Bahndammsiedlung

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Bahndammsiedlung
(Leoben)
Überblick (Stand:2062/63)
Kurzbeschreibung: langgestreckter Slum
Einwohnerzahl: unbekannt
Personen ohne SIN: verm. ~ 99%
Personen unter Armutsgrenze:
verm. > 90%
Personen mit Konzernzugehörigkeit:
verm. < 1%
Industrie:
keine (Schwarzmarkt / Unterhaltungsangebote)

Die Bahndammsiedlung ist ein langgezogener schlauchförmiger Slum, der sich im steirischen Leoben zwischen dem Bahndamm der Transrapid-Trasse und dem durch Industrieabwässer verseuchten Fluss Murg über mehrere Kilometer hinzieht.

Beschreibung

Die Gebäude der Siedlung sind - wenigstens zu einem Großteil - Schwarzbauten und bauliche Provisorien aus mit Bauschaum verbundenen Spanplatten, Gusssteinen, Wellblech und Bauplastik, wobei es jedoch Ausnahmen gibt, unter denen das Edelbordell «Marquis», das sich mit seinem verboten teuren Service an die speziellen Bedürfnisse seiner betuchten Klientel aus der Fetisch- und SM-Szene richtete, als schwarzes Herz der Bahndammsiedlung besonders hervorstach. - Daneben gibt es aber auch unter den scheinbaren Bruchbuden nicht wenige, die in Wahrheit deutlich stabiler und vorallem besser gegen unbefugte Eindringlinge gesichert sind, als man von außen meinen möchte, wofür der Laden des "Türken", eines gut sortierten Schiebers, der mit heißen Cyberdecks und Anti-Sicherheitstechnik handelte und Shadowrunner vermittelte, als Beispiel gelten kann. Abgesehen vom «Marquis» der "Lady" (das nicht wirklich in diese Umgebung passte) finden sich in der Bahndammsiedlung auch Kaschemmen wie der miese, heruntergekommene Stripschuppen mit dem bezeichnenden Namen «Geiler Bock», Absteigen wie das Sarghotel «Himmelsruh», bei dem die einzelnen Schlafsärge in einem Baugerüst hingen, und über metallene Leitern und Gitterroste zu erreichen waren, sowie Straßendocs, die einfachste Wundversorgung anboten und Schwarzmarkthändler mit Plagiaten von Markenerzeugnissen, wie etwa billiger Einwegkleidung, die sich als "Armanté - garantierte Markenqualität" tarnte.

Feuergefahr

Wegen der Bauweise des langgestreckten Slums, und da sich dort ohnehin so gut wie keine Hydranten finden, kann die Feuerwehr - wenn es in der Bahndammsiedlung zu einem Brand kommen sollte - ausschließlich Löschzeppeline einsetzen, und aus der Luft agieren, um einen Brand einzudämmen und die weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern, wie sie es 2063 taten, als das «Marquis» in Flammen stand, da sie keine Chance hätte zum Brandherd vorzurücken. Für die Bewohner der provisorischen und ohne Rücksicht auf Brandschutz und baupolizeiliche Vorschriften errichteten Hütten und Gebäude der Siedlung, die vielfach die reinsten Feuerfallen sind, kann dies natürlich ausgesprochen fatal enden.

Zugang

Während die Kiberei - die staatlichen, österreichischen Polizeikräfte - die Bahndammsiedlung nicht betreten, und es hier auch keine Drohnen, Kameras, SIN-Scanner und Sensoren des in Leoben ansonsten allgegenwärtigen Kriminalitäts-Überwachungssystems FALKE gibt, existieren an den einzigen offiziellen Zugängen Kontrollposten der Kiberer, die verhindern sollen, dass die armen, SIN-losen und kriminellen Slum-Bewohner zu Diebes- und Raubzügen und zum Betteln in die restliche Stadt ausschwärmen, und anschließend mit ihrer Beute zurückkehren, um hier unterzuschlüpfen, oder gesuchte Kriminelle hier Zuflucht finden. Da jedoch auch innerhalb der Bahndammsiedlung Gullys existieren, die als Einstieg in die Leobener Kanalisation dienen können, lässt sich dies - so man bereit ist, diesen Umweg zu nehmen - vergleichsweise leicht umgehen. Zudem sind die SIN-Scanner und MAD-Detektoren der Kontrollposten nicht die besten, und die Kiberer, die dort Dienst tun, häufig auch korrupt, so dass man (ohne offensichtliche Waffen, illegale Ausrüstung und/oder Diebesgut) auch mit schlecht gefälschter SIN vergleichsweise problemlos hinein und hinaus kommt, und die Gäste, die das «Marquis» besuchten, oder sich zu später Stunde von dort auf den Heimweg machten, wurden von der Kiberei ohnehin nicht behelligt.


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