Zoku
Zoku (jap. für: "Stamm") ist die zusammenfassende Bezeichnung für eine ganze Reihe von Subkultur-Phänomenen im Japanischen Kaiserreich und dort speziell in Neo-Tokyo.
Zokus sind eigentlich keine Gangs im Sinne der nordamerikanischen und europäischen Streetgang- und Go-Gang-Szene, auch wenn sie von westlichen Ausländern häufig als solche wahrgenommen werden. Vielmehr handelt es sich beim Zoku-Phänomen um informelle subkulturelle Bewegungen, moderne, urbane "Stämme" die sich aus Individuen aller sozialen Schichten bilden, die jeweils ein gemeinsames Interessengebiet haben. Innerhalb dieser Zoku gibt es jeweils eine Vielzahl einzelner Gruppen, Vereinigungen, Bruderschaften, Clubs oder Gangs, die intern meistens jeweils streng hirarchisch oder neu-feudal organisiert sind. Teilweise kommen auch demokratischere Hirarchien vor, aber das Muster bleibt das selbe: Die jüngeren Mitglieder haben die Pflicht, den älteren mit Respekt zu begegnen und ihnen zu gehorchen - und umgekehrt erwächst den Senioren daraus die Verpflichtung, die Jungen zu beschützen, zu unterstützen und zu fördern.
Wenn in Neo-Tokyo von "Gangs" die Rede ist, meinen die meisten Einheimischen damit jene unter den ungezählten Zoku-Gruppierungen, die sich durch besondere kriminelle Energie, eine tiefere Verstrickung in illegale Geschäfte und eine besonders ausgeprägte "Clan"-Struktur auszeichnen... | |
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Bekannte Zoku
Zu den bekanntesten dieser Bewegungen gehören
- die Bosozoku (engl. “speed tribes”) - die vielleicht langlebigste dieser Subkulturen, Geschwindigkeitsfanatiker, die alles umfassen, von quasi-legalen Motorsport-Rennclubs bis hin zu archetypischen kriminellen Go-Gangs. Die Einwohner Neo-Tokyos lieben Straßenrennen - egal ob legal oder illegal - und Sararimen wetten mit Begeisterung auf den Sieger solcher Events oder nehmen in ihrer knappen Freizeit u. U. sogar selbst als Fahrer eines hochgezüchteten, motorisierten Zweirads daran teil...
- die Erekizoku (engl. "electric tribe") - umfasst die Matrix- und AR-Freaks aller Colleur - von Freizeit-Hackern und Skript-Kiddies bis zu harmlos-eskapistischen High School Online- bzw. AR-Spieler-Gilden, die sich mit den Möglichkeiten der überall und immer erreichbaren, kabellosen WiFi-Matrix längst vom Bild des Stubenhockers und der Couch-Kartoffel entfernt haben.
- die Kigyo-zoku sind im Prinzip fanatische Konzern-Fanclubs und Zusammenschlüsse meist junger Konzernbürger die ihre Identifikation mit ihrem Megakonzern ins extrem treiben. Bekannte Beispiele sind etwa «Mitsuhama Forever» oder die - von Renraku nicht anerkannten - «Red Ronin» Im westlichen Ausland verwendet man für solche Gruppen auch die abfälligen Bezeichnung "Yuppi-Rotten".
Naturgemäß gibt es noch diverse weitere Zoku - darunter auch solche mit deutlich finstererem, abseitigeren Interessengebieten - die häufig unter dem Stichwort "Moe-Zoku" zusammengefasst werden. Sie reichen von fanatischen Manga- und Animeé-Fans über Styling-Enthusiasten, Modegecken (Fashionzoku), Shadowrunner-Fankulten (Kage-zoku), Magietheorie-Interessierten (Mahozoku) und Robotterfetischisten bis hin zu Militaria- und Matrixtech-Sammlern (Otakuzoku).
Quellenindex
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Weblinks