Gesetz zur Kontrolle der Magie
Das Gesetz zur Kontrolle der Magie oder Gesetz zur Beschränkung der Magie (GBM) wurde durch die Verabschiedung der Zaubervorlage 2024 erlassen, und war die Antwort der deutsch-sprachigen Schweizerischen Eidgenossenschaft auf die ausgeprägte magophobe Haltung eines großen Teils seiner - namentlich älteren - Einwohner.
Das Gesetz wurde eingebracht, nach dem die konservativen Deutsch-Schweizer die mit dem Erwachen 2011 wiedergekehrte Magie zunächst als Kuriosum betrachtet hatten, langsam aber sicher und voller Schrecken erkannten, welch ein Machtpotential speziell Schamanen und Hexen durch die Magie in Händen hielten. Das Gesetz verbot jegliche Ausübung von Naturmagie, und monopolisierte die Hermetische Magie in der Hand des Staates und der Konzerne. Alle privaten Magieschulen, die sich bis dahin in verschiedenen Städten der SEg gebildet hatten, wurden geschlossen, und die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich zum einzigen Ort legaler Schweizer Magierausbildung erhoben. Alle magisch Begabten, deren Talent für die dort angebotene Ausbildung ungeeignet oder zu schwach angesehen wurde, oder die aus anderen Gründen die strengen und rigiden Zulassungsbestimmungen nicht erfüllten, mußten sich einer sog. TRG-Therapie unterwerfen, bei der ihre magische Begabung mit einer Kombination aus Drogen und Psychotherapie gezielt ausgelöscht und unwiederbringlich zerstört wurde.
Bei der jüngeren Generation der Schweizer, namentlich in Zürich, die die Magie und speziell die Naturmagie zu einem Teil ihres alternativen Lebensstils gemacht hatten, stieß der Versuch, die Zaubervorlage durchzusetzen, natürlich auf keinerlei Gegenliebe. Dies führte zu den stadtweiten Magieunruhen, die die Schweizer Bankenmetropole großflächig verwüsteten, und letztlich mit einem Patt und der Schaffung des alternativen Kulturzentrums «Tesraerinellé» im Alten Bahnhof von Zürich endeten, der seither unter Belagerung durch die Schweizer Staatsmacht steht. In Bern, wo sich die dortigen Bärenschamanen an der Seite der Staatsmacht gegen die Randalierer stellten, die dort gar keine politischen Forderungen erhoben, sondern nur auf Krawall und Zerstörung aus waren, werden die örtlichen Anhänger des Bärentotems hingegen seither stillschweigend und inoffiziell toleriert. In der Alpeninterdiktszone schließlich, die faktisch ohnehin von den dortigen Berghexen in Selbstverwaltung kontrolliert und regiert wird, wurde nie auch nur versucht, das GBM durchzusetzen!
In der Confédération Suisse Francophone, wo die Leute eine wesentlich entspanntere Haltung zum Thema Magie an den Tag legten, wurde die Zaubervorlage dagegen nicht angenommen, und die französisch-sprachigen Schweizer schüttelten über ihre deutschsprachigen Landsleute - wieder einmal - nur den Kopf.
Nach dem die TRG-Therapie mit zunehmender Häufigkeit bei den Betroffenen nicht funktionierte, wurde das Gesetz zur Kontrolle der Magie etwas gelockert: So kann seit dem Ende der 2040er beispielsweise auch an anderen Schweizer Universitäten Magie studiert werden (auch wenn die Prüfungen immer noch vor der ETH Zürich abgelegt werden müssen), und für "minder Begabte" wurden sogenannte "Ki-Schulen" eingerichtet, auch wenn letzteres faktisch juristische Augenwischerei war, da man entweder Ki-Adept ist, oder nicht, und jemand mit Anlagen zum Zauberer nicht zum Adept umgeschult werden kann... Das grundsätzliche Verbot des Schamanismus, des Druidentums und des modernen Hexenwesens bestand in der SEg hingegen auch im Jahre 2062 noch unverändert!
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