Technomancer-Verfolgung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Technomancer-Verfolgung''' war eine von Konzerninteressen getriebene systematische Verfolgung von [[Technomancer]]n im Jahr [[2070]]. Damals wurde das Phänomen erstmals öffentlich bekannt. Eine Reihe von Konzernen versuchte einerseits ihre unfreiwilligen und grausamen Versuchsreihen mit Technomancern durch deren Diskreditierung zu vertuschen und andererseits weitere unter ihre Kontrolle zu bekommen. Beides resultierte in einer regelrechten Hexenjagd auf die Betroffenen, begleitet von einem starken Medieninteresse. Vielerorts setzte sich der [[Humanis-Policlub]] oder Organisationen mit ähnlicher Gesinnung an die Spitze der Anti-Technomancer-Bewegung. Technomancer oder fälschlich für solche gehaltene Personen wurden auf offener Straße gelyncht. Die Verfolgung endete mit neuen Gesetzesinitiativen Anfang [[2071]], die Technomancern einen rechtlichen Status gaben.
Die '''Technomancer-Verfolgung''' war eine von Konzerninteressen getriebene systematische Verfolgung von [[Technomancer]]n im Jahr [[2070]]. Damals wurde das Phänomen erstmals öffentlich bekannt. Eine Reihe von Konzernen versuchte einerseits ihre unfreiwilligen und grausamen Versuchsreihen mit Technomancern durch deren Diskreditierung zu vertuschen und andererseits weitere unter ihre Kontrolle zu bekommen. Beides resultierte in einer regelrechten Hexenjagd auf die Betroffenen, begleitet von einem starken Medieninteresse. Vielerorts setzte sich der [[Humanis-Policlub]] oder Organisationen mit ähnlicher Gesinnung an die Spitze der Anti-Technomancer-Bewegung. Technomancer oder fälschlich für solche gehaltene Personen wurden auf offener Straße gelyncht. Die Verfolgung endete mit neuen Gesetzesinitiativen Anfang [[2071]], die Technomancern einen rechtlichen Status gaben.
==Der Vorlauf==
===Technomancer-Forschungen===
Bis zur Mitte des Jahres [[2070]] waren [[Technomancer]] der Öffentlichkeit unbekannt. Es gab zwar einige Berichte in der Regenbogenpresse und einzelne Meldungen über seltsame Unfälle, aber das langsame Aufkommen der Technomancer wird praktisch kaum wahrgenommen. [[AIPS]] ist für die Personen als Folge des [[Crash von 2064|Crash 2.0]] von [[2064]] deutlich greifbarer und die Korrelation besteht, aber das Technomancer-Phänomen manifestiert sich erst über mehrere Jahre. Einige Nachrichtenmeldungen über Matrixseltsamkeiten und -erscheinungen werden anfangs nur von wenigen ernst genomemn, aber die steigende Zahl von Vorfällen sorgt für ein steigendes öffentliches Interesse, die die Berichterstattung und die sensationsgierigen Talkshows langsam füllte.<ref name="EME 43">{{QDE|eme}} S.43</ref>
===Der Hongkong-Zwischenfall===
In der Nacht des [[29. Juni]] zum [[30. Juni]] [[2070]] kam es zu mehreren Explosionen in [[Hongkong]]. Im Zuge des sogenannten [[Hongkong-Zwischenfall]]s explodierten unter anderem das China-Fährterminal [[Tsim Sha Tsui]], als eine Fehlfunktion beim Betankungssystem die Explosion verursachte und das gesamte Terminal in Brand steckte. Weitere Explosionen ereigneten sich im [[Queen-Elizabeth-Hospital]], als sich die dort gefangenen [[Technomancer]] ihren Weg in die Freiheit erkämpften. Die Medien sprachen dabei von Geisteskranken; [[Mitsuhama]] gab eine Pressekonferenz, bei der sie von den gefährlichen [[Technomancer]]n sprachen, gefährliche Individuen, die mit der Matrix nur mittels ihrer Gedanken kommunizieren können und die äußerst gefährlich sind. Dadurch, dass der [[Crash von 2064]] den Leuten immer noch im Gedächtnis gewesen war, machte sich alsbald Panik breit (nicht zuletzt auch angeheizt durch MCTs Pressekonferenz und dessen implizierte Verbindung instabiler Technomancer mit dem Crash-Wurm) - und markierte den Beginn der Technomancer-Verfolgung.<ref>{{QDE|eme}} S.38-42</ref>
Tatsächlicher Auslöser war aber [[NeoNET]] gewesen, die versucht hatten, Dr. Shalbermat zu extrahieren. Der Konzern hatte zuvor bereits Kontakt zu dem Dr. aufgenommen, welcher aber eher hinhaltend reagiert hatte. Er war dem Angebot des Megas nicht abgeneigt und NeoNET wollte unbedingt in diesem Bereich der Forschung zu MCT aufholen und Dr. Shalbermat hatte außerdem mit enormen Erfolgsdruck zu kämpfen. Dr. [[Gordon Browne]], der für NeoNET das [[Projekt Enlight]] betreute, ging das nicht schnell genug und plante daher eine Extraktion. Die Terrorgruppe [[9x9]] sollte dafür als Ablenkung dienen und in der Stadt für Chaos sorgen, während NeoNET Shalbermat aus seiner Wohnung extrahieren würde. Leider wurde dieser aber aufgrund eines ausgebrochenen Forschungssubjektes zurück zum Hospital gerufen. Das Infiltrationsteam von NeoNET folgte dorthin und traf auf die alarmierte Sicherheit. In einem Versuch, die automatisierte Verteidigung zu überwinden, wurden die Zellen der anderen Forschngssubjekte geöffnet, woraufhin Chaos ausbrach. MCT, darauf bedacht, seine Spuren zu verwischen, nutzte extreme Maßnahmen und zündete zuvor sorgsam angebrachte Sprengladungen in den Labors und Zellen, wodurch das Hospital explodierte.<ref name="EME 45">{{QDE|eme}} S.45</ref>
Dr. Shalbermat verstarb, als eines der Testsubjekte, "ROM#138", sich an ihm rächte. Die Aufnahmen, die an die Öffentlichkeit gingen, waren editiert worden, wodurch Shalbermat wie ein unschuldiges Opfer eines wahnsinnigen mit enormen Kräften hingestellt wurde. Tatsächlich war Shalbermat nichts weiter als ein menschenverachtender Irrer, der seine gerechte Strafe bekommen hatte.<ref name="EME 59">{{QDE|eme}} S.59</ref>
===Medienfokus===
Die Öffentlichkeit war nun alarmiert; Panik und Furcht bestimmten die Medien, da die Zwischenfälle, die mit Technomancern in Verbindung gebracht werden, die Aufmerksamkeit der Medien auf sich ziehen. Alle möglichen Schnüffler werden angeheuert, um das Phänomen zu untersuchen. Freischaffende Autoren, Medienpiraten und auch bürgerliche Journalisten recherchierten auf eigene Faust und auch die größeren Medienanstalten brachen schließlich ihr Schweigen, um einfach nur einen Vorteil gegenüber den Freischaffenden zu erlangen und veröffentlichten ihre eigenen Storys. Unabhängige Medien konzentrierten sich fvor allem auf Konzernforschungen und soziale Konsequenzen, während sich die großen Medienkonzerne auch nicht zu schade waren, Fakten zu verdrehen, um sich an die Strategien ihrer Mutterkonzerne anzupassen.<ref name="EME 43"/>
Medien mit Bezug zu [[Mitsuhama]], [[NeoNET]] und [[Renraku]] streuten eher Zweifel und Misstrauen. Nach ihrer Darstellung waren [[Technomancer]] potenzielle Bedrohungen, höchst gefährlich und unkontrollierbar und hatten auf die eine oder andere Art und Weise mit dem [[Crash von 2064]] zu tun. Aber es gab auch Ausnahmen: Medienanstalten mit Verbindungen zur [[Evo Corporation]] und [[Horizon]] hingegen berichteten weniger voreingenommen. Untergrundquellen hingegen hinterfragten eher die Natur des Phänomen mit größerer Skepsis und vermuteten oftmals eine Verschwörung staatlicher Organisationen, Megakonzerne oder sogar beides gleichzeitig.<ref>{{QDE|eme}} S.43-44</ref>
Die Eskalation rund um den [[Hongkong-Zwischenfall]] war wortwörtlich eine Eskalation an allen Fronten. Die Medien hatten sehr harsche Worte für die Technomancer übrig und stellten sie als gefährliche und geisteskranke Kreaturen des Crashs hin, die man kontrollieren müsste, bevor sich Hongkong wiederhole. Manche Konzerne waren der Ansicht, dass dies zu weit ging, aber der [[Konzerngerichtshof]] selbst war in dieser Frage gespalten, aber die Mehrheit sprach sich für eine Kontrolle dieses neuen Phänomens aus. Daher fand man bei den meisten Megakonzernen in den internen und externen Medienkanälen Anti-Technomancer-Propaganda und gleichzeitig bereitete man die Zuschauer auf das Schlimmste vor.<ref name="EME 44">{{QDE|eme}} S.44</ref>
===Reaktion der Megakonzerne===
Nunmehr für die Öffentlichkeit bekannt, war es wichtig, dass die Megakonzerne schnell reagieren würden. Ein paar verzweifelte Versuche, die Dinge noch zu verschleiern wurden bald aber unterlassen, da es nur eine Frage der Zeit war, bis die Öffentlichkeit "im Bilde" wäre. Die Geheimen Forschungsprojekte wurden noch mit Hochdruck weitergeführt, um schnell verwertbare Ergebnisse zu erzielen, wobei man auf Geheimhaltung und Vorsicht bedacht war. Keine Partei wollte für unkontrollierte Technomancer in der [[Matrix]] verwantwortlich sein, die ja gerade erst wiederhergestellt worden war und auch niemand wollte eine neue [[Künstliche Intelligenz]] zum Leben erwecken oder vielleicht sogar ein vergessenes Nest des [[Jormungand|Crash-Wurms]] aufwecken. Zu diesem Zwecke nutzte man namenlose Geheimprojekte oder den Deckmantel therapeutischer [[AIPS]]-Programme und auch Notfallpläne wurden erdacht, um sich auf das mögliche Rampenlicht vorzubereiten. Gleichsam verbesserte man die Verteidigungsmaßnahmen gegen Technomancer-Angriffe, während man die Angst vor selbigen schürte. An der Speerspitze dieser Entwicklung befanden sich abermals [[Mitsuhama]], [[NeoNET]] und [[Renraku]], sowie [[Evo]], [[Telestrian Industries]] und [[Universal Omnitech]].<ref name="EME 44"/>
Das bedeutete aber auch, dass es mehr Forschungssubjekte brauchte, weshalb man sich ins Zeug legte, Technomancer zu finden, zu entführen oder sogar der Konkurrenz zu "stehlen". Auch die Forschungseinheiten selbst kamen zunehmend in Konflikte und [[Shadowrun]]s wurden in die Wege geleitet, um Forschungsergebnisse der Konkurrenz in die Finger zu bekomemn und/oder deren Entwicklungen zu sabotieren. [[Shadowrunner]] hatten Hochkonjunktur in den Sphären rund um die Forschung an Technomancern. Leider brachten die Forschungen nur wenig brauchbare Resultate und nur wenige Forschritte konnten wirklich erzielt werden. Das war dem Umstand geschuldet, dass das Phänomen sehr selten war und es einen fehlenden Konsens über siene Wurzeln bis hin zu Schwierigkeiten beim Einsatz üblicher medizinischer Messtechniken gab (letzteres aufgrund des modifizierten bioelektrischen Feldes). Ebenso schwierig gestaltete sich invasive Chirurgie, da sie sich vernichtend auf die Fähigkeiten des Subjektes auswirken konnte. Glück und Skrupellosigkeit - und eine Kombination von beidem - konnten aber signifikante Durchbrüche auf dem Gebiet der Technomancer-Forschung erzeugen.<ref name="EME 44"/>
==Beginn der Hexenjagd==
Als sich der Staub des Hongkong-Zwischenfalls gelegt hatte, hatten über 500 Metamenschen ihr Leben verloren, mindestens 5 Mal so viele waren verletzt und einige Hundert vermisst. Sowohl das [[Queen-Elizabeth-Hospital]] als auch das [[China Ferry Terminal]] brannten komplett nieder. Aufgrund der schrecklichen Szenen waren die anderen Medien schnell dabei, MCTs Pressemitteilungen zu wiederholen und alsbald [[Technomancer]] mit dem [[Crash 2.0]], dem [[Jormungand|Virus]], [[Otaku]] und angeblichen Experimenten rund um [[Künstliche Intelligenz]]en zu verbinden, als sich die Panik ausbreitet.<ref name="EME 52>{{QDE|eme}} S.52</ref>
===Lynchmobs===
Schnell wandelte sich die Angst und Panik in wahre Progrome; allein Hongkong waren am Tag nach dem Zwischenfall Lynchmobs auf den Straßen unterwegs, die nicht besonders wählerisch auf der Suche nach vermeintlichen Technomancern waren. Selbst einfache [[Decker]] liefen, wie im Falle eines Freundes des Users [[Lei Kung]] geschehen, in Gefahr, Opfer der Wut der Bürger zu werden. Derweil hatte [[Mitsuhama]] im Zusammenarbeit mit den Behörden eine Medienkampagne gestartet, um die Öffentlichkeit aufzufordern, nach Technomancern Ausschau zu halten und bei Bedarf sofort die Polizei zu informieren.<ref name="EME 52/> Die Übereifrigkeit der [[Hong Kong Police Force]] führte gleichsam zu Kollateralschäden und Toten durch den übermäßigen Einsatz von Tränengas.<ref name="EME 54">{{QDE|eme}} S.54</ref>
Ebenfalls am gleichen Tag kamen Berichte über Lynchmobs in weiteren Städten überall auf der Welt: [[Boston]], [[Los Angeles]], [[London]], [[Lausanne]], [[Sioux]]<ref group="E">"Emergenz" spricht nur von "Sioux". Möglicherweise ist die UCAS-Stadt [[Sioux Falls]] gemeint - oder Sprawls in der [[Sioux Nation]].</ref>, [[Kalkutta]], [[Tokio]] und wenigstens einem Dutzend weiterer Sprawls. Dabei nutzten fundamentalistische Gruppierungen wie etwa der [[Humanis Policlub]] und auch einige Sekten die Gunst der Stunde und stachelten die Leute noch weiter auf. Das bedeutete aber auch eine latente Gefahr für Opfer von [[AIPS]] und dessen Auswuchs ''AVSP'', welches dazu führen könnte, ebenso Opfer zu werden wie echte Technomancer.<ref name="EME 54"/>
In [[New York]]s [[Chinatown]] wandte sich der Mob gegen Läden, die billige Elektronik und Second-Hand-[[Kommlink]]s verkauften. Auch Treffpunkte für Hacker und deren Mitglieder wurden zunehmend Zielscheibe des Hasses der wütenden Masse. Die Polizei stand derweil einfach daneben und sah dem Treiben zu. Diverse Hauptstädte, wie etwa [[Washington F.D.C.]] begaben sich in erhöhte Alarmbereitschaft. Hier bemühte sich die Polizei, die Unruhen aus dem Regierungsviertel herauszuhalten und errichtete Straßensperren rund um die Innenstadt und den [[Capitol Hill]]. Zufallskontrollen und Prüfungen von [[Kommlink]]s gehörten ebenso dazu und auch die Sicherheitskräfte waren Opfer der allgemeinen Hysterie.<ref name="EME 54"/>
===Ausnahmezustand===
Auch fünf Tage nach dem Beginn der "Technomancer-Krise" hatte sich die Lage nicht gebessert. An Schlüsselstellen der Macht gab es erhöhte Sicherheit, Militäreinheiten unterstützen private Polizeikräfte in den Straßen, damit der Frieden aufrecht erhalten blieb. Es gab einige Fälle von Kriegsrecht, sowie eine halbherzige Rhetorik, um die Spannungen zu reduzieren. Genereller Konsens schien die Befürchtung zu sein, dass sich die [[Technomancer]] zusammenschließen würden, was neues Chaos bedeuten würde. Da niemand so recht wusste, wie man diese aber identifiziert und welche Fähigkeiten sie besitzen, machte die Lage nicht besser, auch wenn Zauberer in der Lage waren, sie aus dem [[Astralraum]] heraus zu identifizieren.<ref name="EME 55">{{QDE|eme}} S.55</ref>
====In Nordamerika====
In [[Nordamerika]] befanden sich die Kongresse der [[UCAS]] und der [[CAS]] in Dauernotstandssitzungen. Der [[Souveräner Stammesrat|Souveräne Stammesrat]] war wie üblich gespalten. Das [[Pueblo Corporate Council]] verlangte passive Maßnahmen, während die [[Sioux Nation]] bereits damit begonnen hatte, [[AIPS]]- und AVSP-Patienten aus Krankenhäusern und Heilanstalten in isolierte Einrichtungen zu verlegen.<ref name="EME 55"/>
====In Europa====
In [[Europa]] hingegen war das [[Lord Protector's Office]] und das [[Oversight Board]] fleißig dabei, unter dem Deckmantel der Krise die Dissidenten im [[Vereinigtes Königreich Großbritannien|Vereinigten Königreich]] auszurotten. Die Bundesregierung der [[Allianz Deutscher Länder]] forderte die Bevölkerung in Sicherheitsverlautbarungen auf, ruhig zu bleiben und verdächtige Matrixaktivitäten an die Behörden zu melden. Dennoch entstanden auch hier selbsternannte Bürgerwehren in [[München]] und [[Frankfurt am Main]], welche mutmaßliche Technomancer fast zu Tode prügelten. Die Konservativen [[Frankreich]]s fanden Unterstützung von den Adelsfamilien und forderten Zwangsregistrierungen und -internierungen, was sie sogar bis vor den Ministerrat der [[New European Economic Community]] vortrugen. Die [[Schweiz]] war schon einen Schritt weiter und hatte bereits einen entsprechenden Erlass rausgebracht.<ref name="EME 55"/> In [[Russland]] ordnete das [[Ministerstwo Wnutrennich Djel]] eine allgemeine Ausgangssperre für [[Moskau]] zwischen 18.00 Uhr abends und 06.00 Uhr morgens an.<ref name="EME 58">{{QDE|eme}} S.58</ref>
====In Asien====
In [[Asien]] gab es derweil gemischte Reaktionen. Die Konzerne in [[Japan]] waren nicht besonders angetan davon, dass der Kaiser Beratungsprogramme forderte.<ref name="EME 55"/>
====Afrika und Südamerika====
Überraschenderweise ging man in [[Afrika]] und [[Südamerika]] ausgesprochen locker mit dem Thema um.<ref name="EME 55"/>
====Die Konzerne====
Derweil waren die Megakonzerne ebenfalls stark aktiv. [[Mitsuhama]] trieb die Jagd auf die Technomancer mächtig voran und auch andere Konzerne folgten dem Beispiel, darunter [[NeoNET]], [[Ares Macrotechnology]], [[Renraku Computer Systems]] und [[Yakashima Technologies]] als bedeutendste Beispiele. MCTs Medien berichteten ununterbrochen über die Ereignisse in [[Hongkong]] und sendeten zahllose "Expertendiskussionen" und Aufrufe an die Öffentlichkeit, der Konzernlinie treu zu bleiben. Einige Konzerne schickten Memos von ihren CEOs, die dazu aufriefen, nach [[Technomancer]]n, bzw. Auffälligkeiten Ausschau zu halten (etwa bei MCT), während andere Konzerne, wie etwa [[Aztechnology]] und [[Renraku]] überlegten, Kopfgelder für Technomancer auszustellen, um die Mitarbeiter zur Mitarbeit zu kriegen. NeoNET wägte indes ab, einen eilig entwickelten Test die gesamte Bevölkerung/Belegschaft auf virtuellkinetische Fähigkeiten testen zu lassen. Dabei sei anzumerken, dass die Konzerne aufriefen, ''lebende'' Technomancer zu fangen.<ref name="EME 55"/>
Während [[MCT]], [[Renraku]] und [[NeoNET]] Technomancer nun also als Bedrohungen sahen, sah [[Evo]] indes die Technomancer eher als Chance an, besonders im Bereich der [[Biotech]].<ref>{{QDE|eme}} S.55-56</ref> Auch [[Horizon]] schlug eher mildere Töne an. Natürlich lag auch hier das mediale Interesse, aber der Ton war deutlich weniger voreingenommen als bei den anderen Megakons. Dabei wollte man besonders viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, indem man die Anwaltskosten für einen Technomancer übernehmen wollte, der eine [[DocWagon]]-Klinik in [[San Francisco]] demolierte. Zu diesem Zwecke heuerte Horizon die Anwaltskanzlei [[Schmidt, Iakob und Lei]] an, die man angeblich bat, ihre Dienste auch auf andere Technomancer auszuweiten. Horizon schien also schon früher als andere daran zu glauben, dass Technomancer eine langanhaltende Entwicklung sind.<ref name="EME 56">{{QDE|eme}} S.56</ref>
Die Konzerne waren ganz versessen darauf, ihre Mitte zu reinigen und setzten sogar Kopfgeldjäger an. So konnten sie zum einen neue "Forschungssubjekte" erlangen und zum anderen sich als große Beschützer der Öffentlichkeit aufspielen.<ref name="EME 58">{{QDE|eme}} S.58</ref>
===Politische Entwicklungen===
Am [[01. August]] [[2070]] gab die [[Schweiz|schweizer]] Regierung die Initiierung eines gemeinsamen wissenschaftlichen Projekts von staatlichen und konzerneigenen Instituten bekannt, mit dem Ziel "technomantsiche Kräfte einzudämmen und zu kontrollieren". Beteiligt an dem Projekt waren renommierte Wissenschaftler der Universität von [[Basel]] und dreier Megakonzerne: [[NeoNET]], [[Swiss Genom]] und die [[AG Chemie]], die jeweils Topforscher für das Projekt zur Seite stellen. Das stieß aber nicht überall auf Gegenliebe, besonders Vertreter von [[Evo]] und [[Proteus]] fanden dafür klare Worte. "Nutzlose Spielereien selbstverliebter Stammtisch-Akademiker" waren ihre Worte, als sie ein ähnlichers, aber weltweites Projekt ankündigten, welches von Evos globaler Zentrale in [[Wladiwostok]] ins Leben riefen.<ref name="EME 58"/>
Gleichsam unterstützte die Schweizer Regierung auch die Petition der [[Skandinavische  Union|Skandinavischen Union]] an die [[NEEC]], welche eine Zwangsregistrierung von [[Technomancer]]n forderte. Unterstützung fand die SkandU dabei von den Regierungen [[Frankreich]]s und [[Großbritannien]]s, die ebenfalls an ähnlichen Gesetzesentwürfen arbeiteten. Dabei sollten ausgedehnte Zwangstests als sofortige und mittelfristige Maßnahme zur Identifizierung potenzieller Technomancer dienen.<ref name="EME 58"/>
Es bildeten sich auch bei den Megakons langsam aber sicher Lager. Während [[MCT]] und [[Renraku]] klare Position gegen Technomancer bezogen, war NeoNET eigentlich auch in diesem Lager, wobei es aber eine Spaltung im Inneren gab; [[Celedyr]] schien hier nicht einer Meinung mit [[Richard Villiers]] zu sein. Auf der anderen Seite des Lagers befanden sich [[Evo]] und [[Horizon]], sowie [[Shiawase]], wobei letzteres eher vorsichtig agierte. Abseits davon hielt sich [[Aztechnology]] ungewöhnlich ruhig. [[Ares]] und [[Wuxing]] verstärkten hingegen nur ihre Sicherheitsmaßnahmen und die Sache abzuwarten. Von [[Saeder-Krupp]] hörte man gar nichts, was aber zum üblichen Gebahren des [[Lofwyr|Drachen]] gehört.<ref>{{QDE|eme}} S.58-59</ref>
==Falsch-Positiv==
Im Laufe des Jahres kamen immer mehr Stories auf, die man den Technomancern vermeintlicherweise anlastete; was zu diesem Zeitpunkt ebenfalls aufkam, waren [[Künstliche Intelligenz]]en der zweiten Generation, doch dauerte es, bis man dies herausfinden sollte.
Derweil kam es zu einer Vielzahl unterschiedlicher Reaktionen. Manche Personen hielten andere fälschlicherweise für Technomancer, andere Male schlugen Technomancer tatsächlich zu und richteten Schäden an. Teilweise versuchten sie aber auch, friedliche Botschaften zu übermitteln.<ref name="EME 62">{{QDE|eme}} S.62</ref>
===Der Angriff in Paris===
Am [[05. August]] [[2070]] starben zwei Personen und 16 weitere wurden schwer verletzt, als sie einer VR-[[Matrix]]-Besichtigungstour nahe des [[Eiffelturm]]s beiwohnten. Die restlichen Mitglieder der dreißigköpfigen Gruppe kamen derweil mit einem Schock davon. Verblüffend war dies, da die Touristen mit Kaltem Sim unterwegs waren und daher eigentlich kein tödliches [[Biofeedback]] erleiden konnten und man es allgemein für unmöglich hält, den kodierten neuralen Feedbackbuffer eines [[Kommlink]]s oder [[Cyberdeck]]s per Matrix zu umgehen. Die Gruppe wurde von eigenartigen [[Gargoyles|Gargoyle]]-[[Icon]]s angegriffen, die laut Augenzeugen "brüllten" und dann ihre Opfer wie Raubtiere zerrissen. Die Angreifer flohen wieder, als ein Eiffelturm-Sicherheitshacker erschien und die Gruppe überraschte. In dem Gemenge gelang es diesem, einen der Attentäter zu vernichten.<ref name="EME 60">{{QDE|eme}} S.60</ref> Es wurde spekuliert, dass dies ein Racheakt von [[Technomancer]]n für ein Lynchopfer in [[Montparnasse]] gewesen sein könnte.<ref name="EME 61">{{QDE|eme}} S.61</ref> Tatsächlich war dies aber vermutlich das Werk von wilden protosapienten [[Künstliche Intelligenz|Künstlichen Intelligenzen]].
===Schuldzuweisung===
Am [[08. August]] wurde der Tod einer Direktionsassistentin von [[Free Transit Cartage]] den [[Technomancer]]n zugeschrieben. [[Elianne Brienne]] wurde nach einem Schlaganfall in einem kritischen Zustand in ein Krankenhaus in [[Panama]] eingeliefert, nachdem sie laut Medien eine massive VR-Sensor-Überlastung erlitten hatte. Auf der Zugfahrt nach Hause soll sie so Opfer eines Angriffes gewesen sein. Laut Augenzeugen war sie im vollen VR-Modus, als sie plötzlich zu schreien begann und nach unsichtbaren angreifern schlug - kurz darauf erlitt sie schon den Schlaganfall. Ein weiterer Zugreisender, [[Marco Ocasio]], der sich in der Nähe befand, wurde als möglicher Angreifer identifiziert. Der arbeitslose Programmierer soll zuvor wütend in Richtung von Brienne gestikuliert haben. Er verstarb ebenso, als die Polizei ihn später in seinem Apartment festzunehmen versuchte.<ref name="EME 62"/> Hier gab es ebenfalls keine Bestätigung dafür, dass er ein Technomancer gewesen war. Brienne war laut [[Jackpoint]]er [[Marcos]] ein Chiphead und besaß ein illegal modifiziertes [[Kommlink]] - vermutlich wollte man sie loswerden. Ocasio war ein Sündenbock, der laut einigen Blogs grundlos in der Nähe seines Apartments von der Polizei erschossen wurde.<ref>{{QDE|eme}} S.63</ref>
===Experimente===
Bald darauf wurde [[Victor Markwart]], ein Technomancer, der zuvor freiwillig an Untersuchungen beim [[MIT&T]] mitgemacht hatte, von [[Netcat]] aus einer geheimen Anlage nahe [[Miami]] gerettet und berichtete von seiner Tortur im [[Jackpoint]]. Netcat und Victor berichteten, wie er von [[Universal Omnitech]] entführt und mit anderen Technomancern eingesperrt wurde, um dann Opfer grausamer Experimente zu werden. Während er beim MIT&T freiwillig mitgemacht hatte und respektvoll behandelt wurde, war er bei UO nur noch eine Nummer und ein Stück Fleisch zum Experimentieren. Andere Technomancer waren ebenfalls dort, Personen jeden Alters, Geschlechts, etc. - die, die die Cortex-Stimulation, Feedback-Spitzen oder invasive Chirurgie nicht überlebten, wurden einfach entsorgt. Es ist wahrscheinlich, dass UO bereits seit dem [[Crash von 2064]] an Technomancern forschte - und dabei nur ein Konzern von vielen war, die soetwas taten. Netcat berichtete, dass sie bedauere, die anderen Technomancer nicht wenigstens töten zu können und sie stattdessen ihrem Schicksal überlassen zu haben, aber sie konnte nur Victor retten. Sie berichtete auch von "potenziellen Technomancer", wie sie UO designierte, die mit Psychopharmaka und Nootropika vollgepumpt wurden, in der Hoffnung, Technomancer zu "erschaffen".<ref>{{QDE|eme}} S.63-64</ref>
===Mysteriöse Ereignisse===
Im August [[2070]] kamen zunehmend neue Geschichten mit seltsamen Ereignissen auf, wie etwa unerklärlichen Matrixzugriffen, die nicht mal von Technomancern hätten stammen können. Gleichsam gab es sogar Berichte über Leute, die mit Personen sprachen, die während des [[Crash von 2064]] verstorben waren; letztere "[[E-Geist]]er-Geschichten" wurden allerdings eher als Obskuritäten abgetan. Eine andere Story aus [[Neo-Tokio]] berichtete von Haushaltsdrohnen, die ohne ersichtlichen Grund den Versuch der [[Yakuza]], ein Kleinkind zu entführen, vereitelten und die Angreifer töteten.<ref>{{QDE|eme}} S.65-66</ref>
==Der Wendepunkt==
===Die Tlaloc-Krise===
Ein entscheidender Punkt der Technomancer-Verfolgung geschah, als es zur sogenannten [[Tlaloc-Krise]] kam. Dabei kaperte eine [[Künstliche Intelligenz]] namens [[Sojourner]] die [[Aztechnology]]-Raumstation [[Tlaloc]] und drohte, die darin entwickelten Biowaffen auf die Erde loszulassen, wenn seine Forderungen nicht erfüllt würden. Die KI forderte, die Experimente an anderen Künstlichen Intelligenzen einzustellen und alle in Gefangenschaft befindliche KIs freizulassen.<ref>{{QDE|eme}} S.71</ref> Leider hatte dies zunächst einen gänzlich gegenteiligen Effekt, da die ohnehin panischen Massen glaubten, ein "Crash 3.0" stünde bevor, weshalb sich viele von der [[Matrix]] komplett abkoppelten, während andere ihre Netzwerke nach Kräften abschotteten. Die Panik ging soweit, dass manch einer technophobisch wurde, WiFi-Geräte zerstörte oder gleich ganze Netzwerke lahmlegte. Vorräte wurden gehamstert, andere wiederum waren gelähmt vor Angst und hingen ununterbrochen vor den Nachrichtensendungen im [[Trideo]]. Immerhin hatte die Krise die Wirkung, dass die Mediale Aufmerksamkeit kurzzeitig von den Technomancern weg zu der Tlaloc-Krise gelenkt wurde. Aztechs Geheimhaltung machte es natürlich schwer, verlässliche Informationen zu sammeln, weshalb KIs und Technomancer schnell zu einer einzigen großen Bedrohung zusammengefasst wurden.<ref name="EME 73">{{QDE|eme}} S.73</ref>
[[Sojourner]] machte Nachdruck, indem die KI eine [[Drohne]] zur Erde schickte, die eine biologische Ladung besaß. Nachfolgend bezweifelte man in den Medien, dass es sich bei Sojourner um eine KI handele. Stattdessen ging man davon aus, dass es in Wahrheit Technomancer wären, die hier eine Art Ablenkungsmanöver ausführen würden. Bei der Drohnenladung - so offizielle [[Aztechnology]]-Medien - handele es sich tatsächlich um Kampfstoffe, aber nur, weil die "Terroristen" das Labor umprogrammiert hätten, um potenzielle biologische Waffen zu produzieren.<ref>{{QDE|eme}} S.82</ref> Eine weitere KI, [[Pulsar]] trat auf den Plan und bot sich derweil als Unterhändler für eine friedliche Lösung der Tlaloc-Krise an.<ref>{{QDE|eme}} S.83-84</ref> Wie schon bei den Technomancern zuvor, hetzten unter anderem der [[Humanis Policlub]] nun auch gegen KIs.<ref>{{QDE|eme}} S.84</ref>
===Das Forschungslabor in Denver===
Ein weiteres einschneidendes Ereignis am [[18. September]] [[2070]] war der Bericht der verstorbenen [[KSAF]]-Reporterin [[Jane McCrory]], die ihr Leben bei einem Bericht über ein geheimes [[Gennex]]-Forschungslabor (einer [[Mitsuhama]]-Tochter) verlor, das sie in [[Denver]] ausfindig gemacht hatte. McCrory, insgeheim selbst eine Technomancerin, hatte einen Totmannsschalter erschaffen, der ihren Bericht nach ihrem Tod in eine Vielzahl von Knoten hochladen würde, um sicher zu gehen, dass die Welt die Wahrheit erfahren würde.<ref name="EME 94">{{QDE|eme}} S.94</ref>
McCrory verfolgte die Spur mehrerer verschwundener Personen - (mutmaßlicher) Technomancer, darunter [[Cherise Washington]], eine 14jährige Schachspielerin aus [[San Jose]], die offensichtlich gekidnappt wurde. Die Suche führte sie nach [[Denver]] in ein altes Hospital, das von außen hin harmlos wirkte.<ref>{{QDE|eme}} S.94-95</ref> Die örtlichen [[Schatten]] bestätigen aber, dass das Hospital [[Mitsuhama]] gehörte und für irgendwelche Experimente genutzt wurde. McCrory und ihr Team schafften es, das Sicherheitssystem zu überlisten und ihren Weg bis in den Keller zu bahnen, ehe das Team entdeckt und größtenteils eliminiert wurde. Die Reporterin hängte einige Bilder an und beschrieb, dass Experimente an den Personen vor Ort durchgeführt wurde - sie nannte dies eine "Vivisektion", besonders im Zusammenhang mit der jungen Cherise Washington. Die Reporterin zapfte das Netz an, was sie sogleich bereute, da das mentale Feedback der gequälten Technomancer, die um Hilfe oder den Tod flehten sie förmlich übermannte. Sie konnte die Dateien noch in die [[Matrix]] hochladen, ehe ihr Stream abriss.<ref>{{QDE|eme}} S.92</ref> McCrory, die so zur Märteryrin wurde, konnte mit ihrem Tod und der Flut an Medien, die diesen Bericht wie wild auffingen, tatsächlich das Blatt in der Verfolgung der Technomancer wenden.<ref>{{QDE|eme}} S.95-96</ref>
Eine Koalition von Technomancern verklagte darauf hin [[Gennex]], die Tochterfirma von MCT, die die Experimente durchgeführt hatte, mit Hilfe der Anwaltskanzlei [[Schmidt, Iakob und Lei]] auf 100 Millionen Nuyen. Die Summe sollte zu gleichen Teilen den Angehörigen der misshandelten und verstorbenen Technomancer und einer noch zu gründenden Stiftung zur Unterstützung von Technomancern überwiesen werden.<ref>{{QDE|eme}} S.96</ref>
===Abflauen der Verfolgung===
Nachdem die [[Tlaloc-Krise]] im Oktober 2070 ihr Ende gefunden hatte<ref>{{QDE|eme}} S.97</ref> waren zu Anfang Dezember 2070 zumindest die Hexenjagden auf die Technomancer passé. Ohne öffentliche Hysterie verloren viele Komitees und Gerichte sowohl Publicity, Schwung als auch finanzielle Unterstützung. Die Konzerne und Regierungen rekrutierten weiterhin Technomancer - mal mehr, mal weniger subtil - aber die Kidnappings und Verhaftungen wichen allmählich guten Gehältern und gelegentlichen [[Extraktion]]en. Dennoch herrschte weiterhin ein allgemeines Misstrauen gegenüber Technomancern.<ref>{{QDE|eme}} S.108</ref>
====Asyl====
Am [[01. Dezember]] [[2070]] verkündete der koptische Papst [[Andronicus II.]] in [[Alexandria]], dass alle [[Technomancer]], die der Heiligen Schrift folgen, Zuflucht vor den Verfolgungen durch die Orientalische Orthodoxie erhalten. Im Vorfeld hatte es wochenlange Gewaltakte gegen Technomancer im [[Naher Osten|Nahen Osten]] gegeben, die von den radikalen Klerikern ausgingen. Auslöser waren die tragischen Ereignisse in [[Masada]] im Oktober gewesen, als eine Gruppe drusischer Technomancer von einer tscherkessischen Separatistenbewegung ermordet wurde.<ref>{{QDE|eme}} S.112</ref>
====Zunehmende Akzeptanz====
In den [[Native American Nations]] und einigen anderen schamanistisch stark geprägten Kulturen, wie etwa der [[Mandschurei]], werden Technomancer seitdem manchmal als etwas Ähnliches wie [[Schamane]]n anerkannt, wenngleich ihnen auch selten entsprechende Ehrerbietung oder Respekt erwiesen wird. In der [[Indische Union|Indischen Union]] wurden viele Hindu-Techomancer von den Bramahnen-Familien in ihre Kaste "adoptiert", während eine ganze Reihe von Technomancern ihre eigene Unterkaste gründete, die sich ''ahl-ê Ganesa'', die "von Ganesha Gesegneten", nennt.<ref>{{QDE|eme}} S.108</ref>
Derweil erließ [[Japan]] ein Gesetz, welches Kinder auf eine Technomantische Begabung prüfen solle, ähnlich wie es auf magische Fähigkeiten testet. Gleichsam subentionierte Kaiserin [[Hitomi Shiawase]] persönlich die Gründung einer Institution für junge und latente Technomancer.<ref>{{QDE|eme}} S.114</ref>
==Ende der Verfolgung==
Auch wenn die Technomancer noch eine ganze Zeit lang unter ihrem Stigma zu leiden hatten - und einige Gruppierungen sie immer noch einfingen und grausamen Experimenten unterzogen - so fand die große "Hexenjagd" Anfang [[2071]] weitestgehend ihr Ende. Die [[New European Economic Community]] erließ  im Januar [[2071]] Gesetze, die eine Registrierung von Technomancern in den Mitgliedsstaaten vorsah und etliche weitere Staaten folgten im Februar diesem Beispiel.<ref name="EME 117">{{QDE|eme}} S.117</ref>
Nachfolgend waren sowohl [[Technomancer]] als auch [[KI]]s für eine Flut von technologischen Fortschritten verantwortlich und viele von ihnen sorgten für neue Errungenschaften in den Bereichen [[Cyberware]], [[Bioware]], [[Nanotechnologie]], [[Gentechnologie]] und [[Matrix]]tech.<ref name="EME 117"/>
==Lokale Begebenheiten==
===ADL / Europa===
Auch in der [[Allianz Deutscher Länder]] kam es zur Verfolgung. Die Regierung versuchte zwar, die Lage zu beruhigen, aber auch hier bildeten sich Lynchmobs. Die Regierung nutzte das Chaos aus, um im Juli [[2070]] schließlich simultan ausgeführte Großrazzien in den Metroplexen des Landes durchzuführen.<ref name="EME 124">{{QDE|eme}} S.124</ref>
Überraschenderweise stellte sich die [[Deutsch-Katholische Kirche]] (DKK) der Hexenjagd entgegen, nachdem Bischof [[Markus Domenikus von Rethagen]] dazu aufrief, den Verfolgten schutz zu bieten. Die erzkatholischen Gebiete beruhigten sich ein wenig, auch wenn die DKK so zur Zielscheibe gewaltbereiter Personen wurde. Desweiteren kamen Gerüchte auf, dass man verfolgte Technomancer und AIPS-Patienten nach [[Kirchenstaat Westphalen|Westphalen]] bringen würde, weshalb sich Untergrundgruppierungen bildeten, die verfolgte Personen aus Krisenherden herausschmuggelten. Bald bildete sich ein Netzwerk, welches verfolgte Technomancer in die sicheren Gebiete der ADL und den Nachbarländern brachte.<ref name="EME 124"/>
Gruppierungen wie [[Funkfeuer]] begannen mit ihrer europaweiten Arbeit. Innerhalb der ADL wurden die gesetzlosen Zonen [[Wuppertal]s und Teile [[Berlin]]s zu sicheren Zonen für Technomancer. Europaweit wurden [[Lausanne]] in der [[Schweiz]], [[Eisenstadt]] in [[Österreich]], die Freie Stadt [[Kronstadt]] und [[Bayonne]] in [[Euskal Herria]] zu länderübergreifenden Anlaufpunkten.<ref name="EME 125">{{QDE|eme}} S.125</ref>
Als im August die Technomancer-Gesetze erlassen wurden und es zwei Wochen lang zu Razzien und Schikanen durch Ordnungskräfte kam, eskalierte die Situation in der Mitte August. Große Proteste in den Sprawls des Landes forderten in [[Hannover]] 21 Todesopfer, während es landesweit zu Ausschreitungen kam. Der Senat von [[Hamburg]] weigerte sich, das Gesetz umzusetzen, wofür er Jubel von der Bevölkerung bekam, auch wenn sich die Kluft mit der Allianzregierung so nur vertiefte.<ref name="EME 125"/> Eine Folge davon war der Anschlag von [[Kommando Konwacht]] auf die [[Müller-Schlüter-Infotech]]-[[Arkologie]] in Berlin, welche den Technomancern fälschlicherweise zugerechnet wurde und die Hexenjagd nochmal aufflammen ließ.<ref>{{QDE|eme}} S.126</ref>
Weiter kam es am [[29. September]] [[2070]] zu einem europaweiten Hack gegen mehrere medizinische Versorgungseinrichtungen und deren Mutterkonzerne, sowie private wie öffentliche Krankenkassen und ähnliche Behörden. Dabei wurden über 60 Millionen persönliche Datenmuster inklusive Name, Wohnort, PAN-Nummer, ärztlicher Unterlagen, biometrischer und Gen-Daten gestohlen. Betroffene Konzerne waren unter anderem [[BuMoNA]], [[DocWagon]], [[CrashCart]], diverse Krankenkassenverbände, sowie mehrere Pharmakonzerne, etwa [[Bayer-Schering Pharma]] ([[AGC]]) oder [[Alxon Pharma]] ([[Z-IC]]). Dabei wurden Matrixsysteme schwer beschädigt und Matrix-Sicherheitspersonal verletzt. Die Staatsanwaltschaften in [[Hamburg]], [[München]], [[Frankfurt]] und im gesamten [[Rhein-Ruhr-Megaplex]] ermittelten.<ref>{{QDE|eme}} S.128</ref>
Schmugglerringe wie die [[Frankreich|französischen]] [[Charognards]] hatten somit Hochkonjunktur, als es darum ging, [[Technomancer]] aus ganz [[Europa]] in sichere Gebiete zu bringen.<ref>{{QDE|eme}} S.130</ref>


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==Endnoten==
==Quellenindex==
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===Quellenangabe===
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Version vom 14. April 2022, 11:15 Uhr

Die Technomancer-Verfolgung war eine von Konzerninteressen getriebene systematische Verfolgung von Technomancern im Jahr 2070. Damals wurde das Phänomen erstmals öffentlich bekannt. Eine Reihe von Konzernen versuchte einerseits ihre unfreiwilligen und grausamen Versuchsreihen mit Technomancern durch deren Diskreditierung zu vertuschen und andererseits weitere unter ihre Kontrolle zu bekommen. Beides resultierte in einer regelrechten Hexenjagd auf die Betroffenen, begleitet von einem starken Medieninteresse. Vielerorts setzte sich der Humanis-Policlub oder Organisationen mit ähnlicher Gesinnung an die Spitze der Anti-Technomancer-Bewegung. Technomancer oder fälschlich für solche gehaltene Personen wurden auf offener Straße gelyncht. Die Verfolgung endete mit neuen Gesetzesinitiativen Anfang 2071, die Technomancern einen rechtlichen Status gaben.


Quellenindex

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