Motocycle Club

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Biker-Gangs von «Pinkeln» bzw. Normalbürgern oft auch verallgemeinernd und abfällig als Rockerbanden (häufig mit dem Zusatz «kriminelle») bezeichnet, nennen sich traditionell «Motorcycle Club», kurz MC. Die ersten MCs entstanden in den späten 40ern/frühen 60ern des 20sten Jahrhunderts in den USA. Während es zunächst nur um das gemeinsame Motorradfahren ging, entwickelte der «MC-Gedanke» schon bald ein Eigenleben, da die Mitglieder rasch feststellten, daß diese Form des Zusammenschlusses ein gewisses Machtpotential barg.

Mittlerweile haben sich die MCs zu einer speziellen Spielart des Organisierten Verbrechens entwickelt. Zu den mächtigsten MCs gehörten – bis zu ihrem weltweiten Verbot 2010 – die «Hells Angels» und die «Bandidos». (Erinnert sich noch wer an deren blutiger Bandenkrieg, besonders in Skandinavien und Kanada, in den späten 1980ern/1990ern, der wiederholt durch die Presse ging?) Das Verbot führte aber nur dazu, dass die Szene sich in den Untergrund verlagerte… Nach 2045 wagten sich die Biker dann wieder ans Licht der Öffentlichkeit und zeigten «Kutte» - das heißt, sie trugen in der Öffentlichkeit ihre Logos und Schriftzüge auf dem Rücken ihrer Jacken oder über den Lederjacken getragenen Jeanswesten! Der größte und bedeutendste MC der ADL in den 2060ern war das Carpitol (defacto eine Neugründung der 2010 verbotenen MCs Gremium und Hells Angels Germany/Bones). Er organisiert die «German Bike Week», die alljährlich in Thüringen stattfindet, und ihm wurden jeweils für die Dauer dieses Biker-Treffens die Polizeigewalt auf Thüringens Straßen übertragen, was erstaunlich gut funktionierte und der Polizei massive Verluste an Personal und Material ersparte.

Unter Anderem zeichnen sich MCs auch durch eine Hierarchie aus, in der der Präsident (Präsi) an der Spitze steht, gefolgt von seinem Vize und unterstützt durch eine Reihe weiterer «Ämter» wie z. B. den Kassenwart, der auch die Knackikasse für im Bau sitzende Mitglieder verwaltet. Mitglieder eines MC heißen Members, Anwärter auf die Mitgliedschaft Prospects.

Zwar sind nicht alle MCs verbrecherisch und militant, aber die meisten sind zumindest entweder das eine oder das andere…

Die Mitglieder eines MCs rekrutieren sich interessanter Weise aus allen gesellschaftlichen Schichten – also aus scheinbar brave Bürger mit einem Hang zur Harley und etwas archaischen Vorstellungen von Freiheit und Ehre ebenso wie aus Hinterwäldler bzw. Rednecks aus den Südstaaten der ehemaligen USA und Gangern aus den schlimmsten Slums der Sprawls… und alle fahren u. U. im selben MC mit! Lokale Gruppen oder Gang-Filialen eines MCs werden Chapter genannt, die über ein Clubhaus verfügt, das die Zentrale aller Aktivitäten darstellt…

Die MCs kontrollieren Tatoo-Studios und -Conventions, Erotik- und Bikermessen, sie sind in den Handel mit Drogen, illegalen Sims und Waffen verstrickt, einzelne Chapter lassen sich gelegentlich als Rollkommandos oder für etwas «offensivere» Securitytätigkeiten anheuern. Auch Raubüberfälle, Bandenhehlerei und die Erpressung von Schutzgeldern von an den Autobahnen und Highways gelegenen Tankstellen, Imbissbetrieben und Motels sowie Zuhälterei gehören zu den kriminellen Aktivitäten der MCs… Weit entscheidender sind aber oft die archaischen Revierkämpfe mit rivalisierenden MCs, bei denen es neben Geld und Macht vor allem um die «Ehre» und den «Respekt» (bzw. die Missachtung von beidem) geht, und die sich zu regelrechten Vendetten auswachsen können…

Die Go-Gangs der sechsten Welt werden von den Bikern oft nicht wirklich ernst genommen, während die Go-Ganger in den MCs häufig ein überholtes Relikt des 20sten Jahrhunderts sehen.

Im Outback Australiens und in der Republik Quebec stellen die Biker-Gangs, MCs oder Bikies die wichtigste Form des organisierten Verbrechens da, während in der Skandinavischen Union die Vikings oder Wikinger-Gangs nicht grundlos auch Viking-Biker genannt werden, da sie aus den alten MCs der Hells Angels oder Bandidos hervor gegangen sind.

Outtime-Info:

Die Actionfilme „Made of Steel - Hart wie Stahl“ und „Stone Cold – Kalt wie Stein“ – beide schon wiederholt im deutschen Fernsehen gezeigt - liefern ein recht gutes (wenn auch mit Vorurteilen behaftetes) Bild von der Szene der kriminellen Biker, Rocker und MCs in den USA.

In der (tatsächlich freiverkäuflichen) Zeitschrift «Biker-News» stellen sich MCs in Deutschland dagegen in ihrer ganzen martialischen Pracht selbst dar...

Quellenindex