Erweiterte Realität

Aus Shadowhelix
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AR-Overlay eines Teamleaders

Die erweiterte Realität oder Augmented Reality - kurz AR - stellt eines der entscheidenden Merkmale der kabellosen WiFi-Matrix oder Matrix 2.0 dar, die nach dem Crash von 2064 aufgebaut wurde.

Geschichte

Auch wenn die Werbekampagnen von Transys-Erika in den späten 2060ern einen anderen Eindruck hinterließen:[1] Augmented Reality ist nicht neu.[2] Tatsächlich gehen frühe Anwendungen vernetzter Computer, die Sensordaten projizieren, auf das Internet zurück.[3]

Augmented Reality, dargestellt in HUDs in Helmen, in Datensichtbrillen und -Monokeln, wurde bereits in den 2050ern verbreitet genutzt,[2] um mit Computern und der Matrix interagieren zu können,[4] ohne dabei die Hände nutzen zu müssen.[2] DNI-Kontrollen von Fahrzeugen (damals als "virtuelle Kontrolle" bekannt) waren eingeschränkt, aber durchaus möglich. Hierbei wurden dann in einem virtuellen Cockpit alle relevanten Daten eingeblendet, wobei die Kommandos, die gegeben werden konnten, weit unterhalb dessen lagen, was ein Rigger mit einem Fahrzeug anstellen kann.[5]

Aber bis zur Wireless Matrix Intitiative waren das reine Endnutzungen. Was neu war, war die Verbreitung von AR-fähigen Cyberterminals - des Kommlinks - und die damit einhergehende Vernetzung dieser Endgeräte zu einem größeren ganzen, das heute als Augmented Reality Overlay bekannt ist,[6] die interaktive, voll intergierte AR-Schicht in der Sechsten Welt,[1] die alles überlagert und für viele ihrer Bewohner inzwischen ein essenzieller Teil des Lebens ist.[7]

In den 2070ern ist diese Augmented Reality nicht mehr aus dem Leben der Meisten wegzudenken. Ein Netzwerk aus Kommlinks und Geräten überzieht die Sechste Welt, und alles ist mit allem verbunden, alles tauscht Daten miteinander, alles leitet Daten weiter, und daraus ergibt sich die vollinteraktive, moderne Augmented Reality.[8]

Beschreibung

Augmented Reality-Verkaufsmenü eines Cyberponys

Augmented Reality ist eine multimediale Benutzeroberfläche "auf" der normalen materiellen Realität, die durch Bildschirme, aber speziell durch halbdurchlässige Brillen, Linsen oder andere Sichtgeräte, die mit dem Kommlink verbunden sind, wahrgenommen werden kann. Sie ermöglicht direkten Eingriff auf das Umfeld, durch Werbung, Hinweise und anderer multimedialer (alle Sinne umfassender) Kommunikationsoberflächen über sogenannte aktive Knoten(-punkte). Die Interaktion zwischen Benutzer und Wifiknoten werden dabei von den Angeboten des Knotens bestimmt;[7] Ausnahme stellen die sogenannten Hackingprogramme dar, die speziell darauf ausgerichtet sind, Kommunikationsknoten über den erlaubten Rahmen hinaus zu benutzen und auf Informationen, Einstellungen oder gar auf höchster Ebene auf betriebskontrollierende Einstellungen zuzugreifen.

Wahrnehmung

Die meisten Matrixnutzer sind in AR unterwegs. Dies ist die bequemste Form, die Matrix zu nutzen, am wenigsten invasiv und am einfachsten im Alltag eines normalen Metamenschen unterzubringen. So ist die Matrix kein Ort, zu dem man gehen muss, sondern eine Quelle von Daten zu praktisch allem, die sich als Overlay über die reale Welt legt. Dies wird mit technischen Hilfen (Datensichtbrillen, Kontaktlinsen, Cyberaugen) oder der Resonanz im Fall von Technomancern erreicht.[9]

AR-Overlays sind hochgradig personalisiert, die wahrgenommene AR ist für jeden Nutzer eine andere. Die Grundinformationen sind ähnlich, aber fast jeder Host, jedes ARO personalisiert sich, basierend auf den DOTs der jeweiligen Nutzer. Ein Ork und eine Elfe mögen beispielsweise beide das Taco Temple-Menü betrachten, aber sowohl das Design wäre anders (basierend auf Aztechnologys Einordnung der beiden, was Werbezielgruppen angeht - im Fall des Orks eher martialisch, den Fleischanteil und die Schärfe des Essens, und Bezüge zu Bloodsports betonend; im Fall der Elfe die vegetarische Natur von Soyfood mit hübschen hellen Designs und Empfehlungen elfischer Musiker hervorhebend) als auch der Inhalt, Vermutlich die Bonusaktionen, definitv die Beschreibungen der Gerichte, auch wenn beide am Ende natürlich dasselbe Soyfood bekämen.[9]

Die individuelle Augmented Reality ist zudem einfach für den Nutzer konfigurierbar. Wenn entweder der Ork oder die Elfe plötzlich einen wichtigen Anruf bekommen, ist es kaum mehr als einen Gedanken (mit DNI) oder eine Fingerbewegung (ohne), das Taco Temple-Menü beiseite zu schieben und ein AR-Trideo-Fenster mit dem Anruf zu öffnen.[9]

Der einfachste Weg, AR zu erfahren, sind aber nicht diese recht altmodischen Interfaces, sondern das Sim-Modul. Dieses Modul, das sich aus SimSinn-Abspielgeräten entwickelt hat, kann vollsensorische und sogar emotionale Impulsspuren an den Nutzer schicken. So kann AR auch ohne sonstige Interfaces wahrgenommen werden. Sim-Module können als Headware implantiert werden, oder separat vorliegen.[9] Vollsensorische und emotive Nutzung durch AROs ist aber selten, und oft klar illegal. Und will man den Spam wirklich nicht nur hören, sehen, riechen und schmecken, sondern auch fühlen?[10]

Augmented Reality Objects

Nutzung von AROs zur Ablenkung

Die meisten Interaktionen mit der AR laufen über Augmented Reality Objects ab, virtuelle Objekte, die geographisch fest verortet (geo-tagged) sind.[11] Ein solches ARO (gesprochen wie "arrow"[9]) ist an eine spezifische Location in der physischen Realität gebunden, meist in Form eines sendenden Geräts oder RFID-Chips. Hierüber laufen sehr viele Interaktionen innerhalb der AR-Umgebung, die für die Bewohner der Sprawls der Sechsten Welt selbstverständlicher Alltag sind.[11]

AROs werden in AR-fähigen Sichtgeräten üblicherweise als transparente, geisterhaft scheinende Textfenster, Bilder und Trideoanimationen dargestellt.[9] Dies geht bis in die 2050er und die damalige Nutzung von Datensichtbrillen und -Monokel zurück.[12] Aber AROs können weit mehr. Sie können alle Sinne ansprechen - das Gehör über Kopfhörer oder Audioverbindung,[9] was beispielsweise AR-Themenfeeds für verschiedene Räume eines Hauses oder einer Location ermöglicht;[13] haptische Sinne über reaktive Kleidung oder Handschuhe, oder auch Geruch und Geschmack über entsprechende Cyberware[9] (wie die "virtuellen Genüsse" der Technomancer-Virtua-Köchin Jasmine Truffaults, die ausschließlich durch Stimulation entsprechender Sinne als ARO existieren).[14]

Aber AROs können auch weit subtiler sein. ARE-Software ist inzwischen sehr beliebt, und so wird über AR ast jedes Objekt der physischen Welt verkleidet, ein bisschen verschönert, Glanz und Glitzern hinzufügt. Man kann mit AROs - sogenannten Glyphen - auch sein eigenes Erscheinungsbild verändern, oder sich mit einem totalen Overlay ein neues Äußeres geben, ohne den Aufwand körperlicher Veränderungen auf sich zu nehmen. Aber das hilft nur, wenn man in AR angeschaut und der Effekt nicht blockiert wird - und es gibt immer mindestens eine Person, die die Welt gerne ohne grafische Überblendungen sieht, und man damit eben nicht täuschen kann.[15]

Digital Object Tags

Jedes Gerät sendet permanent Daten in das Gitter, auf dem es angemeldet ist. In AR betrachtet wird daraus ein Digital Object Tag (kurz DOT) genanntes Icon. Dieses Profil gibt an, was der Besitzer des Gerätes möchte das von ihm preisgegeben wird. Das können nützliche Informationen, ein Interface zur Interaktion (etwa für Verkaufsautomaten oder ähnliches), Werbung oder persönliche Informationen, Kontaktdaten und/oder SIN sein (wie bei Kommlinks üblich und in einigen Gegenden sogar vorgeschrieben).[7] DOTs sind üblicherweise geo-tagged,[11] auch wenn Personas, Dateien und andere Icons üblicherweise ebenfalls welche besitzen.[7]

Auch Verkehrshinweise sind oftmals nur noch in Form eines DOT - und entsprechend als AR-Icon - vorhanden, was es gefährlich macht, sich ohne Kommlink durch die Sprawls der Sechsten Welt zu bewegen. Dasselbe gilt für Gang-Tags.[7]

Viele Konzerne markieren ihre Mitarbeiter zusätzlich mit RFID-Chips, die ebenfalls ein DOT ausstrahlen, das den Träger klar als Konzernbürger identifiziert - und so schützen soll, unter Umständen aber auch erst zum Ziel aggressiver Handlungen macht.[7]


Endnoten

Quellenangabe

Index

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Weblinks