Gris-Gris: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Februar 2013, 11:25 Uhr
Ein Gris-Gris ist eine spezielle Form von Fetisch, der als Geistergefäß dient.
Das gris-gris muß immer vom Beschwörer selbst angefertigt werden, und kann daher nicht wie andere Fetische oder Foki fertig beim Taliskrämer erworben und dann gebunden werden. Es besteht üblicher Weise aus einem kleinen Tongefäß, das mit einem ledernen Deckel verschlossen wird. In dieses Gefäß sperrt der Beschwörer nun während des Beschwörungs- oder Bindeprozesses einen Loageist, der ihm in der Folge - wie das bei beschworenen Geistern nun einmal der Fall ist - Dienste schuldet. Eine Besonderheit des Gris-Gris besteht darin, dass der Fetisch und damit auch der Geist und die Verpflichtungen, die dieser gegenüber seinem Beschwörer hat, an andere Personen weitergegeben werden kann. Dabei ist es egal, ob der Besitzer des Fetischs selbst zu den magisch Begabten zählt, oder mundan ist: Der Geist in dem Gefäß muß dem dienen, der das gris-gris in der Hand hält! Will man ihn vorzeitig aus seiner Gefangenschaft und Verpflichtung entlassen, so muß man nichts weiter tun, als der Lederdeckel auf dem Tontöpfchen zu zerstören, woraufhin der betreffende Geist in der Regel unverzüglich auf die heimische Metaebene entflieht.
Die Herstellung von gris-gris war ursprünglich die Spezialität der Obeyifa, spezialisierter Beschwörer-Adepten, die dem Orishá anhängen, einer Sonderform der Voodootradition, wie sie auf einigen Inseln der Karibischen Liga praktiziert wird. Inzwischen wird diese Praxis allerdings auch von anderen Houngans und Mambos angewandt.
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