Entzug: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 25. Oktober 2022, 14:41 Uhr
Als Entzug (engl. drain) bezeichnet man die Erschöpfung oder physische Schädigung, die der Körper eines Erwachten während der Manipulation von Mana erfährt. Zur Erzeugung einer magischen Wirkung wird Mana durch den Körper kanalisiert. Als Nebeneffekt der magischen Handlung wirkt sich die magische Energie auch auf den Körper aus, das Auftreten von Entzug ist das Ergebnis der Unfähigkeit des Magiers diesen Auswirkungen zu widerstehen.
Entzugserscheinungen
Entzug kann sich als Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verspannungen oder Taubheit bemerkbar machen. Bei schwerem Entzug tritt auch Schwindelgefühl und Desorientierung auf, es kann sogar zur Bewusstlosigkeit kommen. Wirkt ein Magier allerdings sehr mächtige Magie und kann er ihrem Entzug nicht widerstehen, treten körperliche Schädigungen auf, im Extremfall kann der Beteiligte sterben. Schwache Auswirkungen sind geplatzte Äderchen, Nasenbluten, stechende Schmerzen oder Krämpfe, zu den schweren Auswirkungen zählen Hirn-Aneurysmen, körperliche Schockzustände und Traumata oder innere Blutungen.
Ich kann euch sagen, als.. ähh.. Spezialist für Körperrestverwertung sieht man einiges. Schwere Gewebsnekrosen, verkochte Organe, einmal etwas das aussah wie "innere" Verbrennungen, bei Gott. | |
DocWok |
Viel schlimmer ist allerdings meist das, was den Opfern dermaßen extrem gewirkter Zauber blüht, wenn überhaupt etwas von ihnen übrig bleibt ... Ich spreche aus Erfahrung. | |
Daryl |
Einflüsse
Die Stärke von Entzug hängt von vielen Faktoren ab. Zunächst natürlich von der Stärke der Magie, die ausgeübt wird. Dann sind körperliche und geistige Kondition wichtig, psychische Effekte können mitunter eine Rolle spielen. Bedeutsam ist nicht zuletzt auch die astrale Umgebung, Hintergrundstrahlung kann Entzug stark beeinflussen. Neben der Verfügbarkeit und dem "Verhalten" des Mana, ist ein mit den magischen Energien verbundener Aspekt eventuell entscheidend.
Letztlich ist das Auftreten von Entzug auch für einen erfahrenen Magier nicht immer abzuschätzen, Magie auszuüben ist risikoreich und manchmal entscheidet pures Glück über den Ausgang einer magischen Handlung.
Ja, es ist peinlich, wenn einem was schief geht. Ich habe mich als Jugendlicher mal monatelang darüber geärgt, dass ich umgekippt bin, als ich ein Mädchen mit Illusionsmagie beeindrucken wollte. Später habe ich solche Momente für die sichere Umgebung, in der sie sich abgespielt haben, zu schätzen gelernt. Wenn einem das nämlich auf einem Run passiert, sind die Chummer deutlich weniger nachsichtig, von Kon-Gardisten und feindlichen Lohnmagiern ganz zu schweigen. | |
The Vanishing Alexander |
Widerstand
Magier können das Auftreten von Entzug verhindern, man spricht dabei vom Widerstand leisten. Es gibt zwischen den verschiedenen Traditionen bzw. je nach individuellem Zugang zur Magie einige Unterschiede wie diese Vermeidung von Entzugserscheinungen erreicht wird. Es gibt aber auch eine grundlegende Gemeinsamkeit: Ob man nun Mana als eine magische Energie sieht, die exakt kontrolliert werden muss, oder als Naturgewalt, der man sich hingibt, entscheidend in allen Traditionen ist zunächsteinmal die Willensstärke des Magiers. Selbst Hermetiker räumen ein, dass Mana eine gewisse Unberechenbarkeit und in hoher Konzentration eine geradezu chaotische Tendenz aufweist, auch wenn sie nicht so weit gehen würden, es als eigenwillig zu bezeichnen. Mana muss ein starker Wille entgegengesetzt werden, um es zu formen und davon abzuhalten, sich des Körpers zu bemächtigen.
Darüberhinaus weichen die Traditionen in ihrer Sichtweise des Vorgangs ab. Das hermetische Spektrum betont zumeist Konzentration und Einsicht in die Strukur magischer Phänomene, sowie ein Verständnis ihres Ablaufs und der verschiedenen Parameter, die diesen beeinflussen. Das Gegenwärtighalten solcher kognitiven Konstrukte ermöglicht es mittels des Willens Mana exakt zu regulieren. Die schamanistischen Traditionen, die in der Magie traditionell einen Ausdruck der Eigenheiten und des Willens des Totems oder Idols sehen, betonen dagegen die Persönlichkeit des Schamanen, der als Mittler zwischen der Geisterwelt und der irdischen Sphäre auftritt. Entzug zu widerstehen bedeutet, den sie leitenden Geist zu beruhigen und seinem Willen Ausdruck zu verleihen. Wieder andere Traditionen sehen Mana als etwas an, dem man sich hingibt. Sie folgen einem intuitiven Verständnis der Magie und geben den Widerstand auf. Dieses Nachgeben, das aber kein Nachlassen des Willens meint, scheint ihnen gerade zu ermöglichen schädliche Auswirkungen auf ihren Körper zu verringern oder zu vermeiden.
Obwohl die Ansätze sich unterscheiden, sieht die Psychologie hier den gemeinsamen Aspekt der Kooperation mit den magischen Kräften, ob nun durch Verständnis, Vermittlung oder Hingabe. Letztlich ist es ein Wechselspiel zwischen Willensbestimmung und Kooperation, das sowohl die magische Wirkung entfaltet, als auch die Entzugsnebenwirkung reguliert.
Hilfen gegen Entzug
Zentrierung
Die metamagische Technik der Zentrierung erlaubt es Magiern, sich auf die magischen Handlungen zu konzentrieren und Entzug besser zu widerstehen.
Magische Gegenstände
Bestimmte Foki sind geeignet, den Entzug, den ein Magier verspürt, zu vermindern.
Geister
Beschworene Geister eines Magiers können ihm helfen, Entzug zu widerstehen oder sogar Entzug anstatt des Magiers ertragen. Diese Form der Hilfe ist in jedem Fall sehr schmerzhaft und unangenehm für die Geister, da sie ungefiltert den Manarückschlag abbekommen, wo Metamenschen einen Körper als Filter haben. Damit kann man sich rasch unbeliebt machen.[1]
Auch ein Geisterpakt, der mit Freien Geistern geschlossen wird, kann einem Magier den Umgang mit Entzug erleichtern.
Blutmagie
Blutmagier verwenden die metamagische Technik der Opferung, um die Auswirkung von Entzug zu mindern. Der Magier fügt dabei sich selbst oder einem anderen Opfer eine Wunde zu und bedient sich der Lebensenergie des Spenders.
Toxische Magie
Auch einigen Toxikern steht Metamagie zur Verfügung, mit der sie die Lebensenergie aus der sie umgebenden Natur ziehen, um die Auswirkungen von Entzug bei sich selbst zu vermindern.
Adepten
Obwohl auch Adepten Mana manipulieren, wenn sie ihre Kräfte verwenden, haben sie keine Probleme mit auftretendem Entzug. Der Grund dafür liegt vermutlich in der geringeren Variabilität ihrer Magie. Magier verändern zum Beispiel oft bestimmte Aspekte eines Spruchs, Nuancen der Ausführung werden variiert oder die Stärke angepasst. Außerdem verfügen die allermeisten Magier über eine größere Anzahl verschiedener Sprüche, deren Beherrschung sie trainieren. Natürlich setzen auch Adepten Magie graduell ein und auch sie verfügen über ein Spektrum von Fähigkeiten, beides ist aber deutlich redundanter als bei den Magiern. Der Körper von Adepten ist daher sehr gut auf ganz bestimmte magische Flüsse eingestellt. Die Kanalisierung von Mana folgt sozusagen immer in gleichen Bahnen und diese Anpassung des Körpers erlaubt eine harmonische und gezielte Verwendung der magischen Energie, die kaum Nebeneffekte hervorbringt.
Metamagische Techniken können auch bei Adepten Entzugserscheinungen hervorbringen. Ursache ist die größere Menge an Mana, die für solche Techniken verwendet wird. Auch hier fällt aber auf, dass es Adepten gelingt, das Einsetzen der Entzugserscheinungen zu verzögern. Insgesamt bleibt Entzug vorallem ein Problem der Magier.
Wäre ja noch schöner. Es reicht ja wohl, dass man die Sprücheklopfer, dieses unnütze Gesocks, die Hälfte der Zeit durch die Gegend tragen muss. | |
Trip |
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ Straßengrimoire S.216
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