Camorra

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Die Camorra ist die neapolitanische Mafia. Sie stellt neben der Cosa Nostra die größte italienische Unterweltorganisation dar.

Geschichte

Die Camorra selbst führt ihre Entstehung auf den bewaffneten Widerstand und Guerillakampf gegen die spanischen und französischen Besatzungsregime vergangener Jahrhunderte zurück, auch, wenn sie schon längst nichts mehr mit irgendwelchen Freiheitskämpfern zu tun hat, sondern ein reines Verbrechersyndikat ist, dessen Wurzeln im Hafenmillieu Neapels zu suchen sind.

Die Sacra Corona Unita in Puglia entstand im 20. Jahrhundert ursprünglich aus einer Splittergruppe der Camorra, die sich von dieser abspaltete.

Organisation

Die Camorra weist - anders als die sizilianische Mafia und die ursprünglich aus der Camorra hervorgegangene SUC - keine vertikale Hirarchie der Familien auf, und besitzt auch kein gemeinsames Führungsgremium einer Cupola. Stattdessen stehen die einzelnen, selbstständigen Familien quasi gleichberechtigt nebeneinander, machen jeweils ihre eigenen Geschäfte, und suchen sich fallweise für größere kriminelle Projekte Verbündete und Alliierte innerhalb der Camorra. Diese Zellenstruktur macht eine Infiltration von außen zwar schwieriger, das mangelnde Zusammengehörigkeitsgefühl der Familien ist zugleich aber auch eine große Schwäche des Syndikats, da die Camorra in folge dessen häufig von internen, brutalen Kämpfen und gewalttätigen Fehden zwischen den einzelnen Famiglias betroffen ist.

In der Alta Commissione, der sie seit ihrer Gründung durch Don Lucio Feretti angehört, wird die Camorra durch Vivianno Giannini vertreten, auch, wenn dessen Familie bei weitem nicht die mächtigste ist. Vielmehr wurde er nur deshalb als Sprecher für die Camorra als ganzes ausgewählt, weil er sich aus all den internen Vendetten zwischen den Familien Neapels heraushält und Neutralität wahrt, ohne sich einzumischen... - Nichts desto trotz ist er ein knallharter Traditionalist, der auf den Ehrencodex der Camorra schwört, und die Interessen seines Syndikats erfolgreich in Palermo vertritt.

Weiterhin ist die Camorra seit jeher eng mit der römisch-katholischen Kirche und den Päpstlichen Staaten verbunden. Ihr Einfluss reicht hinter den Kulissen bis nach Rom und ins Innere des Vatikans, wo Monsignore Oscar Pazzi, der der Garin-Familie entstammt, die zu den reichsten in Neapel gehört, als Bischof ihre Interessen vertritt.

Quellenindex

Informationen
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Weblinks