Kriminalität in Berlin

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Die Kriminalität in der Freistadt Berlin hat einige Besonderheiten, sowohl was den Fokus als auch die hiesige Unterwelt betrifft.

Übersicht

Anders als die eingekiezten und z.T. auch ummauerten Bereiche, gehen die Kriminellen in Berlin eher gegenteilig vor: Sie verteilen schützenswerte Orte, wie Treffpunkte, Lager, Waffenmanufakturen und Drogenlabors über die gesamte Stadt, sodass der Verlust eines dieser Orte durch Überfälle oder Razzias den Schaden nur begrenzt und nicht die gesamte Operation gefährdet - das macht den Verlust auch leichter ersetzbar.[1]

Neben den Unterweltsyndikaten ist das kriminelle Millieu Berlins ebenso stark diversifiziert wie dessen Bezirke und viele Regionen sind unter unzähligen Gangs aufgeteilt. Dies rührt daher, dass viele in der ADL illegalen Tätigkeiten aufgrund der alternativen Gebieten und lokaler Gesetzesausnahmen mitunter völlig legal sind oder einfach keine Seele interessieren, wie etwa Kneipen, die ganz offen Marihuana, Cram oder gar Heroin auf der Karte stehen haben. Im Kern vieler Bestrebungen der hiesigen Syndikate steht weniger die Waffen-, Chip- oder Drogenproduktion für Berlin selbst, sondern für den Vertrieb nach Resteuropa.[2]

Waffenhandel

Berlin ist ein Mekka für den Waffenhandel. In den Hinterhof-Fabriken der Stadt werden ziemlich gute Klone von gängigen Waffen hergestellt, wie etwa die Taurus Omni-6, Ruger Super Warhawk, Ceska Black Scorpion, Uzi IV und auch das klassische AK-97. Wer sich nicht viel um Optik schert und auch nicht über den Tisch gezogen wird, der erhält hier Waffen, die in der Performance den Originalen in nichts nachstehen und dabei auch ohne den ganzen WiFi-Schnickschnack auskommen, frei von Seriennummern, was unter ADL-Recht natürlich extrem illegal ist.[3]

Weiterhin kann man aber auch Ware aus dem Ausland in Berlin erhalten, wobei besonders osteuropäische Waffen ihren Weg in die einstige BRD-Hauptstadt finden. Meistens landet hier Militärware oder russische Massenproduktionsgüter mit durchwachsener Qualität. Dafür kann man hier aber leicht größere Mengen erhalten und günstige Restposten, sowie noch günstigere Second-Hand-Ware und größeres Equipment bekommen. Die Vory v Zakone sind dabei die Hauptquelle, allerdings sind auch einige Neo-Nomadenstämme stark daran beteiligt, Ware über die Grenze zu kriegen. Auch Ware von jenseits der Ostsee und aus Skandinavien landet so in Berlin. Second-Hand-Ware erfreut sich aber besonderer Beliebtheit, denn sie ist günstig, zumeist gut gepflegt und dank geringer Elektronik üblicherweise auch recht robust. Einziges Manko ist, dass sie möglicherweise schon bei einem Verbrechen zum Einsatz kam und ballistisch erfasst wurde. Das kann im Zweifel sogar für Ärger mit Konzernen führen, besonders, wenn diese ihre gestohlene Ware zurückhaben wollen.[4]

Der Waffenhandel zieht allerdings auch zunehmend die Aufmerksamkeit der Politik auf sich, da die ADL diesen als Bedrohung für die innere Sicherheit wahrnimmt. Folglich wird entsprechend Druck auf den Berliner Rat ausgeübt, die Ding endlich unter Kontrolle zu bringen. Dem gegenüber stehen aber die Bewohner der alternativen Bezirke, die in dem Konzept einer "Berliner Vollbewaffnung" das beste Mittel gegen zukünftige "Befreiungspläne" seitens Konzerne oder ADL-Regierung sehen.[3]

Unterwelt

Geschichte

Nach dem die Syndikate der organisierten Unterwelt wie italienische und russische Mafia und die zahllosen - vielfach schwerstbewaffneten und z. T. extrem soziopathischen - Gangs in den knapp 20 Jahren "Status F" im anarchistischen Berlin stets ihre Nischen im stetig wechselnden Machtgefüge gefunden hatten, änderten sich die Verhältnisse als die Konzerne in den 2050ern den Westteil der Stadt übernahmen: Einige der schlimmsten Gangs wurden aufgerieben, und andere - wie die anti-metamenschlichen, pseudochristlichen «Kreuzritter» - suchten sich außerhalb der Stadt einen Turf.

Von den großen Syndikaten ließen sich mit den tschechischen Grzimeks im konzern-kontrollierten Westteil und den russischen Karewitschs im anarchistischen Osten zwei Familien in Berlin nieder, die mit dieser Aufteilung recht gut koexistieren konnten. Die Karewitschs im Ostteil mischten dort massiv im Schwarzmarkt mit, und trugen so zur Versorgung des Anarcho-Sektors bei, während die Grzimeks sich - als einzige Familie in der ADL - auf Wirtschaftsverbrechen spezialisierten. Die Lage änderte sich erneut, als im Gefolge des 2. Crashs der Shadowrunner "Damokles" den Don der Grzimeks - einen Ex-Lideri des Avtoritet Pjotr Gargaris - ermordete, und damit eine allianzweite Umverteilung in der organisierten Unterwelt auslöste. Der Elf Pjotr Gargari, der in seiner Haftzeit kaum gealtert war, eroberte systematisch seine alten Territorien zurück, und zwang auch Vladimir Karewitsch, den Ostberliner Zaren in die Knie, der von ihm aufs Abstellgleis geschoben wurde. Seitdem stand Pjotr auch in Berlin wieder ganz an der Spitze, wobei sein Ex-Lideri Vladimir allerdings zur Sankt Petersburger Roten Vory übergelaufen war, die in den Autonomen Vierteln Berlins einige Brückenköpfe bilden konnte. In der zweiten Reihe stellte Nadjeska Girkin, genannt "die Drakova", 2071 als Chefschieberin der Vory v Zakone, einen der führenden Köpfe der Russen in Berlin, während in den Anarchozonen daneben noch ein Ableger der türkischen «Grauen Wölfe» mehrere einzelne Kieze mit Gewalt und Angst kontrollierte, dealte und Schutzgeld erpresste. Allerdings breiteten sich diese unter Führung der im Berliner Kiez großgewordenen Türkin Semra Asena Bulut auch in einige der Konzernstadtteile aus, und betrieben dort auch den Handel mit Waffen, Hightech und Informationen.

Tod von Gargari und Karewitsch

Die Unterwelt Berlins wurde am 24. Juni 2079 ordentlich aufgerüttelt. Während der Johannesfeier der russisch-orthodoxen Gemeinde traf eine Lenkrakete die Pankower Hoffnungskirche und zerstörte diese vollständig. Unter den Toten befand sich die Führungsriege der Weißen Vory, darunter auch der "Zar" Pjotr Gargari. Wenige Wochen später, am 7. Juli, kam es im Lichtenberger Tautpalast zu einer magischen Entladung. Mehrere Räume wurden von Kratzspuren übersät und vollkommen verwüstet. Kräfte von PsiAid konnten keinerlei Hinweise auf die Täter oder Opfer finden. Einzig diverse Piratensender berichteten, dass der Führungsstab der Roten Vory inklusive Boss Vladimir Karewitsch ausgelöscht wurde.[5] In der Folge wurde Nadjeska Girkin, alias Drakova, effektiv die Tzarin von Berlin.[6]

Vory v Zakone

Durch den Tod von Pjotr Gargari und Vladimir Karewitsch ist nun Nadjeska Girkin dabei, die neue Tzarin von Berlin zu sein. Zumindest arbeitet sie daran, denn auch wenn die Gargari- und die Karewitsch-Vory kopflos sind, sind sie noch nicht vollkommen ausradiert. Allerdings arbeitet Girkins Drakova-Organisatzi daran, das Machtvakuum zu füllen, welches entstanden ist.

Besonders merkt man diesen Machtkampf in Marzahn, das sich mit dem Tod von Pjotr in ein Kriegsgebiet verwandelt hat. Der frühere Zar hatte den Bezirk mittels Diplomatie und Einschüchterung fest in seiner Hand gehalten und verhinderte so auch, dass sich die Gangs vor Ort gegenseitig an die Kehlen gehen würden. Seitdem er nun Tod ist, entladen sich auf den Straßen 15 Jahre angestauter Unstimmigkeiten. Dazwischen versuchen die Drakova, sich ein paar Teile zu sichern, wobei sie gegen die Loyalisten Gargaris und einiger Möchtegern-Bosse vorgehen müssen, während andere Syndikate ebenfalls ihre Chance wittern und in den Bezirk drängen.[7]

Unterstützt werden die russlandfreundlichen Gruppierungen in Berlin und Umgebung vom russischen Geheimdienst Uprawlenije Gossudarstwennoy Besopasnosti (UGB), die diese mit Kontakten, Geld und Waffen versorgen. Der Tod Karewitchs hat allerdings seine Spuren hinterlassen, weshalb man sich fragt, ob der Strategiewechsel des UGB vielleicht das Problem war, da man sich mehr auf die Ausstrahlung russlandfreundlicher Medien konzentrierte.[8] Beobachtet wird das Treiben dabei vom UCAS-Geheimdienst der Central Intelligence Agency (CIA), welche von der Botschaft am Pariser Platz aus die russischen Aktivitäten und besonders die des UGB im Blick behält.[9]

Unabhängige

Ein unabhängiger ist Spuk. Der glatzköpfige Elf mit dürrer Statur ist ein Stadthexer, der die Anarchokneipe "Eiskeller" auf der autonomen Inselfestung Eiswerder im Spandauer See betreibt. Er hat Connections zur Schattenklinik der Insel, der Jetbike-Gang der Eisheiligen und der alternativen Szene.[10]

Endnoten

Index