Potlatch

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Ein Potlatch ist ein Fest, das seinen Ursprung im pazifischen Nordwesten Nordamerikas hat und von den dortigen Ureinwohnern bis heute gefeiert wird.

Geschichte

Die Tradition des Potlatch lässt sich Jahrtausende zurückverfolgen und ist als eine der persistentesten Traditionen, die scharfe Unterdrückung durch die USA und Kanada überstanden hat, von großer Wichtigkeit für die pazifischen Amerindianer der NAN.[1]

Mit dem Geistertanzkrieg und der Etablierung eigener Nationen ist der Potlatch zu einem Eckstein der Kultur der neuen Stammesnationen geworden. Es gibt Potlatch-Themen-Trideosendungen,[2] und Staaten wie Tsimshian hielten landesweite Potlatch-Gelage ab, um den Bürgern ihren Wohlstand zu demonstrieren.[3]

Beschreibung

Potlatches sind Feiern, mit denen die Stämme des Salish-Shidhe Council, Tsimshian und in Teilen des Athabaskan Council wichtige Ereignisse im Leben eines Einzelnen begehen. Geburten, Erwachsenwerden, Heiraten, ein Hausbau (heutzutage meist ein Hauskauf), und Tod sind gängige Anlässe, ein Potlatch zu feiern.[4] Ein Potlatch dauert immer mehrere Tage, ist ein riesiges Fest, und eingeladen wird üblicherweise jeder, den der Feiernde auch nur ansatzweise kennt - inklusive persönlicher Rivalen und Feinde.[5]

Der wichtigste Aspekt des Potlatch - der, der dem Fest seinen Namen gegeben hat,[4] ist das Zurschaustelen von Wohlstand durch das Vergeben von Geschenken an jeden Gast (und Potlatches haben immer viele Gäste), und sogar die Zerstörung von Wertgegenständen.[5] Je wichtiger der Gastgeber, und je hoher der angestrebte soziale Status, desto generöser sind die Geschenke, die gemacht werden.[4] Potlatch-Geschenke sind stets hübsch verpackt, in festliche Folie oder Papier, oder zumindest als attraktiv gestaltete RFID-Karte mit in einen ARO eingebettetem Gutschein.[6]

Tatsächlich sind Potlatches oft ein so teures Unterfangen, dass der Ausrichtende sich dabei finanziell ruiniert. Nach einem Potlatch mittellos zu sein, gehört fast schon zum guten Ton.[4] Auch wenn diese Sitte für Außenstehende nach Vermögensvernichtung und dem Ruin ganzer Gemeinschaften aussieht (und das durchaus auch ein Effekt sein kann),[5] hilft der dadurch erlangte soziale Status ihnen oft schnell wieder auf die Beine, und oft zu größerem Wohlstand als vorher. Außerdem werden nur selten Werte vernichtet; und die Geschenke dienen auch als Vermögensumverteilung.[4]

Probleme

Potlatches können sozialen Druck erzeugen, einen Rivalen oder Verwandten zu übertrumpfen. Insbesondere private Potlatch-Fehden können in der Tat Familien und kleine Stämme in den Ruin treiben, insbesondere wenn der Wettbewerb asymmetrisch ist können Potlatches auch als soziale Waffe genutzt werden, die ärmere der beiden Seiten zu vernichten.[5]

Natürlich zieht so ein Fest auch weniger freundliche Nutznießer an. Insbesondere auf Fox Island haben Gangs Potlatches für sich entdeckt, und laden sich gerne zu privaten Potlatches ein und rauben sie aus - eine ganz eigene Form des Hoodings.[4]

Und schließlich geraten Potlatches gerne außer Kontrolle. Wenn an einem Ort ein mehrtägiges Fest gefeiert wird, auf dem Alkohol in Strömen fließt und jeder angehalten ist, keinesfalls Maß zu halten, können schnell unangenehme Dinge passieren. Insbesondere der Staatspotlach Tshimsians war berüchtigt für daraus hervorgehende Krawalle und Schlägereien. Dass der Staat zudem symbolisch Werte zerstörte,[3] indem (live ausgestrahlte) Massenhinrichtungen durchgeführt wurden,[7] zur Belustigung der Bevölkerung, trug wenig dazu bei, den Potlatch in Tshimsian angenehmer zu gestalten.[8] Mit dem Sturz der MCT-gestützten Diktatur 2064 wurde der Staatspotlatch dann auch abgeschafft[9] - ein ausgesprochen umstrittener Schritt, der erheblichen Widerstand ausgelöst hat. Wenig verwunderlich, bedenkt man selbst bei dessen unrühmlicher Geschichte in Tsimshian, welche Bedeutung das Fest für amerindianische Kultur des Nordwestens an sich hat.[10]


Endnoten

Quellenangabe

Index

Quellenbücher

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Sonstige

Weblinks