Großer Dschihad

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Als Großer Dschihad (engl. Great Jihad) oder auch Zweiter Osmanischer Dschihad (engl. Second Ottoman Jihad) wird ein militärischer Konflikt Mitte der 2030er bezeichnet, in dem ein Bündnis islamischer Staaten, die Allianz für Allah, unter Führung von Mullah Sayid Jazrir praktisch zeitgleich Süd- und Südosteuropa sowie die südlichen Teilrepubliken Russlands angriff. Die islamischen Invasoren konnten schließlich unter großen Verlusten zurückgeschlagen werden, mit dem Großen Dschihad endeten auch die Eurokriege.

Begriff

Die Bezeichnung des Konfliktes als Zweiter Osmanischer Dschihad geht auf den weitgehend erfolglosen Osmanischen Dschihad im Ersten Weltkrieg zurück. 1914 rief zunächst Sultan Mehmed V. in seiner Funktion als Kalif und dann der Scheichülislam alle Muslime zum Kampf gegen die Entente-Mächte auf. Der Schritt hatte keine merkliche Auswirkung auf den Kriegsverlauf, auch weil sich der damalige Scherif von Mekka Hussein ibn Ali dem Aufruf nicht anschloss und sich stattdessen mit Großbritannien verbündete, was zur Arabischen Revolte gegen das Osmanische Reich führte.

Geschichte

Nach dem die «Vereinigte Arabische Konferenz» in Damaskus gescheitert war, spaltete die islamische Welt sich in die «Allianz für Allah», der die radikal-islamischen und faschistischen Regierungen - einschließlich jener der Türkei - und islamistische Gruppen angehörten und die kurzlebige, gemäßigte «Föderation islamischer Staaten». Nach dem die islamistischen Fanatiker praktisch alle säkularen Regime in moslemischen Ländern gestürzt und den König von Marokko ins Exil getrieben hatten, starteten sie 2032 mit dem Dschihad die zweite Phase der Eurokriege. Ziel dieser Angriffskrieges war - gemäß der Propaganda der Mullahs - die Befreiung aller Muslime in nicht-islamischen Ländern.

Südöstliche Front

An der östlichen Front überrollte die Allianz für Allah - nach dem sie 2033 Griechenland angegriffen hatte - im Großen Jihad unter anderem die Nachfolgestaaten Jugoslawiens, Rumänien und Ungarn und wurde erst auf österreichischem Boden zum Stehen gebracht. Russland, das mit seinen Gegnern am Ende der eigentlichen Eurokriege gerade erst zu einem Waffenstillstand gelangt war, und sich noch auf dem Rückzug durch die eroberten Gebiete Polens und des Baltikums befand, wurde durch den Angriff der Allianz für Allah auf seine südwestlichen Grenzen militärisch gebunden. In der Folge waren die Neo-Sowjets und russischen Hardliner nicht mehr in der Lage, ihre westlichen Nachbarn effektiv zu bedrohen.[1]

Auf Grund der zunächst pazifistischen Stimmung in weiten Teilen der österreichischen Bevölkerung lag die Verteidigung zumindest zu Anfang fast ausschließlich in den Händen der Verbündeten der European Defense Force sowie vom Haus Habsburg bezahlten Söldnern. Später kam es dann innerhalb Österreichs zu Progromen gegen die dort lebenden Muslime und gemäßigte Moslems, die vor dem Regime der Fanatiker aus der Damaskus Liga geflohen waren, und an denen die Österreicher ihre hilflose Wut über die feindlichen Bomben und Raketen ausließen. Die Konzerne in Österreich - vertreten durch den Konzernrat - schlugen hemmungslos Profit aus dem Krieg, in dem sie Flugabwehrbatterien an die einzelnen Gemeinwesen vermieteten, da der österreichische Staat nicht über die notwendigen militärischen Kapazitäten verfügte, kriegswichtige Güter zu Höchstpreisen lieferten, die Flüchtlingsmassen als billige Arbeitskräfte ausbeuteten und Kriegsgefangene als Versuchskaninchen und Organspender missbrauchten. Das österreichische Heeresnachrichtenamt setzte erste Decker ein, um die Online-Konten der Mitgliedsstaaten der Allianz für Allah in aller Welt (mit Ausnahme der Schweiz) zu plündern. Kärnten wurde im Verlauf der erbittert geführten Abwehrkämpfe großflächig und dauerhaft verwüstet, bei denen die Verteidiger auch biologische und chemische Kampfstoffe - darunter das mit Unterstützung von Aztechnology unter Verwendung von Magie entwickelte CSX - benutzten, und war teilweise auch in den 2060ern noch vergiftete und verbrannte Erde mit zerstörtem Astralraum.

Unmittelbar vor dem Zusammenbruch der Front der islamischen Invasoren in Österreich verübte eine kleine Gruppe österreichischer Politiker und Militärs um Albert Hacklhuber am 3. Dezember 2033 einen unvorstellbaren Akt des Verrats: Sie löschten - im Austausch für das Versprechen, als Statthalter des Mullahs über Österreich herrschen zu können - verbündete polnische Truppen mit einem vorsätzlich fehlgeleiteten Bombardement mit CSX aus. Obwohl sie mit diesem Massenmord ihr Ziel keineswegs erreicht hatten, wurden sie nie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen. Vielmehr stieg Hacklhuber zum Vizekanzler auf und entging mit seinen Mitverschwörern auch während des österreichischen Wahlkampfes 2063, als die Geschichte beinahe publik geworden wäre, praktisch komplett seiner Strafe.[2][3]

Im Zuge des Großen Dschihad kam es in Österreich zur Etablierung der kurzlebigen Donau-Union unter dem Neo-Kaiser Leopold von Habsburg. Nach dem die Invasoren vor Wien gestoppt worden waren, sammelten sich die europäischen Truppen hinter der von Leopold von Habsburg geführten Donau-Union, und zwangen die Invasoren mit Unterstützung einer gemischten MET2000-Einsatztruppe und der nord- und westeuropäischen Verbündeten zum langsamen und opferreichen Rückzug. 2036 schlugen konzentrierte Luft- und Seeangriffe im Rücken der Invasoren in Südgriechenland zu, und durch die Hilfe einheimischer Widerstandszellen konnte Griechenland binnen zwei Monate zurückerobert werden. In Mazedonien und auf dem Balkan erschwerten die hügelige/gebirgige Landschaft und Guerillataktiken das Vorankommen, und forderten horrende Opferzahlen. Als die Truppen der Allianz für Allah erneut Verstärkung erhielten, während die Donautruppen unter inneren Spannungen, sozialer und politischer Uneinigkeit litten, wurde die europäische Offensive gestoppt. Die Moral der islamischen Truppen wurde gestärkt, und es sah so aus, als ob die Islamisten erneut nach Mitteleuropa vorstoßen und einen Durchbruch erziehlen könnten. Ehe es dazu kam, wurde Mullah Sayid Jazrir 2037 in Istanbul ermordet. Die Allianz zerbrach unter den Machtansprüchen der unterschiedlichen Fraktionen und ihrer Anführer, und der Dschihad war praktisch vorbei, obwohl der Balkan noch immer in Flammen stand.

Südwestliche Front

Spanien und Portugal wurden 2034 von der sogenannten «Lumpenarmee» angegriffen - einer extrem fanatischen und zahlenstarken Masse von mehrheitlich bettelarmen Moslems aus den gesamten Magreb-Staaten, die Nordafrika auf dem Landweg bis nach Marokko durchquert hatten, und dort mit jedem verfügbaren Boot über die Straße von Gibraltar setzten. Ein Teil überquerte auch das Mittelmeer, und griff Malta, Sizilien und Süditalien an. Von der spanischen Nationalgarde zunächst sträflich unterschätzt, hatten diese "Bettler" die Iberische Halbinsel zunächst durch ihre bloße Zahl geradezu überrollt. Auch wenn die ersten Auseinandersetzungen in einem Blutbad an den Invasoren endeten, hatten die Spanier gegen die zahlenmäßige Übermacht der fundamentalistischen Invasoren zunächst praktisch keine Chance. Die Küste wurde überrannt, ebenso wie einige Gebiete Portugals (bis auf die gut verteidigten Konzernenklaven an der Algarve) und ebenso Teile Süditaliens. Die Katholische Kirche rief als Reaktion eine Reconquista, einen Kreuzzug aus, und spanische und portugiesische Truppen sowie Konzernmilitär, die die Verteidiger Österreichs unterstützt hatten, wurden von der Ostfront abgezogen, um die iberische Halbinsel zu verteidigen. Im Folgenden Zermürbungskrieg, der sich bis ins spanische Kernland fortsetzte, wurden die mangelhaft ausgerüsteten, unausgebildeten Fanatiker, die über keine einheitliche militärische Führung verfügten, von den technisch und logistisch überlegenen Verteidigern - inkl. französischer Fremdenlegion - letzten Endes praktisch aufgerieben. Auf dem Höhepunkt des Blutvergießens führten angelo-iberische Einsatztruppen wagemutige Gegenschläge hinter den feindlichen Linien durch, und der beliebte König Hassid konnte den Fundamentalisten in Marokko die Macht wieder entreißen, was den Invasoren den Schwung nahm. Dadurch wurde '36 praktisch das Ende der Allianz eingeläutet, und die Hauptoffensive in Spanien zurückgeschlagen.

Folgen

Territoriale Neuordnung

Auf dem Balkan hinterließ der Große Dschihad unzählige Klein- und Kleinststaaten und noch instabilere politische Verhältnisse, als dies nach dem Zerfall Jugoslawiens ohnehin der Fall gewesen war:

Bosnien und Herzegowina ging als Staat im großen Dschihad/den Eurokriegen unter, während Moldawien von der Ukraine annektiert wurde.

Nach dem Leopold von Habsburg 2038 verschwunden war, löste sich 2039 die Donau-Union auf, und Tschechische Republik, Ungarn und Slowakei gingen wieder ihre eigenen Wege. Die Union scheiterte an den diktatorischen Machtansprüchen Leopolds, aber auch daran, dass die Österreicher die Truppen der tschechischen und ungarischen Partner und die polnischen und ukrainischen Söldner als Kanonenfutter während des Dschihad verheizt hatten.

Antiislamische Stimmung

In Spanien wurden die Städte Granada und Sevilla im Abwehrkampf gegen die Truppen des Dschihad praktisch dem Erdboden gleichgemacht, und später mittels moslemischer Kriegsgefangener und Internierter (faktisch alle Moslems, die noch in Spanien lebten) unter Federführung des Konzerns Meridional Agronomics wieder aufgebaut. In der Folge der Ereignisse herrschte in weiten Teilen Spaniens auch 2064 noch eine militant-antiislamische Stimmung, und Moslems wurden regelmäßig Opfer faschistischer Straßengewalt.[1]

Auch weit hinter der Front, in Staaten und Regionen, die vom Krieg praktisch nicht betroffen waren, hatte der Dschihad durch Sabotageakte, Bombenattentate und andere terroristische Anschläge radikaler Islamisten und heftiger interne Kämpfe praktisch aller islamischen Gemeinden, die sich in radikale und gemäßigte spalteten Auswirkungen. Außerdem waren Moslems praktisch überall in Europa als Reaktion auf den Krieg Opfer von Unterdrückung, Internierung und fremdenfeindlicher Gewalt.[1] So kam es in Hamburg etwa zu Übergriffen aus Moslems, was Anschläge von Islamisten zur Folge hatte.[4]

In verschiedenen Ländern Europas wurden in einzelnen Städten oder Stadtteilen mit hoher Moslem-Bevölkerung kurzlebige, autonome Emirate ausgerufen - etwa 2033 das «Emirat Kreuzberg» in Berlin. 2050 waren diese aber alle bereits wieder Geschichte.

Schwächung der Unterwelt

Das Organisierte Verbrechen erlitt in Europa einen schweren Rückschlag, da praktisch alle Konten mit Mafiageldern eingefroren und beschlagnahmt wurden, um die enormen Kriegskosten zu decken. - Entgegen anders lautenden Behauptungen hat dies jedoch nicht zum Untergang der italienischen Mafia geführt, wie ein Mafia-Insider in den 2050ern fälschlicher Weise in der Schattenmatrix geposted hatte.[5]

Sonstige Folgen

Durch den Krieg waren die Europäer abgelenkt, und andere Ereignisse - darunter die Umwandlung Irlands in Tír na nÓg 2034, die magische Regeneration der schottischen Wildniszonen, die 2036 begann, und Lofwyrs Übernahme des Kruppkonzerns kurz vor Kriegsende - konnten stattfinden, ohne dass die europäischen Staaten reagiert hätten, da sie mit den Kämpfen im Süden beschäftigt waren.[1]


Endnoten

Quellenangabe

Widersprüche

Die Bezeichnung Großer Dschihad ist eigentlich unzutreffend, da im Islam Glaubenskriege generell als Teil des "Kleinen Dschihad" gelten. Näheres siehe: Dschihad auf Wikipedia.

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