Soyfood
Soyfood wurde ursprünglich Kunstnahrung auf der Basis von Soja-Proteinen genannt, hat sich inzwischen aber für jede Form hochprozessierten Ersatz- und Surrogatessens eingebürgert, auch auf der Basis von Krill, Lupinen und Mycoproteinen.
Warum Soy?
Die übliche Erklärung für die Prävalenz von Soyfood ist, dass es nach verheerenden Umweltkatastrophen im Zuge der globalen Erwärmung, und den zusätzlich durch die oft aggressive erwachte Natur, die Ausbreitung der Sprawls und erwachte Nationen und deren drakonische Umweltpolitik drastisch geschrumpften Anbauflächen einfach unmöglich ist, die nach VITAS erneut auf die 8 Milliarden zusteuernde Weltbevölkerung zu ernähren.[1]
Was ist Soyfood?
Mit Soyfood werden allgemein (und etwas abschätzig) die allgegenwärtigen Ersatznahrungsmittel auf der Basis von Soja, Hefe und Mycroproteinen, in Europa (insbesondere Österreich auch genmanipulierten Lupinen), sowie Krill, die einen Großteil der Ernährung der globalen Unterschicht der Sechsten Welt ausmachen, bezeichnet. Aber selbst, wer einen Mittelschichtlebensstil hat, leistet sich nur gelegentlich natürliches Essen, aus preislichen und manchmal auch ethischen Erwägungen.[2]
Fakt ist: Soy und ähnliche Synthfoods sind die Grundlage der Welternährung in der Sechsten Welt. Soykaf weckt die Massen auf,[1] Soymilch macht ihn genießbar,[3] Soyburger sind ein typischer Mittagssnack für die kurze Mittagspause, und Tofu ist das, was Hühnchen im 20. Jahrhundert war - das meistgegessene "Fleisch".[1]
Geschmack und Variation
Die Einschätzung, alles Soyfood schmecke fad, ist allerdings nicht wahr. Tatsächlich schmeckt es meist recht gut, dank einem Jahrhundert der Erfahrung in Nahrungsmittelchemie, die (wörtlich) in seine Herstellung eingeflossen ist.[2] Dadurch hat Soyfood noch einen Vorteil gegenüber "natürlichem" Essen: seine Qualität ist verlässlich, der Geschmack wiedererkennbar, und wenn es auch keine positiven Überraschungen gibt bietet es eben auch keine negativen. Mit Soyfood weiß man immer, woran man ist.[4]
Soyfood bietet allerdings auch viele Möglichkeiten, die natürliche Nahrung einfach nicht bietet. Es kann Texturen und Geschmäcker annehmen, die so lecker wie widernatürlich sind, und bietet eine große Bandbreite an Möglichkeiten der Verarbeitung.[5] So sind etwa FunCubes, bunte, mit jeder Form von synthetisiertem Geschmack versehbare Soysnacks, ein beliebtes Convenience Food.[6] Das ist auch gut so, denn echtes, biologisches Essen ist für viele BEwohner der sechsten Welt nur alle paar Wochen finanzierbar, wenn überhaupt.[5]
Es gibt viele Qualitätsstufen von Soyfood. Von den einfachen Soygrützen und Sloppies, die in Automaten erhältlich sind, die an gefühlt jeder Straßenecke und in jedem Stuffer Shack stehen,[3] über Fast Food-Ketten wie Nukit Burgers und McHugh's, die billige, industriell produzierte Soyburger, Soyshakes, Soy-Softeis und andere fettige Snacks vertreiben,[7] zu Kaf Culture-Ketten, die sich intellektueller und weltläufiger geben,[8] bis hin zu Designer Foods.
Im Straßenslang werden solche Soyprodukte oft abfällig als Soy-Drek oder auch Soymüll bezeichnet.
Normale Soy-Produkte gibt es in allen Formen. Soyfleisch, Soykaf, Soycola ...[9] Beliebt sind auch Verarbeitete Formen von Soy beispielsweise Sandwiches wie Suffer Shacks Krill-Filler auf der Basis von Soy und Krill[10]
Soy-Produkte besserer Qualität (und oberen Preisklasse) sind von den "Bio"-Lebensmitteln, die sie imitieren, geschmacklich oft kaum zu unterscheiden und enthalten ebenso viel Nährwert und andere essenzielle Inhalte wie diese. Außerdem sind auch die Mehrheit der "echten" Feldfrüchte und Nutztiere in der Sechsten Welt genmanipuliert und stärker belastet als reine Soy-Produkte.[2]
Neben herzhaften Soyprodukten sind Süßigkeiten auf der Basis von Soy und verschiedenen Zuckersubstituen (und Zucker auf Soybasis) sehr beliebt. Die Nahrungsdesigner der Megakonzerne wissen, wie sehr Metamenschen Süßes mögen, und schaffen am laufenden Band neue ansprechende Süßigkeiten. Diese auch als "Stuffers" bekannten Produkte sind in jedem Stuffer Shack und anderen Läden in unzähligen Variationen zu finden. Bekannte Marken wie Sweeteez, Krak-L-Snaps und Womp-Snappers versüßen Execs wie Shadowrunnern den Tag ein wenig.[1]
Und es gibt nicht nur feste Nahrung als Soyprodukt. Auch Getränke auf Soybasis - von Soykaf über Sodas und Colas[9] bis hin zu Soykefir und Synthahol - erfreuen sich großer Beliebtheit.[2]
Zubereitung
Soyfood wird gerne vorgefertigt und tiefgekühlt oder in kleinen, selbsterhitzenden Boxen verkauft, aber in fast jedem Haushalf der Sechsten Welt findet sich auch ein Soy-Maker, ein computergesteuertes Gerät, das Teils Mikrowelle, teils 3D-Drucker, teils Mixer ist, und in dem Roh-Soymasse und diverse Geschmacksstoffe in viele verschiedene Formen gebracht werden können.[2]
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ a b c d Shadowrun Fifth Edition S. 41
- ↑ a b c d e Shadowrun 20th Anniversary S. 44
- ↑ a b Shadowrun S. 219
- ↑ The Neo-Anarchists' Guide to Real Life S. 63
- ↑ a b Shadowrun: Anarchy S, 26
- ↑ Shadowrun 20th Anniversary S. 36
- ↑ The Neo-Anarchists' Guide to Real Life S. 62
- ↑ Seattle 2072S. 14
- ↑ a b Shadowrun_Einsteigerregeln_(Quelle,_deutsch), S. 7
- ↑ Shadowrun Digital Tools Box: Plots & PAydata S. 15
Index
Deutsch | Englisch |
---|---|
|