden, aber dafür sind sie nicht gedacht, und die Chance, richtig zu treffen, ist mit extra für diesen Zweck hergestellten Wurfmessern (oder Wurfäxten) deutlich höher.
Das Aufkommen der Cyberware hat im übrigen zur Entwicklung einer Vielzahl von Waffenimplantaten für den Nahkampf geführt. Nagelmesser, Handklingen und Sporne sowie Unterarm-Schnappklingen sind dabei die verbreitetsten Cyber-Nahkampfwaffen, aber manche vercyberten Straßensamurai sich durchaus auch ausfahrbare Schlagstöcke oder Monofiliamentpeitschen in die Cyberarme bzw. Hände einsetzen lassen...
Die Durchschnittspreise für Nahkampfwaffen, die nicht selten in den Schattendateien angegeben werden, sind auf der Straße im Übrigen mit Vorsicht zu genießen: Wendet euch an den Schieber eures Vertrauens um in Tränen auszubrechen, wenn ihr erfahrt, was diese Waffen für euch wirklich kosten werden und wie schnell (oder auch langsam...) ihr sie bekommen könntet.
Ich ziehe ein gutes Messer jedem Hightech Spielzeug vor... Schonmal einen besoffenen Möchtegern mit einer Monofilamentpeitsche gesehen? War lustig, ihn nachher wieder zusammen zu puzzeln... | |
Kane |
In einigen modernen Sportarten, die in der Sechsten Welt populär sind, ist der Gebrauch von Nahkampfwaffen - gepolstert, stumpf aber u. U. auch scharf - gestattet, wofür etwa Combat Biking, Urban Brawl und Ollamalitzli Beispiele sind. Allerdings sind dabei Monofiliament- und (außer im Court Ball) elektrisch geladene Waffen meistens explizit verboten. Beim Pit Fighting sind Kämpfe mit Nahkampfwaffen - wie sie etwa im «Monstroseum» in München stattfinden - ebenfalls durchaus gängig...