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Version vom 3. Juli 2016, 11:23 Uhr
(Auszug)
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So hatte auch ich mir in freudiger Erwartung gedanklich schon die Hände gerieben, als unser Flitzer St. Pauli jäh hinter sich ließ und ich die verheißungsvollen Neonreklamen als Schimmern am Horizont verschwinden sah. Als hätte er meine Gedanken gelesen, grinste Jasper: "Nich das Fleisch, Torfkopp. Wir kuggn uns an, was die Flut so aufn Schaddenmaakt gespült hat. Du solls da mal dein geschultes Auge drauf werfen." Das "Schwarze See" in Harburg-West liegt direkt in Küstennähe, es stinkt bestialisch nach Chemikalien und, nun ja, wie oben eingangs erwähnt, Fisch. Willi, der Wirt macht wortlos drei Schnäpse klar und weil man auf drei Beinen ja nicht kriechen kann, nehmen wir eben vier davon zu uns. Dann schließt uns Willi das Hinterzimmer auf, wo wir auf das "Frischfleisch" warten. Wenig später ist es soweit: Drei Gestalten stehen vor uns, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und warten darauf, dass man sie sprechen lässt. Alle drei tragen schwarze, kimonoartige Anzüge mit Kapuzen. Die Volksfront von Harburg! Während der erste den kapitalen Fehler begeht und sich durch die babybauchartige Panzerung und die chinesischen Zeichen auf Brust und Ärmeln auf fünf Seemeilen als Zauberer outet und der zweite mit Altmayr und Krummdolch im Gürtel bereits sein ganzes Arsenal zur Schau trägt, sieht der dritte mit seiner Geordi-LaForge-Gedächtnissonnenbrille einfach nur dämlich aus. Ich bin ein ganz passabler Pokerspieler, aber dieses Nullblatt verlangt meinem Gesicht einiges ab. Als Jasper nach ihren Namen fragt und zur Antwort "Flash", "Blade" und "Tron" erhält, bitte ich um eine kurze Gesprächspause. "Was hassu denn?" grunzt Jasper, als "Blade" mit pseudomilitärischer Geste salutierend die Tür hinter sich geschlossen hat. Nachdem ich ausgiebig gebrüllt habe, frage ich ihn: "Wirst du jetzt unseriös auf deine alten Tage? Was soll das, wo willst du Tick, Trick und Track denn einsetzen? Als lebende Zielscheiben? Nutzlast im U-Boot?" "Sachte, Alder, jeder fäng mal klein an, wa?" "Jo, und die da werden auch nie groß werden, darauf setze ich mein neues Komm." "Kumma, ich hab so viele Eisen im Feuer, ich kann gar nich verliern." Kopfschüttelnd gehe ich in Richtung Toilette. Als ich die Schankstube betrete, erstarre ich unwillkürlich: Gegenüber unseren drei Aushilfsninjas an der Bar haben sich drei weitere, ebenfalls schwarz gewandete Typen aufgebaut! Die Harburgische Volksfront! Einer der Neuankömmlinge, der Super Warhawk im Gürtel nach zu urteilen der Anführer, zischt unseren Geschäftspartnern in spe zu, sie sollten sich aus "dem Bezirk" verpissen und ob sie denn das letzte Gespräch schon vergessen hätten. Es kommt zu einer mittelgroßen Kneipenschlägerei. Die Altmayr kommt nicht zum Einsatz, ich vermute, die Volksfront von Harburg hat da einen strengen Ehrenkodex – oder die Muni ist ihnen zu teuer. Halb angewidert, halb amüsiert verschiebe ich den Toilettengang auf später und lasse die Augenkamera mitlaufen. Es lohnt sich, denn "Flash" lässt sogar einen Laserzauber los und einer der Harburgischen Volksfront-Typen bekommt einen künstlichen Darmausgang mit dem Billardstock verpasst. Jasper will es trotz allem nun doch mit ihnen versuchen. Freitag geht’s los. Eine Drohnenfabrik in der Nordstadt. Man darf gespannt sein. Drone Wars in Aubing Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Und wenn du glaubst, dein Game-Kommlink macht’s nicht mehr lange, kommt von irgendwo ein Chummer her und begeistert dich für ein neues Hobby. Apropos: Sagt eigentlich noch irgendjemand "Chummer"? Es ist ja meistens ein untrügliches Zeichen dafür, dass ein Wort endgültig abgesagt ist, wenn man es in Gegenwart Halbwüchsiger erwähnt und dafür nur Gelächter erntet… aber davon ein andermal mehr. Wo war ich? Ach ja. Chummer. In meinem Fall handelt es sich um einen kroatischen Hauer (Klappe, ich darf das sagen!) namens Dio. Er behauptet immer, das stehe für Death In Office – ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wieso, aber wenn er das sagt, hat er immer diesen südländischen Blick drauf, der soviel heißt wie "Ich meine es ernst, Freund!" und deswegen lasse ich ihn gewähren. Ich jedenfalls halte den Namen eher für ein kroatisches Aftershave. Dio war einer meiner wenigen Freunde während meiner Zeit in Berlin und hat mit mir die Nachmittage auf dem Autofriedhof in Pankow verbracht, wo wir Drohnen wieder zusammenschweißten und sie gegeneinander antreten ließen, was mich nun auch endlich zum Kern meiner Erzählung bringt: Dio grunzt, ob ich ’n paar Kröten verdienen und auf alte Zeiten anstoßen wollte – zwei Sachen, die einem todsicher den Tag retten, wenn man nach dem gefühlten einhundertsiebenunddreißigsten Systemabsturz dem Amok nahe ist. Wir fahren also mit Dios Elektra mit ausgebauter Rückbank nach Aubing zu einer alten Fabrikhalle im ehemaligen Industriegebiet, wo mir zur Begrüßung erstmal ein fetter Trog (ich weiß, es ist eine Beleidigung, aber er hat sich meine Verachtung aufrichtig verdient) eine halbe Dose Kautabak vor die Füße rotzt. Sein T-Shirt, pardon, I-Shirt, sagt "Trollicious", aber könnte es wirklich reden, würde es wahrscheinlich so etwas wie "Hilf mir, wasch mich, bügel mich!" schreien. Trollicious kassiert bei Dio ab und wünscht uns zwischen zwei Rotzern viel Glück. Wofür, frage ich mich, als mir Dio auch schon einen Stoß Tags in die Hand drückt, Wettzertifikate, ausgegeben von einem kleinen Schalter und einem noch kleineren, ängstlich dreinblickenden Norm dahinter. Ich klappe meine "echte" Transys-NuView-AR-Brille (für 15 Ocken bei Sascha hinterm Hbf) herunter und studiere die Tags, die etwa so dezent gestaltet sind wie diese kreischenden Aggro-Popups von diesem Berliner Label. Ich staune nicht schlecht. Dio hat meinen halben Monatslohn auf das Duell "Short Circuit vs. The Fräsinator" gesetzt – und zwar auf den Fräsinator. Jetzt endlich kapiere ich, wo ich bin. Mitten in der Halle umkreisen sich zwei Blechkästen, umgeben vom johlenden Wettpublikum. An beiden Enden der Arena sitzen die Wireheads und gucken angestrengt, während ihre Gesichtsmuskeln ab und zu nervös zucken. Der Fräsinator kriegt zwar ein paar hundert Comedypunkte für seinen putzigen Namen von mir, weckt ansonsten jedoch nicht viel Hoffnungen: Eine umgebaute wacklige Doberman-Drohne mit mehreren Sägeblättern als Bewaffnung. Na toll. Das hätte ich mir auch noch zugetraut. Zumal Short Circuit mit seinem Mammut-Taser die meisten KOs in der ersten Runde erzielt hat, wie mir mein Stehnachbar Urs süffisant versichert. Es kommt, wie es kommen muss: Fräsi hat noch nicht mal zum Ansägen ausgeholt, da hat Circuit seinen Kontrahenten schon mit einem Wheelie halb umkreist und setzt zum Todesstoß an. Es brutzelt, Fräsis Besitzer wischt sich das Blut von der Nase und ich zerquetsche den ersten Tag in der Faust. Es sollte aber dennoch ein lustiger Abend werden, denn als nächstes spielten wir "doppelt oder nichts" und setzten auf "Monsieur Flambeau", der sicherlich zwei Ligen höher spielte als sein Gegner, ein Leichtgewicht namens "Foxy". Wir tranken mit Urs Atzlans Rache und fingen eine Schlägerei mit Trollicious an. Ich habe noch nie jemanden so viel Blut kotzen sehen. Ich freu mich schon auf nächste Woche, dann werfen wir uns in den feinen Zwirn und es geht nüber nach Riem, da finden Rennen mit verchromten Pferden statt! Einen Favoriten habe ich auch schon: Er heißt Eiserner Hans Die braven Siebziger Und wieder ist es soweit: Die große Jahresuhr steht wieder auf Null und auf dem Kalender steht nun eine 71. Willkommen also im zweiten Jahr des Jahrzehnts, das später als "die Siebziger", wahrscheinlich aber eher als "die braven Siebziger" (im Vergleich zu den "wilden Siebzigern" des letzten Jahrhunderts) in die Geschichte eingehen wird. Tabus gibt es kaum noch zu brechen, das Interesse an Rebellion gegen Autoritäten ist merklich zurückgegangen und die Wildheit ist längst Normalität. Werfen wir also lieber einen Blick zurück und suhlen uns im Glanz vergangener Jahrzehnte. So wird 2071 auch das "Lance-Armstrong-Jahr". Vor 100 Jahren erblickte die Radrennlegende in Texas das Licht der Welt, die so viele junge Talente inspiriert hat. Wir verneigen uns kollektiv. Ein unrühmlicher Gedenktag auf den Philippinen wird der 28. April, der Tag der japanischen Invasion vor 50 Jahren, von der sich das fernöstliche Inselreich noch immer erholt. Viel wichtiger aber – und hier muss auch ich beim Tippen vor Rührung kurz innehalten: Wir begehen in diesem Jahr 50 Jahre Goblinisierung, d.h. 50 Jahre Hirnquetschung, 50 Jahre Hornfäule und 50 Jahre Zahnarztzuschlag für Hauerbehandlung (die zudem noch unnötig ist – eine handelsübliche Flex tut es auch). Vor 25 Jahren konnten wir uns am Klang des ersten Shield-Wall-Albums erfreuen, einem Klassiker zeitgenössischer Rockmusik (den ich leider nicht mehr genießen kann – 10 Tage auf der Route 66 und die Musikauswahl zwischen Shield Wall und griechischer Folklore schädigen fürs Leben) – allein die Synthguitar-Improvisationen auf "Live for something" machen das Teil zu einem der Top-100-Alben aller Zeiten. Auch beim Sport (im weitesten Sinne) gibt es zwei Jubiläen zu feiern: vor 25 Jahren fanden die erste Stadtkrieg-WM und die ersten Desert Wars statt (letztere damals noch ohne Grußworte von Sponsoren, eingeblendete Urinwerte deines Lieblingssoldaten und Wahl zum "bloodiest bastard"). Vielleicht sollte ich mein Abo auch wieder aktivieren… auf dass die Siebziger doch nicht so brav werden! Ein frohes neues Jahr wünscht euch Wie ich lernte, mit Weihnachten zu leben "…und aus dem Dunkel des Hinterhofs glitt eine schwarz verhüllte Gestalt auf mich zu, gerade gut genug zu erkennen, dass man sie nicht mehr als Sinnestäuschung abtun konnte. Obwohl es kalt war, begann ich noch mehr zu frösteln. Der dritte Geist stand vor mir. Er hatte kein Gesicht, zumindest nicht, was ich als solches hätte erkennen können – nur Finsternis lag unter der zerlumpten Kapuze. "Bist du… der Geist der zukünftigen Weihnacht?" stammelte ich. Anstatt einer Antwort deutete die Gestalt nur auf einen Kanaldeckel. Ich ahnte Übles. Der Geist kam näher und ich spürte, wie mir die Kehle zugeschnürt wurde. Also stemmte ich den Kanaldeckel auf und kletterte den Schacht hinunter. Unten öffnete sich eine Fahrstuhltür und plötzlich stand ich in der 20.000-Lux-Helligkeit der Frankfurter Zeil. Zu meiner Linken erhob sich ein silber-blauer Metallweihnachtsbaum, garniert mit Stahlsternen, die an Krähenfüße erinnerten. Hinter mir lag eines der Rollentreppen-Autobahnkreuze dieses Einkaufszentrums, voll von genervt dreinblickenden, mit Taschen und Tüten bepackten Frankfurtern. Vor uns läuft eine dieser Salesman-Werbedrohnen entlang: "Ein frohes Weihnachtsfest wünschen Ihnen Hagman & Hutchinson! Lassen Sie sich von unseren Last-Minute-Geschenkideen verzaubern und spüren Sie den Zauber der Heiligen Nacht!" Irritiert denke ich: "Eine Blechfigur mit Siliziumgehirn will mir etwas vom Zauber der Heiligen Nacht erzählen. Seltsam." Doch ich kann nicht lange darüber nachdenken, denn mein unheimlicher Begleiter drängt mich weiter in Richtung der Einzelgeschäfte. Dort sehe ich durch die Schaufenster schwitzende Angestellte, die im Akkord Geschenke einpacken, Verkaufsgespräche führen und Zahlterminals bedienen. Ich wage es, den Geist anzusprechen: "Welches Datum ist heute? Doch nicht etwa der 24.?" Langsam hebt und senkt sich der verhüllte Kopf des Wesens. Auf einer Trideo-Uhr wird die aktuelle Uhrzeit in Frankfurt, New York, Seattle und Tokio angezeigt – in Frankfurt ist es 20:34 Uhr. "Aber… es ist Heiligabend!", entfährt es mir, "hier sollte niemand mehr Geschenke kaufen oder arbeiten! Alle sollten zu Hause bei ihren Familien sein, Kekse essen oder wenigstens die Weihnachtsfolge von "Ein Magier und ein halber" im Trideo gucken! Das ist unmenschlich!" Im Vorbeigehen bekomme ich ein Gespräch zwischen einer orkischen Einpackerin und ihrem Norm-Boss mit. Anscheinend hat die Gute während der Arbeitszeit ein Ferngespräch geführt, um ihrer Familie zu sagen, dass sie später kommen wird, was Mr. Sklaventreiber nicht zu gefallen scheint. Ich höre nur: "…brauchen morgen nicht mehr zu kommen!" und "…doch nur zwei Minuten!" Mir ist kalt. Als ich vor dem Osteingang der Zeil dann noch Zeuge werde, wie eine Einheit des Sternschutzes ein paar Squatter verprügelt und mit Fixierschaum vollsprüht, während sich die Cops darüber lustigmachen, dass es für diese armen Kreaturen "nun doch eine weiße Weihnacht gebe", wird mir endgültig schlecht. Ich ziehe den Geist an seiner Kutte und bitte ihn, mich zurückzubringen. Da fällt mir einer der FBV-Zeppeline auf, die für Wahnsinnskredite werben, die man tunlichst bis zum Jahresende abschließen sollte. Am Ende seiner Werbebotschaft hat der Zeppelin noch ein paar warme Worte für uns: "Der Frankfurter Bankenverein wünscht Ihnen einen guten Start ins Jahr 2071!" "Nein!", schreie ich, "das ist nicht die Zukunft, das ist schon dieses Jahr!! Aufhören, das ist grausam! Bitte, aufhören!!" Ich werde wach und finde neben mir eine Flasche Commander Kerrigan’s Top Grade Liquor – leer. Im Trideo läuft eine Programmvorschau. Die Sitcom "Ein Magier und ein halber" bringt am Heiligabend eine Weihnachtsfolge. Na dann, frohe Weihnachten…" Vorfreude und andere Entgleisungen Die Vorweihnachtszeit neigt dazu, uns mit Nachrichten zu überschütten, die uns momentan überhaupt nicht interessieren, weil unser Gehirn zwischen Lebkuchenkaskaden, Glühweinexzessen und Wühltischen bei ALDIREAL einfach keinen Platz mehr hat. So durften wir jüngst erfahren, dass die ehrenvolle Nation Turkistan im nächsten Herbst die Ehre hat, die Weltmeisterschaft der Drohnenkämpfe auszurichten und die Düsseldorfer Kunsttriennale 2071 den Schwerpunkt auf "goblinized art" legt. Gähn. Doch was ist das? Eine Synapse springt beim Anblick einer Schlagzeile an und überschreitet die 0,2-Nanosekunden-Grenze, lange genug, dass der Informationsgehalt der Nachricht ins KZG durchsickern kann: Jawohl liebe Freunde der zeitgenössischen härteren Musik, es ist wirklich wahr – das BADLANDS-Festival kehrt im nächsten Jahr zurück! [Kunstpause zum Zücken der Taschentücher] Wie der Veranstalter ProSpekt soeben mitteilte, konnte man Europas größtes Musikfestival nach vier Jahren Pause wieder zurück nach Nordrhein-Ruhr holen. Das Ganze soll im nächsten Juli auf dem Gebiet des ehemaligen Tagebaugebietes Hambach vor den Toren von Köln steigen und wartet schon jetzt mit einem fantastischen Lineup auf: Synaptic, gerade von ihrer Aztlan-Tour zurückgekehrt; Ex-Concrete Dreams Andrea Frost und Shield Wall! Ich schwöre euch, liebe Leser: Wer das verpasst, der kann sich getrost begraben lassen, den erwartet in diesem Leben nichts mehr! Der Meinung war auch Root, ein Bloggerfreund von mir aus NYC, der sich mit einem Überlebenszelt an der Madison Avenue aufgestellt hat, bis in drei Monaten der Vorverkauf beginnt. Spinner! Vermutlich werden auch Darwins Bastards, der Ladenhüter der Rockszene, wieder mit dabei sein, die gibt’s, wenn man Til Es Hault bucht, meistens kostenlos dazu. Könnte mich immer noch einnässen vor Lachen, wenn der Frontmann ans Mikro tritt – ein dünner Speichelfaden rinnt ihm aus dem Mundwinkel – diese unsägliche Pommesgabel hebt und etwas brüllt, was sich nach "Arrglblargorcsuäärgshallbooarghriseuaargagain!" anhört. Achja, Orxploitation ist doch schon lange her… Ein weiterer Grund zur Freude wird die längst fällige zehnte Nachstellung der historischen Campingplatzschlacht "Musikfreunde NRR" gegen "Rot-Weiß Trollhausen" um den Duschwagen 3 (Vorwärts, Rot-Weiß, mach uns stolz…!), traditionell in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit gemeinschaftlichem Abschlussbier, Schulterneinrenken und Elfenbandsausbuhen. Hier bin ich Troll, hier darf ich’s sein! Einmal Hellhounds mit allem plus Cola Liebe Naturfreunde, heute widmen wir uns einer immer seltener beobachteten Spezies im internationalen Wirtschaftsraum: dem großmäuligen Investor (donator magnifauci). Früher war er in ganz Europa heimisch, heutzutage ist er fast überall vom heimlichen Geldscheffler (pecuniator obscurus) verdrängt worden. Eine kleine, aber stabile Populution scheint sich allein in Osteuropa zu halten, wo Geld zu haben allein nicht ausreicht – man muss es auch zeigen respektive in die Welt hinausschreien. Neulich konnten wir ein Exemplar dieser gefährdeten Gattung – den georgischen Ölmagnaten Amrian Kameridze bei seiner Lieblingsbeschäftigung beobachten: dem Sammeln von Trophäen. Für schlappe 232 Mios hat der Pascha vom Schwarzen Meer (Sympathiebonus: Schmerbauch) nun 65 Prozent der Hannover Hellhounds in der Tasche. Die Hellhounds, die in den letzten fünf Jahren zweimal abstiegsbedroht waren und zweimal so gerade eben noch dringeblieben sind in der Liga (der Fan erinnert sich vielleicht an das Trauerspiel im Juni ’68, als die Warschau Warmachines anscheinend durch eine Mannschaft aus anorektisch anmutenden Ghulen ersetzt wurden und sich im dritten Zug wipeouten ließen), sind nun Spielball gelangweilter transkaukasischer Noblesse. Der Hannoveraner, pragmatisch wie er ist, wird mit den Achseln zucken und sich denken: "Kann nur besser werden!" Klar kann’s. Muss aber nicht. Account Zero aus Zürich hat’s gezeigt: Kaum hat der Russe (der muss hier mal stellvertretend für ganz Osteuropa stehen, schindet nämlich erheblich mehr Eindruck als "der Georgier") seine Finger drin, muss der Rubel rollen – ganz egal wie. Als wäre Stadtkrieg nicht schon Witwenmacher-Sportart Nummer Eins, müssen die armen Schwiizer Brawler nach Feierabend auch noch E-Schocktherapie machen und sich Genoms experimentelle Muntermacher zwischen die Kompositrippen jagen. Da werden sich die Hellhounds noch umgucken. Hoffen wir, dass sie dafür auch mal von der Tabellenspitze nach unten gucken. Creme de la Chrome Die Arrows pfeifen es von den Datenspeichern: Chrom ist wieder in! Endlich können wir verfallsgeplagten Enddreißiger wieder aufatmen und den Termin zur Eigengewebe-Transplantat-OP Juli 2085 aus dem Kalender streichen. Veteranen der Desert Wars müssen in der Sauna nicht mehr verschämt ihre mit Nano-Fleischfarbe übertünchten Kriegssouvenirs verstecken und auch der Stadtkriegspieler ist froh, dass er sich die Raptoren-Cyberbeine damals nicht umsonst geholt hat. Auf die Frage: "Synthetisch oder natürlich?" beim Cyberchirurgen können wir jetzt wieder guten Gewissens antworten: "Synthetisch natürlich!". Wie sind wir nur ohne ausgekommen? Endlich vorbei die Zeit, als Wattenscheids Kalle Bukowski bei Eva Schmitz auf dem Talksofa etwas von der "Authentizität" und der "Natürlichkeit" seines kybernetischen Unterschenkels säuselte, nachdem ihm sein echter Fuß per Schalker Blutgrätsche abhanden gekommen war. Es darf wieder glänzen beim Urologen-Checkup oder am Strand von Valencia! Und wie es nun mal so ist: wenn der Pöbel vor Vergnügen kreischt, beugen sich auch die hohen Herren aus dem Fenster. Jüngst zu sehen war Karl "The Daddy" Stadt, wie er bei den alljährlichen Mitarbeiterehrungen in Chiba eine Rede hielt (auf Japanisch, sogar mit Kanto-Dialekt!) und dabei seine neuen Cyberaugen auf der Großbildwand funkeln ließ. Töchterchen Alexandra, brave Gakusei in Chiba, hat angeblich mehr Elektronik im Kopf als manch anderer im ganzen Haus – hier ist Platz, der sinnvoll genutzt werden will! Ganz hinten höre ich wie einen unterschwelligen Aetherlink-Werbespot schon die ewigen Nörgel-Philosophen von "gestörter Körperintegrität", "bioenergetischer Balance" und "unerträglicher Nekrophilie" (Erich Fromm lässt grüßen) faseln. Liebe Weltverbesserer, seid doch einfach ein einziges Mal cool! Irgendwann ist sowieso alles aus Metall und dann hat nicht derjenige mit der besseren Bioenergie die Cybernase vorn, sondern derjenige mit der besseren Batterie! Zombiealarm in Big Queasy Es gibt eine besondere Nacht im Jahr, wenn die Untoten und Gruselfreaks sich in lächerliche Kostüme hüllen und saufend und gröhlend durch die Straßen ziehen und ihr Unwesen treiben. Nein, ich rede nicht vom Kölner Karneval – der findet tagsüber statt. Ich rede von Samhain, vulgo Halloween, dem höchsten kirchlichen Feiertag in Sachsen und Asamando. Der Überlieferung zufolge können in dieser Nacht die Toten Kontakt zu den Lebenden aufnehmen. Genau das ist meinem alten Freund Jack Skellington passiert. Ich hatte Jack Anfang der 60er im Green Lantern in New Orleans getroffen, wo er mir nach Gallonen von AbSynth ein wenig aus seinem Leben erzählte. Er verdiente seinen Lebensunterhalt damit, den Abschaum aus den Kanälen zu vertreiben – und damit meine ich keine Umsiedlung von Rattenpopulationen. Jack hat noch alles erwischt – Ghule, Shambler, zahlungsunwillige Kunden, ja sogar Plaguespotters. So nennen die Konföderierten Infizierte (Cholera, Anthrax, Horn- und Hauerseuche, was das Herz begehrt), die für Creds in fremde Häuser einbrechen und ihre Keime dort verbreiten – eine, wie Jack mir erklärte, in Big Easy beliebte Rachemethode (die im French Quarter auch als Mauvaise Surprise bekannt ist). Nun, in einer düsteren Halloweennacht begab es sich, dass der gute Jack Besuch von einigen seiner ehemaligen Kunden Besuch bekam, die ihm schon seit langem einmal die Meinung darüber sagen wollten, was sie von seinen Geschäftspraktiken hielten – will heißen: etwa zwei Dutzend menschliche und unmenschliche Wurmfutterspender standen bei Jack im Wohnzimmer und störten seine Halloweenparty. Unter Lachtränen versicherte er mir, er habe die Fremden anfangs gar nicht erkannt und ihre Aufmachung für extrem gute Halloweenkostüme gehalten. Erst als er einen halbvergammelten Ghul mit einer Hinterkeule seines Hundes im Maul erwischt habe, sei für ihn Schluss mit lustig gewesen. Um die Geschichte kurz zu Ende zu erzählen: Jacks Art, mit ungebetenen Gästen fertigzuwerden, hat etwas mit einem umgebauten Feuerlöscher, weißem Phosphor und Sticky-Fix-Heißkleber zu tun. Er verkaufte die abgebrannte Bude an einen Schmugglerring, zog an die West Riverside und wurde Edel-Assassine. Aber bevor er ging, wurde Jack noch einmal ernst, legte seinen Arm um meine Schulter und raunte mir zu, er würde sich seitdem jedes Jahr zu Halloween mit Long Haul und Schrotpatronen eindecken, denn falls diejenigen, mit denen er nun beruflich zu tun hätte, wiederkämen, hätte er ein echtes Problem. Und die Moral von der Geschicht: Wer Leichen im Keller hat, sollte selbigen immer gut abschließen! Ein fröhliches Halloween wünscht euch Deutschland - ein Sommeralbtraum Liebe Freunde der leichten Unterhaltung – liebe Fußballfans: Sollte das eintreten, was niemand zu fürchten wagte, was der Fußballphilosoph Rocko Ungerer aber schon seit den 40er-Jahren wusste, dann kann sich unsere gehassliebte Allianz bald ihr endgültiges Armutszeugnis ausstellen. Nach über einhundertsiebzig Jahren (und diese Zahl MUSS hier einfach ausgeschrieben werden!) klopft der Deutsche Fußballbund verschämt beim Nachbarn an die Tür, ob man noch eine Tasse Nationaltrainer im Haus habe, die man entbehren könne. So weit, so schockierend. Schließlich hatten alle deutschen Nationaltrainer – vom Herberger Sepp und seinem Wunder von Bern über den Kaiser Franz in den 1980er-Jahren bis zu unserem "Jung" Jens-Uwe Rasmussen und seiner "Teutonenbombe", die die Amazonier ’60 wie reife Regenwaldbäume abholzte (die Metapher muss hier in einem Anflug plötzlichen Nationalstolzes gestattet sein) – immer deutschen Mutterboden unter den Füßen. Doch nun droht die letzte Bastion des Nationalstaats, die sich stets einen Nimbus fern von Blut-und-Boden-Ideologie und blond-blauäugigem Rassismus bewahren konnte, zu fallen Dabei ist ein Nationaltrainer aus dem Ausland doch keine Schande, wie MDL-Ligapräsi Dörster jüngst dozierte. Recht hatter. Hätte der DFB bei der Grande Nation angefragt, wo Fußball immer ernsthaft, doch gleichzeitig mit einer Leichtigkeit wie frisches Baguette genossen wurde. Oder bei den Dänen, dem ewigen Geheimfavoriten der Europameisterschaften, die taktisch novaheiß sind, leider nur immer wieder beim Laufen Knoten in die Beine kriegen. Alles kein Problem. Aber man fragt den Holländer. Auf der letzten Pressekonferenz, die – man höre und staune – weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, soll DFB-Manager Reuters diese Möglichkeit in Betracht gezogen haben. Man bekam nicht viel mit, aber die Pressefritzen hatten seltsam glasige Augen, als sie den Saal verließen und hinter vorgehaltener Hand gab der ein oder andere zu, es seien wohl auch Begriffe aus dem Tierreich gegen Reuters gefallen. Sollte es in den Weiten des Astralraums irgendwo ein sich zuständig fühlendes Totem geben – hilf uns, Pinguin!
Golems BlogUnprofessionalität Ich hasse Unprofessionalität, wie man aus meinen früheren Blog-Posts durchaus herauslesen konnte. Daher kann ich mir heute mal wieder meine Lieblings-Hasskappe aufsetzen. Warum, fragt ihr? Weil ich versetzt wurde. Einer meiner Lieferanten für Munition ist im Knast gelandet. Und für heute morgen hatte ich seine Lieferung auf dem Schirm, mein Lager sieht wie geplündert aus - glücklicherweise bezahlt geplündert. An sich wäre das nichts, warum ich meinem Zulieferer Inkompetenz unterstellen würde - und nein, ihr bekommt den Namen nicht. In den Knast kann jeder mal gehen. Wenn man es halbwegs vernünftig anstellt und in HH die entsprechenden Leute kennt, bleibt man eh nicht allzu lang drin. Aber ratet mal, warum er einsitzt? Er hat Strafzettel nicht bezahlt. Strafzettel einer falschen ID. Soweit noch alles Roger. Aber warum zum Höllentroll hat er mit genau dieser ID DANACH seinen nächsten Unterschlupf gemietet? Ich sags doch: Dämlichkeit kennt keine Grenzen. Nunja, es kam, wie es kommen musste: Die ID hinterließ Spuren, die aufgelaufenen Geldstrafen waren so hoch, dass die Bullerei wirklich mal ausgerückt ist um das Geld einzutreiben und sie trafen ihn bei seiner Adresse an... Die Härte war dann auch noch, dass er bei mir angerufen hat, um sich das Geld zu leihen? Seh ich aus wie eine Bank? Achtung, das war eine Fangfrage für die Neulinge unter euch. Denn die Antwort kann nur lauten: Natürlich sehe ich so aus. Als guter Schieber bin ich auch eine Art Schattenbank - beziehungsweise ich habe die Connections, um gegen kleinen Aufpreis entsprechende Schattendienstleistungen zu vermitteln. Ich weiß nicht, ob meinem Zulieferer die 35 Prozent Zinsen p.a. wirklich gefallen, aber für meinen Geschmack ist er damit noch günstig weg gekommen. Mein Verdienst an der Sache? Fünf Prozent Bearbeitungsgebühr und ein Dankeschön der Schattenbank für einen Neukunden. Du bist, wen du kennst, das stimmt immer. In HH gilt aber auch: Du kannst, wen du kennst. Krudes Deutsch, aber wen interessiert das in diesen Zeiten schon. So, dann setze ich mir mal meine hübscheste rosa Hasskappe auf und ziehe los, um doch noch Munition zu besorgen. Hab eine firme Bestellung reinbekommen. Entweder will da jemand Big Willi stürmen oder einen Krieg lostreten. Was dasselbe wäre. Dann bis zum nächsten Mal. Auch Schieber leben nicht vom Tod allein Hört her, hört her, es weihnachtet sehr. Jedenfalls ist der Regen kälter als sonst und der AR-Spam noch aufdringlicher. Muss also Weihnachten vor der Tür stehen. Oder Ostern. Macht eh keinen Unterschied. Geschenke, Schokolade, Werbemüll, es gleich sich alles auf erschreckende Art und Weise. Eigentlich ist nur die Länge der Ohren unterschiedlich. Wobei: Ich hab hier im HH-Plex eh noch keinen echten Hasen gesehen. Was auf Jesus oder den Cola-Mann genauso zutrifft. Also letztlich schnurz, woran man nicht glaubt. Ich hab es ja nicht so mit Feiertagen im Allgemeinen und Weihnachten im Speziellen. Zuviel Fröhlichkeit auf Knopfdruck. Da zaubert jede Großbestellung ein größeres Lächeln auf mein bärtiges Gesicht. Gestern kam mal wieder ein Auftrag eines Schmidt rein, auf die Schnelle ein Team zusammen zu stellen. Soweit, so gewöhnlich. Was die Sache aber vielleicht für euch interessant machen könnte ist die Frage, wie ich eigentlich als Schieber bezahlt werde. Oder habt ihr euren Schieber schonmal fragen hören, wieviel Prozent er von eurer Bezahlung für seine Vermittlung erhält? Ich glaube kaum. Der Schmidt jedenfalls war wohl noch etwas grün hinter den Ohren, wollte mir für einen Auftrag der mittleren Gefahrenkategorie - also die Gefahr für mich, durch euer Ableben Leute aus meiner Kartei zu verlieren die ich dann wieder mühsam füllen muss - gerade mal fünf Prozent der Teambezahlung anbieten. Hab ihm dann einen Schnellkurs gegeben:
Wir einigten uns letztlich auf 6,25 Prozent der Teambezahlung. Er hatte mehr ausgegeben als er wollte und ich weniger bekommen als eigentlich fällig gewesen wäre. Wie sagte mal ein schlauer Mann: Ein guter Kompromiss ist die Art Deal, bei der beide Seiten hinterher gleich unzufrieden sind. Warum habe ich diesen Nachlass zugelassen? Auch die Schmidts haben nicht nur einen Schieber zur Auswahl, das Geschäft ist hart. Und zufriedene Kunden kommen wieder. Ihr könnt also davon ausgehen, dass euer Schieber bereits an eurem Job verdient hat, bevor ihr dem Schmidt erfolgreichen Vollzug melden konntet. Üblich ist auch bei unserem Metier, dass wir einen Teil als Vorschuss noch vor der Vermittlung erhalten, einen Teil dann, wenn ihr den Job angenommen habt und den Rest bei erfolgreichem Abschluss. Wobei letzterer gar nicht so groß ist, liegt meistens bei gut 15 Prozent. Den Bärenanteil haben wir also bereits dafür bekommmen, dass ihr euren Arsch zum Verhandlungsort bewegt (oder euch in den Konferenzraum des Schmidt einloggt) beziehungsweise sein Angebot angenommen habt. Der Grund ist simpel: Während es als Runner das Wichtigste ist, den Job sauber zu erledigen, ist die Hauptdienstleistung eines Schiebers die Vermittlung, nicht der Erfolg des dahinterstehenden Auftrags. Klar kommt ein Schmidt irgendwann nicht mehr wieder, wenn die Vermittelten Auftrag auf Auftrag versauen. Aber ab und an ein Fehlschlag ist einkalkuliert und in unserem Geschäft völlig normal, daher wäre es für die beiderseitige Zufriedenheit kaum dienlich, wenn ich dafür deutlich weniger verdienen würde. Wenn euer Troll-Sammy also mitten im Feindesland seine Vorliebe für laute Rockmusik und entsprechende Gesänge beim Stealth-Run entdeckt, verliere ich gerade mal zwanzig Prozent (im Durchschnitt). Der Rest ist dann euer Problem. Ach übrigens: Wenn ihr noch ein schönes Weihnachtsgeschenk sucht, ich habe gerade einen Schwung "Cavalier Scout"-Holdout-Pistolen rein bekommen. So klein, dass man sie fast überall hin mitnehmen kann. Und seit gut zwei Jahren auch richtig gefährlich, die kleinen Dinger, so vom Bumms und Loch her. Also: Ich erwarte eure Bestellungen! Dann bis zum nächsten Mal. Wie man sich einen Schieber verprellt Und wir sind wieder zurück in Hamburg, der Heimstatt aller unehrlich Arbeitenden in der ADL, die was auf sich halten. "Sofort", wie ich dieses Wort hasse. Wenn ein Schmidt eine Truppe zusammengestellt haben will, dann immer "sofort" oder besser noch "gestern". Echt hilfreich. Daher heißt es als Schieber, die Klientenkartei sorgsam zu pflegen. Nur so hat man eine Chance, in der Kürze der Zeit überhaupt ein Team zusammenzubekommen, was den Anforderungen des Schmidt halbwegs zupass kommt. Daher war ich Katze dankbar, dass sie mir vor ein paar Tagen einen Tipp hatte zukommen lassen: Sie hatte auf dem Schießstand ein neues Talent entdeckt. Namen verrate ich hier natürlich nicht, aber er soll für einen Jüngling verdammt gut mit der MP umgegangen sein und schnell in der Handhabung. Also auf den Bock geschwungen und ab ins "Hüschens Häuschen", einen intimen Waffenclub im Norden, komplett mit Verkauf über und unter der Ladentheke und natürlich dem obligatorischen Ausprobiergelände hinterm Hof. Ein weiteres Waffentalent würde sich in der Datenbank gut machen, die "verbrauchen" sich immer so schnell. Dank meiner Vorankündigung war der Neu-Sammy auch wirklich da und zeigte gerade auf dem Stand einer Zielpuppe, dass ein Sturmgewehr in gegnerischen Händen und der Wunsch nach intakten Eiern nicht immer kompatibel sind. Aua. Das Hüschen hat natürlich auch ein gut eingerichtetes Hinterzimmer. Kühlschrank mit Bierchen, Abhörscanner, alles inklusive. Ein Zwanziger und man hat ne Stunde Zeit, sein Ding zu drehen. Der Neuling machte einen auf Eisschrank, als ich ihn dorthin zu einer Besprechung einlud, verballerte noch eben sein Magazin und ging dann schnurstracks vor. Ohne meine Einladung abzuwarten, bediente er sich am Kühlschrank, sogar ohne mir was anzubieten. Manieren wie eine Dryade in der Brunft. Wollte ihn ein bisschen abchecken, fragte die üblichen Sachen runter. Profession. Vorlieben. Einsatzgebiete. Referenzen. Aber sowas hab ich noch nicht erlebt. Der Arsch sagte glatt, dass er weder meine Hilfe, noch die von irgendeinem anderen Schieber brauchen würde. Hat man sowas schon mal erlebt? Ich glaub, mein Lachen hat man trotz der Schallisolierung über den ganzen Platz gehört. Der Neuling offenbarte mir in seiner grenzenlosen Weisheit, dass er sich seine Jobs selber suchen würde und bald so bekannt wäre, dass ER direkt von den Schmidts kontaktiert würde. Nunja, die Unterhaltung war an der Stelle natürlich beendet. Hab ihm noch den Tipp gegeben, dass in Hamburg das so nicht läuft. Vielleicht in seinem Kuhkaff in Brandenburg, wo er herkam, aber nicht hier. In Hamburg bist du, wen du kennst. Und wer für dich bürgt. Oder wenigstens sagt, dass man dir von 11 bis Mittag vertrauen kann. Naja, hab ihm meine AR-Karte rübergeschoben. Kann sich ja bei mir melden, wenn er zur Vernunft gekommen ist. Falls er so lange lebt. Aber wenn, kann er sich auf die miesesten Konditionen einstellen, die ein Noob je bei mir bekommen hat. Ihr kennt ja den Spruch von wegen "Hand beißen, die einen füttert" etcetera. Also zurück an die Arbeit. Dann bis zum nächsten Mal. Willkommen in Hamburg Willkommen in Hamburg, der Perle des Nordens, dem Schönsten, was Gott je auf Erden hinterlassen hat. Oder so ähnlich. Gut, in Wirklichkeit ähnelt es eher einem ausgewachsenen Dünnschiss des Allmächtigen, jedenfalls was den allgegenwärtigen Gestank Hamburgs angeht. Aber das Essen ist gut. Wenn man auf verseuchten Fisch steht. Aber Spaß beiseite: In Hamburg als Runner KEINE Arbeit zu finden, ist schlicht unmöglich, wenn man sich nicht völlig bescheuert anstellt. Doch kurz zu meiner Person: Mein Name ist Golem, ein mehr als stattlicher Zwerg von mittlerweile vierzig Lenzen, ehemaliger "Eigentumsrelokalistor" in den Hamburger Schatten, als die meisten von euch Möchtegern-Runnern noch kein missglückter Blowjob von Mami und Papi waren. Da ich mittlerweile über dreißig Jahre in Hamburg lebe und davon den Gutteil in den Schatten verbracht habe, hat mich Zeitgeist gebeten, euch auf dieser Plattform blog-mäßig auf dem aktuellen Stand zu halten, was unsere Perle des Nordens angeht. Solange ich dabei hin und wieder erwähnen darf, dass ICH DER VERDAMMT BESTE SCHIEBER IN GANZ HH BIN ist das für mich okay. Nun wisst ihr also, bei wem ihr eure nächste Großbestellung nach den neuen Ares-Lakua-Sturmgewehren platzieren solltet. Bei Golem, dem Schieber eures Vertrauens. Immerhin bin ich ehrlich: Ich will nur euer Bestes. Euer Geld. Da ich allerdings nicht so der Erklär-Bär bin, werde ich hier keinen auf Reiseführer machen, da gibt es hier im Netz schon genügend gutes Material. Ich dachte mir eher, ich erzähle euch etwas aus meinem Schieberleben, da fällt für euch sicherlich die ein oder andere Info ab. Heute war beispielsweise einer dieser Tage, an denen man am besten im Bett bleibt. Erst verklickert mir Johnny on the Rocks, dass die Lieferung Beetlejuice - ihr wisst schon, das neue und ach so geheime Knight-Errant-Betäubungsgas - sich um eine Woche verspätet. Hab ja nur schon drei Vorbestellungen. Verbindliche. Für morgen. *seufz* Also fremdeinkaufen gehen. Meine Margen gehen dabei völlig in den Keller. Aber lieber wenig Gewinn, als drei Kunden weniger. In diesem harten Business kann man sich das nicht leisten. Ihr seht also, wenn ich euch sage "Morgen habt ihr den Scheiß", dann habt ihr ihn auch und wenn ich ihn persönlich herstellen muss. Also bitte keine Critter bestellen! Und dann ist auch noch die Haushaltseinheit meiner Wohnung-Büro-Kombi hopps gegangen. Blabbelte erst was von "Milchpulver leer", nur um dann grünen Schaum aus dem Kaffeespender zu kotzen. Der herbeigerufene Techie sagte, das Scheißgerät hat sich wohl statt Instantpulver für Kaffee diesen Algenmist für Katzes Schönheitsdrink gezogen. Also letztlich meine Schuld, was lasse ich eine Frau auch an meinen Geräten herumspielen. Aber bei diesem wohlgeformten A..., aber ich schweife ab. Nun denn, dann mache ich mich jetzt mal auf, da draußen Beetlejuice zu besorgen. Angeblich hat Misantroph von den Willis - für die Noobs da draußen, das ist DIE Gang Hamburgs - noch was herumliegen. Vom Laster gefallen. Nee, is klar. Also schlechter als meine Quelle, direkt an der Front, aber solange die Opfer grün kotzend umfallen, soll es mir egal sein, woher das Gas kommt. Verbindliche Bestellungen, ich sagte es ja bereits. Und damit dieser erste Blog-Eintrag auch irgendeinen Mehrwert hat - außer natürlich für DEN BESTEN SCHIEBER HAMBURGS ZU WERBEN - hier ein kleiner Tipp: Findet VOR eurem ersten Fischzug in HH heraus, in wessen Gangrevier ihr euren aktuellen Stunt durchzieht. Die Hamburger Schatten sind zu klein, als dass man sich nicht zwangsläufig mehrmals über den Weg läuft. Und Gangs haben leider ein gutes Gedächtnis, wer ihnen mal ans Bein gepisst hat. Also schmiert lieber VORHER kräftig, erspart euch hinterher gut die doppelte oder dreifache Summe, um in diesem Gebiet wieder arbeiten zu können. Dann bis zum nächsten Mal.
Magnus' BlogBesinnung Ich gebe zu ich war überrascht. Überrascht gefragt worden zu sein. Hier einen Blog schreiben? Anne wirft mir doch auch ohne solche Chance immer schon vor, ich würde mich selber zu sehr beweihräuchern. Was, wie ich hinzufügen darf, natürlich mitnichten der Wahrheit entspricht! Die Zeit ist passend zu einem Neubeginn. Advent. Die Zeit des Wartens auf den neuen Morgen. Wann wäre es besser so ein Unterfangen wie einen Blog zu beginnen? Fangen wir mit dem Naheliegensten an. Wer bin ich. Nun, man kennt mich unter dem Namen Magnus. Wo ist nebensächlich, Raum und Zeit sind Schranken, die man nur zu leicht wechselt. Manch einer mag mich kennen. Weniger persönlich, mehr virtuell. Vom Hörensagen halte ich nicht viel. Ruf und Bekanntheit zeigt nur, dass irgendwo jemand mehr weitersagt, als sinnvoll und angemessen wäre. Was ich tue? Ich bin ein einfacher Dienstleister. Wie vermutlich viele der Leser in diesem abgeschlossenen Kreis. Und ein Seelsorger. Ich höre mir die Sorgen und Nöte der Leute um mich an, rate ihnen und helfe bei der.. Beseitigung. Ihres Problems. Und Gott hilft mir dabei.
Sunsets BlogWillkommen in meinem Leben! Hallo zusammen! Und danke an Anne für diese spannende Erfahrung. Und an Imperativ für die gefühlten dreißig Seiten auf meinem Bildschirm mit Anleitung zum Schreiben des Blogs. Danke mein Lieber, ich bin nicht so gut mit Technik aber so dämlich nun auch nicht! Ich bin Sunset, waschechte hamburger Deern und einigen hier vermutlich mehr oder weniger bekannt. In unserem Geschäft tauchen mit der Zeit doch immer die gleichen Namen wieder auf. Obwohl ich als Kind immer eine Elfe sein wollte und im Scheidungskrieg mit meinem Ex eher ein kräftiger Troll bin ich immer noch der Durchschnittsmeta schlechthin. Und seit der drei vor meinem Alter fühle ich mich bei der Arbeit zwischen den ganzen Wizkids und Möchtegern-Kombatmages wie eine schrullige und hakennasige Alte. Ich besorge Dinge, oft Pflanzen oder Tiere. Jeder hat halt seinen kleinen Bereich, in dem er gut ist. Alleine oder als Team, was immer nötig ist. Wenn ihr also querflügelige Schlupfwespen, Miri-Waschbären oder auch Napf-Flechten braucht, meldet euch nur bei mir! Tipps für Glühmoos-Ex oder welches Gerät ihr am besten nehmt um einen Höllenhund-Käfig zu betreten (was, wie ich aus Erfahrung sage, schon grundsätzlich eine dumme Idee ist), so was auch, kein Problem. Fehlt noch etwas als erste Vorstellung? Hm, ja, ich gestehe, ich bin ein großer Kombatmage-Fan. Seit der ersten Stunde. Neue Serie oder Classic, mir egal. Und wehe jemand sagt etwas dagegen!
Tueffelmors BlogBlog? Ist das was zu essen? So, ich soll hier also was schreiben. Na, nu, mal sehen. Zumindest kann ich euch sagen - das ist nicht meine Schuld, dass das hier so gekommen ist! Ich habe einfach eine Wette verloren. Obwohl ich immer noch nicht sicher bin, das dieser Klookschieter von Imperativ da mit richtigen Karten gespielt hat. Trau nie einem Hobgoblin! Forum
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