Hongkong-Zwischenfall

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Der Hongkong-Zwischenfall war ein katastrophales Ereignis in der namensgebenden Stadt Hongkong, bei dem zuvor gefangen genommene Technomancer aus dem Queen-Elizabeth-Hospital ausbrachen, in dem sie zuvor unmenschlichen Experimenten unterworfen waren. Dieses historisch signifikante Ereignis machte Technomancer der Öffentlichkeit das erste Mal bekannt und markierte zeitgleich den Beginn der weltweiten Technomancer-Verfolgung.

Ablauf

Explosionen

In der Nacht des 29. Juni zum 30. Juni 2070 kam es zu mehreren Explosionen in Hongkong. Ein vor Ort befindliches Reporterteam berichtete vor dem Hintergrund des in Flammen stehenden China-Fährterminal Tsim Sha Tsui. Wenige Minuten zuvor hatte es einige Systemausfälle gegeben und die Zuständigen der China-Fährterminal-Behörde stellten fest, dass sich die Subknoten vom Haupt-Hub abgekoppelt hatten. Versuche, sie wieder miteinander zu verbinden, schlugen fehl, da sie unerklärlicherweise verschlüsselt waren. Eine der größeren Fähren des Terminals war gerade angedockt und im Prozess, automatisch betankt zu werden. Es ist nicht genau zu sagen, was sich abspielte, aber vermutlich führte ein Systemfehler zu einer Fehlfunktion im Betankungssystem, wodurch sich der Treibstoff entzündete. Man ging davon aus, das System gerade wieder online zu bekomemn, als dann alle Lichter im Gebäude flackerten und ausgingen. Momente später Explodierte dann etwas am Kai und zerstörte sowohl Gebäude sowie den größten Teil der Rückwand und der Kai brannte lichterloh.[1]

Aber damit nicht genug: Weitere Crashs und Explosionen ereigneten sich überall in Tsim Sha Tsui und Mong Kok. Alleine im Bereich des Queen-Elizabeth-Hospitals gab es mehrere Explosionen.[1] Gleichzeitig ließ die Eastern Tiger Corporation verlautbaren, dass das Netz angegriffen wurden. Man ging zunächst von einem Anschlag der Terrorgruppe 9x9 aus, ehe die Meldung reinkam, dass geisteskranke Patienten verantwortlichen seien. Mit dieser Meldung und viel Ungewissheit beendete das Reporterteam seine Berichterstattung in dieser Nacht.[2]

Einige Stunden später berichtete die The Hong Kong Times davon, dass das Hospital an mehreren Etagen schwere Schäden erlitten. Notrufe der Angestellten deuten auf das Werk von "gefährlichen geistesgestörten Patienten" hin, die versuchen würden, aus der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses zu entfliehen. Als die Yokogawa Firefighters kurz nach der Explosion vor Ort ankamen, stand bereits das gesamte Gebäude in Flammen. Nach Angaben der Hong Kong Times befanden sich rund 58 Angestellte und 342 Patienten im Gebäude, als der Anschlag geschah. Konkrete Opferzahlen gab es keine, aber man geht von einer dreistelligen Zahl aus.[2] Ein späterer Bericht belegt, dass alle Personen, die zum Zeitpunkt des Anschlages im Krankenhaus waren, auch darin umkamen.[3]

Damit aber nicht genug: Das Verkehrsleitsystem und Netzwerke in der Nähe des Hospitals erlitten schwere Fehlfunktionen, was zu noch mehr Chaos in der Innenstadt führte. Etliche Brände waren weiterhin außer Kontrolle und die Zahl von Verkehrsunfällen stieg rasant an. Hierbei ereignete sich eine Massenkarambolage, als 25 Fahrzeuge in einen verunglückten Tanklastzug rasten, was nach Angaben der Rettungskräfte mindestens 34 Todesopfer forderte.[2]

Flüchtige

Die Medien berichteten von zwölf flüchtigen Patienten im QE-Hospital, die wegen AIPS-ähnlichen Störungen in Behandlung waren. Die Behörden warnten die Bürger vor diesen "schwer verwirrten" Individuen, die an "schweren schizophrenen Wahnvorstellungen" leiden würden. Die Polizei mahnte dringend, Abstand zu halten und den Notruf zu wählen, wenn man diese Personen sehen würde, während sie eine stadtweite Fahndung einleiteten. Letzteres wurde jedoch durch Ausfälle des Kommunikationsnetzwerkes in weiten Teilen Hongkongs behindert. Man vermutete, dass die flüchtigen Patienten dafür verantwortlich wären, um ihre Flucht zu decken.[4]

Die Mitsuhama-Pressekonferenz

Am 30. Juni 2070 gab der Betreiber des QE-Hospitals, Mitsuhama Computer Technologies, eine Pressekonferenz via Sprecher Dr. Kittiman Zheng. Der Konzern betonte seine volle Unterstützung für die Behörden Hongkong, und die eigene uneingeschränkte Kooperation zur Beseitigung der Krise. Der Konzern erklärte, dass der Vorfall in der Nacht das Ergebnis eines koordinierten Ausbruchs von zehn Patienten aus einer isolierten Abteilung des Queen-Elizabeth-Hospitals war. Alle Patienten hatten gemein, an einer AIPS-ähnlichen Störung zu leiden, wobei es sich dabei um Verstärkte Virtuelle Sinneswahrnehmung (engl. Augmented Virtual Sensory Perception, AVSP) handelte, die extremste Form von AIPS. Mitsuhama betonte, dass die Patienten gefährlich wären und unberechenbare Wahnvorstellungen erlitten, wodurch es unmöglich sei, mit ihnen vernünftig zu reden. Der Konzern warnte vor den Gefahren der virtuellkinetisch begabten Personen und deutete auf die Millionenschäden als Beweis für deren Bedrohung, wie sie seit 2064 mit dem Verweis auf den Crash 2.0, der der Bevölkerung noch in den Knochen steckte, nicht mehr gesehen wurde. Auch fügte Sprecher Zheng an, dass die Flüchtlinge durch das Kombinieren ihrer Kräfte möglicherweise einen neuen Matrixcrash erzeugen könnten.[4]

Shadowtalk Pfeil.png Ladies and Gentlemen: Hier sehen sie den Startzeitpunkt einer Hexenjagd. Der nachfolgende Teil wird nicht besser: MCT ist schuld an dem Leid vieler Personen, nur um sich selbst aus der Affäre zu ziehen.
Shadowtalk Pfeil.png Sparcs - Everything we hear is an opinion, not a fact.

Gleichzeitig betonte er aber auch, dass MCT an eine "Heilung" für diesen Zustand glaube und man deshalb die Forschungen mit "größtmöglicher Diskretion" betrieben. Nur so hätte man eine Panik vermeiden können, bis man den Zustand wirklich verstand und Behandlungsmethoden entwickelt worden wären. Der Konzern gab an, dass die Sicherheitsvorkehrungen nicht ausgereicht hätten und dass man überzeugt sei, dass Presonen mit diesen "intuitiven Fähigkeiten" eine weit größere Gefahr für alle wäre, als jeder bösartige Hacker, der Standardtechnologie verwende. Dabei sprach Zheng auch von der potenziellen Verbindung zum Crash-Wurm und dass diese "Technomancer" allesamt potenzielle Zeitbomben wären. Damit rief der Konzern auch die Behörden und die Megakonzerne weltweit auf, Maßnahmen gegen diese Bedrohung in die Wege zu leiten. Gleichsam würde MCT auch eine Notsitzung des Konzerngerichtshofes beantragen, um die Dinge in den Griff zu kriegen, bevor sich der Vorfall in Hongkong nur an die Spitze weiterer, ähnlicher Vorfälle reihen würde.[4]

Es ist dabei klar, dass die Veröffentlichungen rund um das Phänomen - und das porträtieren von Technomancern als gemeingefährliche Irre eine Verzweiflungstat war, die man nur deshalb unternahm, weil die Sache "außer Kontrolle" geraten war und der Konzern keine andere Möglichkeit mehr besaß, die eigenen Experimente zu verschleiern. Und da niemand für einen neuen Crash oder andere Dinge dieser Art verantwortlich gemacht werden wollte, entschied man sich, die Ängste der Bevölkerung aufzupeitschen.[5]

Hinter den Kulissen

Die Pressekonferenz endet mit dem Hinweis, dass MCT zwei Flüchtende lokalisiert habe und Gewahrsam nehmen wollte. Der User Lei Kung, der vor Ort war, berichtete im Jackpoint, dass MCT-Einheiten mit verschlüsseltem Funk vor Ort waren. Er konnte einige Befehle abfangen, die davon berichten, dass die Geflüchteten sofort erschossen werden sollen. Desweiteren versuchte man, Dr. Shalbermat - aka Dr. Ronald Halberstam - zu lokalisieren. Allerdings kam kurz darauf schon die Nachricht, dass dieser von einem "Schurkischen Technomancer " ermordet wurde.[3]

Dabei war das Krankenhaus tatsächlich als Blacksite für das Projekt Remote Online Manipulation (kurz R.O.M.) welches sich mit der Erforschung von Technomancern beschäftigte. Eine Überwachungskamera konnte aufnehmen, wie Dr. Shalbermat von einem der Testsubjekte - "ROM#138" - ermordet wurde. Die Ziffer - und der Umstand, dass das Subjekt den Dr. fragte, wieviel Schmerz er aushalten würde, lassen nichts Gutes erahnen.[3] Es ist offensichtlich, dass Projekt R.O.M. wesentlich mehr als die zuvor berichteten zehn Patienten hatte. Laut Lei Kungs Quellen waren wenigstens 15 Personen auf der Flucht, die sich aber in alle Richtungen verstreuten und diverse Netzwerke zum Absturz brachten, um so Unfälle zu provozieren und ihre Flucht zu decken.[6]

Desweiteren hatte die Aufklärungsabteilung von NeoNET offenbar Wind von den Plänen der Terrorgruppe 9x9 erlangt, weshalb in den frühen Abendstunden des 30. Juni 2070 mehrere Razzien bei Sympathisanten und Treffpunkten der Gruppe durchgeführt wurden.[3]


Endnoten

Quellenangabe

Index

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Weblinks