Karneval

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Karneval ist eine ursprünglich europäische Tradition, die weit in die vorchristliche Zeit zurückgeht. Ob als Karneval, Fastnacht oder Fasching, es wird in ganz Europa in irgendeiner Weise, und auch in den ehemals europäischen Kolonien in Nord- und Südamerika gefeiert.

Gesellschaftliche Funktion

Der Karneval leitet sich von der alten römischen Tradition der Saturnalien her und ist damit ein vorchristlicher Brauch.

Charakteristisch für jeden europäischen Karneval ist die Enthemmung und das zeitweilige Abstreifen gesellschaftlicher Zwänge und Werte. Das ist für viele eine Erleichterung, und führt zu riesigen Straßenparties wie dem Rheinischen Karneval[1] wie auch kulturellen Kleinoden wie dem venezianischen Makenkarnevall.

Für manche ist es aber eine Einladung, sich auf Kosten anderer mal so richtig gehen zu lassen. Bekannt ist etwa die völlige Abwesenheit von Vernunft, Fleiß oder Freundlichkeit, die der Rheinische Karneval bedeutet. Dies bekommen vor allem die "Imis" (von imitieren), also die Auswärtigen,[2] Nichtchristen und Metamenschen zu spüren.[3]

Karnevalstraditionen

Masken

Vor allem in südlichen Regionen (etwa Süddeutschland, Alpen und Venedig) werden handgefertigte Faschingsmasken oft seit Jahrhunderten bewahrt und weitergegeben. Schon wegen ihrer enormen emotionalen Bedeutung sind einige davon astral aufgeladen. Einige wenige sind tatsächlich mit schamanistischen Masken vergleichbar und unabhängig ihres aktuellen Besitzers ein aktiver magischer Fokus. Da genau jene seltenen Masken im Faschingsritus ihrer Region eine zentrale Rolle einnehmen, werden sie entsprechend gesichert.[4]

Viele wohlhabende [Magier]] teilen eine Faszination für magische Artefakte aus der Ära vor dem Erwachen - der Markt für solche Gegenstände ist entsprechend heiß, und die größten Sammler alter Brauchtums-Masken stehen in ständiger Konkurrenz zueinander.[4]

Varianten

Neben dem Massenspektakel des Rheinischen Karnevals gibt es, speziell im Alpenraum auch deutlich paganistischere Formen des Karnevalsgibt, die in der erwachten Sechsten Welt auch sehr reale magische Bezüge und Wirkungen haben können.[4]

ADL

Dietfurter Chinesenfasching

Dieser Brauch aus Dietfurt wurde längst von sind den Megakonzernen aus Asien entdeckt und wird genutzt, asiatisches (Neujahrs-)Brauchtum möglichst PR- und profitorientiert mit deutscher Faschingstradition zu verweben.[4]

Hamburger Maskenzauber

Der inzwischen berühmte Hamburger Maskenzauber ist eindeutig venezianisch inspiriert.[4] Er ist ebenfalls ein erwachter Karneval, aber ganz anders als andere wurzelt er in keinen alten Traditionen: er ist stattdessen Deutschlands größtes Treffen für Illusionsmagie und wird vom ehrenwerten Magischen Deutschen Zirkel (MDZ) einmal alle drei Jahre einberufen. Das Treiben findet rund um die Binnenalster statt. Venezianische Masken, Livekonzerte, Lichtmagie und natürlich Illusions-Darbietungen von Straßenkünstlern bis hin zu den Lieblingsstars der High Society verzaubern ganz Hamburg und viele AR-Gäste darüber hinaus.[5]

Karneval der Kulturen

ein Beispiel für ein ganz und gar unchristliches, dem Weltlichen verhaftetes Karnevalsfest ist der Karneval der Kulturen in Berlin. Dieses fröhliche, riesige Straßenfest ist das größte, bezirksübergreifende Massenevent der Stadt mit über zwei Millionen Besuchern aus aller Welt.[4]

Mainzer Straßenkarneval

Der einst brave Mainzer Straßenkarneval hat sich in den 2050ern zu einem orgiastischen Fest gewandelt, das die Innenstadt alljährlich komplett lahm legt, und sich sogar mit den Exzessen in New Orleans und Metropole messen kann.[6]

Rheinischer Karneval

Hauptartikel: Rheinischer Karneval

Der Rheinische Karneval ist eins der bekanntesten Kulturgüter des Rheinlands, auf den die Rheinländer, insbesondere Düsseldorfer und Kölner, nichts kommen lassen.[7] Karneval ist die größte Party Europas und Ausnahmezustand im Rhein-Ruhr-Megaplex.[8]

Die Städte Köln und Düsseldorf nutzen den Karneval auch, um ihre Rivalität, die seit der Schlacht um Worringen besteht, zu pflegen.[9]

Der Rheinische Karneval wird jedes Jahr erneut durch Remixe derselben alten Schlager, die seit über 100 Jahren besoffen gegrölt werden, begleitet. Dies ist eine der wenigen Zeiten, in der die Rheinländer ihre ethnischen, geographischen und historischen Rivalitäten überwinden und gemeinsam dem "Frohsinn" fröhnen.[10]

Wendische Fastnacht

Die Wendische Fastnacht, die im Ritus der Sorben im Spreewald eine besondere Bedeutung hat, ist ein Beispiel für einen erwachten Karnevalsbrauch. Neben der Austreibung des Winters in frohen Festen suchen beim "Heischegang" schreckliche Gestalten mit doppeltem Gesicht (eines für den Lebenden, eines für den Toten) die oft sehr isoliert lebenden Sorben heim. Wer den rasselnden und tanzenden Schrecken auf ihr Klopfen hin das Opfer (Gebrannter, Eier oder Speck) verweigert, riskiert neben Unglück zuweilen einen sehr realen, baldigen und grausigen Tod: Nicht alle Maskierten scheinen verkleidete Menschen zu sein.[4]

Carnaval do Métropole

Eine der Traditionen, für die der Megasprawl Südamerikas weltbekannt ist, ist der Karneval. Er ist, wenn überhaupt möglich, ein noch größeres Ereignis in der Sechsten Welt als er es vor dem Erwachen war. Der Karneval in Métropole (portugiesisch carnaval do Métropole oder carnaval carioca) beginnt offiziell am Freitag vor Aschermittwoch und ist eine der Hauptattraktionen des Megaplexes.[11]

Die bunte Vielfalt an Feiern, Exzessen, Kostümen, Tanz, Musik und Licht ist etwas, was man gesehen haben muss. Selbst die Sapienten, die Amazonien kontrollieren, haben am Karneval Gefallen gefunden, und schließen sich gerne den Umzügen an, wo sie ihre Gefieder und Felle und Fähigkeiten zur Schau stellen. Nur hier kann man eine gefiederte Schlange dabei beobachten, wie sie sich zu mitreißender Sambamusik gehen lässt.[11]

Carnevale di Venezia

Der venezianische Karneval gehört zu den bekanntesten Festen dieser Art. Er hat recht strikte Regeln: Jeder muss ein Kostüm tragen, ohne sollte man nicht aus dem Haus gehen, nicht nach dem Mittag. Das wäre ein sozialer Fauxpas. Tagsüber ist nur eine Augenmaske und ein leichtes Kostüm üblich, aber am Abend und in der Nacht wird das vollständige Kostüm verlangt.[12]

Mit dem Läuten der Marangona-Glocke beginnt der Feiertag.[13] Es wird überall getrunken und gesungen und gefeiert,[12] vor allem auf öffentlichen Plätzen, wo von der Stadt öffentlich Tische und Speisen verteilt werden, und Hemmungen auf ein Minimum reduziert werden.[13] Auch öffentliche Kunst- und Magiedarbietungen gehören zu einem ordentlichen Karneval in Venedig.[14]

Karneval von Trinidad

Der Karneval von Trinidad - einer der bekanntesten auf den Inseln der Karibischen Liga - ist genau wie der in New Orleans oder Metrópole - eine gigantische Veranstaltung und eine enorme Touristenattraktion. - Das wissen auch karibische Piratenkönige wie der Gingerbread Man, die die Umzüge und Paraden teilweise sponsern, sei es, um sich bei den Einheimischen beliebt zu machen - oder zur Ablenkung von ihrem letzten Raubzug, wie es der Gingerbread Man tat, als er einen Fünfzig-Meter-Balon in Form eines Lebkuchenmanns über dem Karneval von Trinidad fliegen ließ.[15]

Mardi Gras

Der legendäre Mardi Grad in New Orleans ist der einzige große Karneval in Nordamerika. Er ist außerdem ein wesentlicher Tourismusfaktor in der Stadt am Golf von Aztlan.[16] Wie auch beim Rheinischen Karneval fallen hier religiöse Hemmungen, und Metatypen und verschiedenste Lebensentwürfe mischen sich in einer orgiastischen Dauerparty.[17] Und wie der venezianische, hamburger und spreewälder Karneval ist auch er ein magisches Großereignis, insbesondere für die Geisterwelt.[18]

Östereichischer Fasching

In Österreich heißt der Karneval "Fasching" und wird nur in einigen Gegenden in Tirol und in Graz gefeiert. Ursprünglich war Villach das Zentrum des Österreichischen Karnevals. Da die Stadt in den Eurokriegen zerstört wurde, drohte diese Tradition auszusterben.[19]

2040 gründete sich im Grazer Stadtbezirk Neu-Villach, in dem etliche Flüchtlinge aus Kärnten, insbesondere Villach, untergekommen sind, die Neu-Villacher Faschingsgilde. Diese führte die Tradition ihrer Heimatstadt fort und sorgt so an wenigen Tage im Jahr dafür, dass Graz als etwas anderes als als Garnisonsstadt wahrgenommen wird.[19]

Die Villacher-Faschingstradition sieht einen etwas anderen Verlauf des Karnevals vor als der Rheinische Karneval, ist ihm aber ansonsten recht ähnlich. So beginnt der Sitzungskarneval am ersten Freitag nach dem Dreikönigstag (6. Januar) und geht dann bis eine Woche vor "Faschingssamstag" (der Tag vor Karnevalssonntag). Sitzungen gibt es in dieser Zeit jeden Freitag und Samstag, sowie nochmal eine alkoholärmere "Kindersitzung" an einem Sonntag. In der letzten Sitzungswoche gibt es sogar von Donnerstag bis Samstag jeweils eine Sitzung. Dadurch kommt der Neu-Villacher Fasching auf zwölf bis neunzehn Sitzungen pro Jahr.[19]

Am Faschingssamstag gibt es dann ein großes Stadtbezirksfest (ähnlich dem Kneipenkarneval) plus Kinderfest und Musik. Später dann beginnt der Faschingsumzug, bei der die Narren die Hauptstraße des Bezirks für den Rest des Tages belegen. Dieser Festzug besteht aber nur zum kleinen Teil aus Umzugswagen, sondern viel mehr aus diversen Gruppen, die zu Fuß über die Straße marschieren. Am "Faschingsdienstag" (oder "Fastnachtsdienstag") wird traditionell nochmal ein Zusammenschnitt der Highlights im Trid ausgestrahlt.[19]

Ähnlich wie im Rhein-Ruhr-Megaplex zieht der Neu-Villacher Fasching diverse Menschen aus ganz Österreich an – und darüber hinaus. Zwar ist der Stadtbezirk Neu-Villach das Epizentrum des Karnevals in Graz, dennoch springt er jedes Jahr auf die ganze Stadt über - insbesondere in den letzten Tagen.[19]

Weiterhin erwähnenswert ist, dass die Karnevalszeit auch den Beginn der traditionellen Ballzeit einläutet. Diese beginnt am 11.11. und geht bis Fastnachtsdienstag. Der Höhepunkt ist dabei der Wiener Opernball, der jeweils am letzten Donnerstag vor Aschermittwoch stattfindet.[19]

Politischer Karneval

Karnevalsvereine sind im Rhein-Ruhr-Megaplex ein wichtiger lokaler Machtfaktor, in dem viel politische Mauschelei stattfindet. Manche Karnevalsvereine besitzen auch andere Vergünstigungen, wie eine Schrebergartenkolonie, die nur Vereinsmitgliedern offenstehen.[20] Für die Karnevalsvereine ist das närrische Treiben mitunter blutiger Ernst - ganz speziell dann, wenn es um Würdenträger wie das Kölner Dreigestirn und andere Würdenträger sowie deren Sitzordnungen geht.[4]

Das Sozialisieren auf Veranstaltungen der Karnevalsvereine ist im Rheinland absolutes Muss, wenn man politisch erfolgreich sein will.[21] Auch ausgesprochen fragwürdige Gestalten, wie der Babo der Grauen Wölfe in Köln, Ekrem "Baba" Bozdogan, unterstützen den Karneval fleißig mit Spenden, um davon abzulenken, dass sie üble Kriminelle und Metamenschenschinder sind. Und es wirkt.[22]

Wirtschaftlicher Karneval

Für lokale Veranstalter und Gastwirte stellt der lokale Karneval oft einen wesentlichen Teil des Jahresumsatzes dar. Entsprechend sind Verträge, etwa als offizielle Biermarke oder Sponsor bestimmer Locations, Feste und Umzüge, heiß umkämpft, auch mit härteren Bandagen bis hin zu Arbeit für die Schatten.[4] In Métropole sind Milliarden Nuyen im Spiel, wenn es um den Karneval geht, und entsprechend hart sind die Bandagen, mit denen um Exklusivrechte, Sponsoring, Verkauf und das Hotelgewerbe geht.[11] Auch in Nordrhein-Ruhr sind die Umzüge und Gäste des Karnevals ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.[4]

Megakonzerne sind ebenfalls in den Karneval eng eingebunden. Jeder Konzern, der etwas auf sich hält, sponsort Karnevalsveranstaltungen. Zudem ist ein solches Großereignis eine Goldgrube für Werbeaktionen und Selbstdarstellung aller Art. Und auch musikalisch wird der Karneval kolonisiert: der neueste Karnevalshit, der ohrenbetäubend aus hundert Lautsprechern plärrt, ist natürlich ein Konzernprodukt.[4]

Durch Sponsoren, Veranstalter und auch kleinere Akteure und Guerilla-Marketing verwandeln sich die Umgebungen von Karnevalsumzügen verlässlich in starke Spam-Zonen.[4]

Krimineller Karneval

Karnevalszeit ist Arbeitszeit für Shadowrunner.[8] Das Treiben beim Karneval schafft auch für Runs, die überhaupt nichts mit ihm zu tun haben, besondere Umstände. Die meisten davon spielen Runnern und anderen Verbrechern und schattigen Gestalten direkt in die Hände.[4]

Schattenkarneval

Maskierte sind überall. Ob mit venezianischen Masken, Kommerzkostümen oder anderer Gewandung, Karneval ist die Zeit der Verkleidungen. Gesichtserkennung kann die Polizei während der tollen Tage einfach vergessen. Und nach dem Run taucht man in der Schar der Feiernden einfach unter.[4] Die Umzüge bieten zudem Schutz für viele Runs. Datenextraktionen aus Headware-Speichern sind viel einfacher, wenn die Zielperson in aller Öffentlichkeit, umgeben von lauter betrunkenen Jecken in der Ecke liegt ... und keinen kümmert während der Tollen Tage, ob der Kerl nun betrunken oder betäubt ist und was die anderen Verkleideten da gerade mit ihm anstellen.[8] Ob nun Mardi Gras[23] oder Carnoval do Métropole, die Feierlichkeiten haben auch ihre tiefen, dunklen Schatten und kriminellen Seiten, Spionage und Erpressung und andere Shadowruns sind völlig normal während der Feierlichkeiten.[11]

Einbrüche sind so einfach wie sonst kaum. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit kaum jemand vor Ort, weil die gesamte Belegschaft feiern gegangen ist. Alles, das zu dieser Zeit arbeitet, ist automatisiert. Und wenn noch Wachmannschaft da ist, dann ist sie mit hoher Wahrscheinlichkeit betrunken (weil sie vor dem Trid mitfeiern), und wenig motiviert (weil sie vor dem Trid mitfeiern müssen, statt da zu sein). Und hören eh nichts, da sie alle die aktuellen Karnevalsgassenhauer laufen haben.[8]

Schließlich ist Karneval für die Sicherheitskräfte Ausnahmezustand. Jede Polizei ist in der Tollen Zeit jenseits des Limits. Natürlich wird man auf Terroranschläge, Aufstände, vollautomatisches Waffenfeuer und Morde reagieren. Aber alles, was unterhalb dieser Kategorie ist (oder zu sein scheint), muss warten, bis irgendjemand Zeit dafür hat, während die überlasteten Polizei- und Sicherheitskräfte versuchen, randalierende Mobs zu trennen, sexuelle Übergriffe zu klären und ganz einfach Präsenz zu zeigen, damit es eben nicht zu Schlimmerem kommt. Und selbst wenn die Security anrückt, ist sie am Karneval wesentlich lockerer drauf als sonst: Man erwartet einfach, dass der Alarm auf einen Fehler oder einen Deppen zurückgeht, und selbst fadenscheinigste Begründungen werden lieber einfach geglaubt als überprüft. Hauptsache, man kommt schnell dazu, die anderen zehn Alarme in der Dringlichkeits-Pipeline abzuhaken.[4]

Karnevalsmonster

Das macht den Karneval auch zu einem Fest für Räuber, die nach dem Leben, den Organen, Körpern oder Seelen der Metamenschen trachten. All diese Möglichkeiten nutzen eben auch Sexualtäter, organisiertes Verbrechen der übelsten Art (wie Tamanous, und Medusa) und andere Metamenschenhändler, und Infizierte, insbesondere Vampire, Banshees und Ghule, die in Schnapsleichen und anderen Benebelten leichte Beute finden.[4] Auch in Métropole ist die Karnevalssaison ein Fest für Beutegreifer, die auf Metamenschen aus sind.[11]


Endnoten

Quellenangabe

Index

Quellenbücher

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Romane

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Sonstiges

Weblinks