Pasha (Döner)
Pasha Überblick (Stand: 2080) |
Kurzbeschreibung: Dönerladen |
Lage:
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Pasha war ein Dönerladen in der Mainzer Altstadt, ehe die offene Küche und der Gastraum im Frühjahr 2078 komplett ausbrannten.
Beschreibung
Das Pasha war mit billigen, leicht zu reinigenden Plastmöbeln und einem Verkaufsthresen mit altertümlicher Registrierkasse und Ebbie-Leser eingerichtet, der den "Gastraum" rudimentär von der Küche abtrennte, wo sich mehrere Dönerspieße drehten, das (viel zu selten gewechselte) Fett in den Friteusen brodelte und ein Schnelltoaster für die Fladenbrote sowie ein paar Plast-Wannen mit vorgeschnittenem Salat bereitstanden. In einer Kühltruhe warteten außerdem Getränkekartons mit Ayran, Dosen mit FantaZack, Buzz! Cola und Dawai! Energy Drinks sowie Plastflaschen mit türkischem Effes-Bier auf durstige Gäste. Die Wände des Gastraums waren - bis auf die Plexiglasscheibe des großen Fensters, das auf die Nachtmeister-Straße (ehem. Holzhofstraße) hinaus ging, mit Vorhängen aus schreiend rotem Synthetikstoff mit falschen Goldlitzen drapiert, die wohl dem Namen des Lokals geschuldet waren, und - wie sich unglücklicher Weise zeigen sollte - alles andere als flammhemmend oder gar feuerfest waren.
Publikum
Zu den Stammgästen gehörten die Mitglieder der «05er Krew», einer der unzähligen Mainzer Kinder- und Jugendgangs, die für die Grauen Wölfe und ihren Paten "Makruh" Ozbey die Dreksarbeit erledigten, und hier - im Rahmen einer "Schutzgeld-Vereinbarung" - täglich pro Nase einen Gratis-Döner erhielten.
Zerstörung
Im Frühjahr 2078 kam es zu einem Überfall der bekannter Maßen ausländer- und besonders türkenfeindlichen A666-Go-Gang, die den Besitzer des «Pasha» davon überzeugen wollten, dass er sein Schutzgeld künftig an sie zu bezahlen hätte. Der Dönermann, der nur zu gut wusste, dass er den Tribut an Ozbey - unabhängig von dem, was die Motorrad-Rocker sagten - auch künftig weiter entrichten musste, und ihm mit doppeltem Schutzgeld - nach Abzug der Kosten für die Dönerspieße und sonstigen Rohstoffe - praktisch nichts mehr zum Leben bleiben würde, zeigte sich unwillig, und die brutalen Biker waren entschieden übermotiviert: Sie verwüsteten das Pascha nicht bloß, sondern verursachten auch einen Brand, der - namentlich in Folge der brennbaren Dekoration, und weil sie die in Betrieb befindlichen Friteusen mit dem siedenden Öl kurzerhand umstürzten - mit verheerender Geschwindigkeit um sich griff. Sowohl mindestens einer der Go-Ganger als auch der Dönermann und sämtliche Mitglieder der «05er» mit Ausnahme des jungen, türkischen Hobgoblins Abdul Yesilbörek kamen in dem Flammeninferno ums Leben, und das überlebende, türkische Gang-Kid erlitt schwerste Brandverletzungen, die es nur mit extrem großem Glück überstand, wobei sein schwarzes Haupthaar komplett verbrannte, er ein Kopfhaut-Transplantat brauchte, und sein Gesicht von Brandnarben gezeichnet ist, die an "Freddy Krueger" aus den alten Horrorstreifen gemahnen...