Christliche Theurgie
Christliche Theurgie Überblick |
Grundlagen:
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Praktizierende: Theurg |
Christliche Theurgie (engl. Christian Theurgy) ist eine magische Tradition, die auf den religiösen Vorstellungen des Christentums und mit ihm assozierten mystischen Lehren beruht. Ein Magier, der dieser Tradition folgt, bezeichnet sich selbst als Theurg (Plural: Theurgen).
Geschichte
Obwohl die verschiedenen christlichen Kirchen unterschiedlich auf das Erwachen reagierten, war es doch die ursprünglich vehemente Ablehnung der einflussreichen römisch-katholischen Kirche, die von außen oft als Stimme der Christenheit wahrgenommen wurde. Die 2024 veröffentlichte Enzyklika Imago Dei von Johannes XXV. revolutionierte die katholische Lehrmeinung, indem sie sowohl die magische Begabung, als auch Beschwörung vom Verdacht gotteswidrigen Verhaltens freisprach. Andere christliche Kirchen veröffentlichten ähnliche Erklärungen und der Weg für die Entwicklung einer eigenen christlichen magischen Tradition stand damit offen. Bis heute existieren aber nach wie vor Strömungen, die an der Rechtschaffenheit der Theurgie zweifeln.
Inhalte
Die magische Tradition der christlichen Theurgie ist konzeptionell eine Kombination der Hermetik der Renaissance, des christlichen Kabbalismus sowie der gnostischen Kosmologie.
Selbstverständnis
In der Vorstellung vieler heutiger Christen ist Magie zwar eine von Gott erschaffene und dem Menschen gegebene Macht, aber darin in keiner Weise von anderen Naturmächten, wie etwa Unwetter, physikalischen Gesetzen und dergleichen, zu unterscheiden, anders als etwa im Islam, wo magisches Wirken die Domäne des Heiligen ist. Die Anwendung der Magie wird also nicht mit dem Wirken von göttlichen Wundern gleichgesetzt, da die eigentliche Wunderwirkung noch immer den Heiligen vorbehalten ist.
Das habe ich ehrlich gesagt nie verstanden. Wenn man nicht mal magische Tricks wie Heilung oder die Verwandlung von Wasser in Wein, die vorher Jesus und den Heiligen vorbehalten waren, als übernatürlich ansieht, haben wir die Kirche offensichtlich effektiver durchsäkularisiert, als ich mir in meinen kühnsten Vorstellungen erträumt hätte. | |
Tibbs |
Die meisten Theurgen sehen sich daher selbst als mit einer durch Gott gesegneten Gabe ausgestattete Diener der Kongregation des Glaubens, aber eben nicht als Instrumente direkten göttlichen Wirkens.
Beschränkungen
Auch wenn alle großen christlichen Strömungen anerkennen, das die Magie an sich weder gut noch böse ist, wird trotz allem von Seiten der erwachten Geistlichkeit äußerst genau auf den ordnungsgemäßen, und in diesem Sinne den christlichen Idealen entsprechenden, Gebrauch der Magie geachtet. Ein theurgischer Magier muss sich einer strengen Reglementierung der Anwendung seiner magischen Fähigkeiten unterwerfen, allerdings nur wenn er dem Klerus angehört. In den meisten Kirchen müssen magisch begabte, einfache Gläubige den Bestimmungen nicht folgen, wenngleich es natürlich empfohlen wird.
Theurgen müssen sich an genaue Vorgaben halten und ihr Handeln muss im Einklang mit den Glaubensinhalten und Lehren ihrer jeweiligen Kirche stehen. Bei Ritualzauberei und Beschwörungen, die auf geweihtem Boden innerhalb eines Kloster und einer Kirche durchgeführt werden, ist die Anwesenheit und Aufsicht durch die örtliche christliche Obrigkeit üblich. Am stärksten reguliert ist die Beschwörung von Geistern, da diese direkt Fragen der Glaubens und der Doktrin berührt. Nicht selten gibt es hier Probleme, da sich die unterschiedlichen religiösen Strömungen der christlichen Kirchen meist uneins über die Auslegung ihrer Glaubensvorstellung und der darin inhaltenen erlaubten Erscheinungsformen von Geistern sind. Eine Ausnahme sind dabei einige bestimmte, ranghohe Theurgen, welche über eine besondere Genehmigung zur Beschwörung von Elementaren in Gestalt von Engeln verfügen. Die Beschwörung von Watchern wird hingegen geduldet.
Wobei "in Gestalt von Engeln" ein ganz entscheidender Punkt ist. - Jeglicher Versuch, tatsächlich einen Engel oder Erzengel herbeizurufen, und in die Dienste eines menschlichen Magieanwenders zu zwingen, stellte in den Augen der Kirche einen groben Akt der Blasphemie da, und Experimente in dieser Richtung sind dem entsprechend strengstens verboten! | |
Ein kleinGläubiger |
Und das Wort "beschwören" verwenden sie auch nicht. Sie erbitten den Beistand des Herrn. | |
Chrétien |
Praktiken
Die quasi-hermetische christliche Tradition der Theurgie ist durchdrungen von der Symbolik und der Doktrin des christlichen Glaubens und die Bibel, das Kreuz, der Rosenkranz und das Weihwasser werden sehr häufig von Theurgen als Fetische, Foki und ritualbegleitende Insignien verwendet. Vor allem bei Heil- und Schutzmagie werden Gott, Christus, der heilige Geist, die verschiedenen Heiligen und die verschiedenen Erzengel angerufen. Der heilige Boden von Klöstern und Kirchen dient den Theurgen als magische Grundlagensammlung. Theurgen mit der Erlaubnis zur Beschwörung verleihen den herbeigerufenen Geistern die Gestalt von Erzengeln, wie Michael (Feuer), Gabriel (Wasser), Raphael (Luft), Uriel (Erde). Watcher nehmen die Gestalt von Seraphim an.
Gruppierungen
In der Sechsten Welt existieren verschiedene kirchliche theurgische Gruppierungen. Neben diesen offiziell anerkannten Organisationen existieren auch christliche Sekten, meist Anhänger von Auferstehungstheorien, welche sich zumeist mehr an Wunderwirkung orientiert als an der theurgischen Sichtweise der Wirkweise der Magie und deren Praktiken eher Schamanistische Züge aufweisen.
Kirchliche theurgische Gruppen
- osteuropäische Exarchen
- Neue Gesellschaft Jesu
- Orden des Heiligen Sylvester
- Neuer Templerorden
- Vigilia Evangelica
- westphälische Theurgen
Quellenindex
- [[Quelle, de: ?sz? vgl. Liste#|?sz? vgl. Liste]] ?
- Magic in the Shadows 24-25
- Straßenmagie 36
- Street Magic 35, 37-38, 137