Bunraku

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Bunraku-Salons sind ein Typ von Bordell, in dem die Prostituierten mit Personafix-BTLs und Datenfilter-Cyberware ausgestattet werden, um für ihre Kunden eine beliebige Persönlichkeit annehmen zu können.

Name

Der Begriff "Bunraku" (jap. 文楽; auch: 人形浄瑠璃 Ningyō Jōruri) stammt aus Japan, wo er eigentlich die traditionelle, japanische Form des Figurentheaters bezeichnet.

Geschichte

Die Technologie wurde in den 2040ern für die CAS Army entwickelt, als billige und effektive Methode, Soldaten zu besseren Kampfmaschinen zu machen.[1] Ende der 2040er begann die Technologie auf die Straße durchzusickern.[1] Zuerst als "Dreamchips" auf der Straße aufgetaucht,[2] erkannte die Yakuza schnell das Potential und baute ihre Puppenhäuser in Japan und dann den japanischen Besatzungszonen wie Cairns, San Francisco und den Philippinen aus, um dann damit in alle Welt zu expandieren.[3] Es fanden sich auch schnell Nachahmer unter anderen Syndikaten.[4]

Die Dienstleistungen eines Bunrakusalons auch 2070 wegen des mit der Einrichtung und dem Betrieb verbundenen Aufwand deutlich teurer, als die einer gewöhnlichen Prostituierten oder ein normaler Bordellbesuch. Da man in den 2070ern - jedenfalls in den größeren Bunraku-Bordellen - einen BTL-Server an Stelle von Chips einsetzt, von wo aus die jeweiligen P-Fixe auf die Kommlinks der Angestellten gesendet werden, während diese mit ihren Kunden in Sauna, Wirlpool oder den thematisch eingerichteten Zimmern und Separeés zugange sind, verfügen die Clubs in der Regel über eine gute WIFI-Abschirmung.

Grundlagen

Die moderne, verruchte Variante des "Puppenspiels" umschreibt mit seiner Wortwahl sehr gut die dort angebotene Dienstleistung der Prostituierten - im Straßenslang abfällig Fleischpuppen genannt - recht gut: Die (oder der) Prostituierte werden mit einem Datenfilter und Personafix-BTLs ihres Bewusstseins beraubt und mit einer Ersatzpersönlichkeit versehen, die ein Kunde sich aus (meist im AR-Profil des Objekts seiner Begierde) verfügbaren BTL-Persönlichkeiten aussuchen kann. Die Prostituierte behält keine Erinnerung an den Kunden - was für das Gefühl von Anonymität sorgt - und der Kunde kann sich aussuchen, mit was für einer Person er ein paar schöne Stunden verbringen möchte.[5]

Die Betreiber der besseren Bunraku-Etablissements, in denen bessere Sararimänner und Execs verkehren, sichern sich mit Knebelverträgen juristisch ab. Billigere nutzen direkteren Zwang. Es heißt, für Bunraku-Prostituierte sei ihr Dasein wesentlich leichter zu ertragen als für klassischere: Sie geben ihren Körper für ein paar Stunden ab, und hinterher erinnern sie sich an nichts und haben bestenfalls ein paar etwas wunde Stellen.[1]. Zudem ist unter Einfluss des Personafix nichts gespielt - Erregung und Orgasmen sind zumindest für den Moment echt (wenn auch unter Einfluss vorprogrammierter, aufgezwungener Persönlichkeitsmuster). Viele Freier sehen darin einen großen Vorteil - sie bekommen ja nichts vorgespielt.[6] Für eine Prostituierte ist natürlich immer die Frage, auf welche Persönlichkeit sie sich da einlässt - und ob sie dann überhaupt wieder aus ihrer BTL-Trance erwachen wird.[6]

Auch wenn nicht alle Bunraku-Hostessen entführt und mittels Folter und BTL-Abhängigkeit gefügig gemacht wurden,[7] hatten auch jene (Meta)menschen, die sich freiwillig für dieses Leben entschieden haben, in der Regel keine andere Wahl, da sie der Yakuza - oder einem anderen Syndikat - mehr als ihr Leben schuldeten.[6]

Maßgefertigte Puppen

Viele Puppenhäuser gehen noch weiter, und modifizieren die Körper ihrer Ware, um bestimmten Fetische zu genügen oder um wie Celebrities auszusehen. Häufig werden dabei Doppelgänger berühmter Persönlichkeiten erschaffen, etwa von Popstars, Trideo- und SimSinn-Stars,[5] aber auch von Berühmtheiten aus Wirtschaft und Politik wie Nadja Daviar[8], Winona Flying Horse[9] Sophia Loren, Rock Hudson[10] oder den Elfenprinzessinnen Tír Tairngires.[11] Erschreckender Beliebtheit erfreut sich auch Kenneth Brackhaven.[6]

Sonderformen

Eine eher kuriose Form sind "Bunraku-Gärtner", wie sie in Ahrensburg, im Bezirk Stormarn von Hamburg, eingesetzt werden. Diese schweigsamen Dauer-Harker werden mit besten Grüßen der Yakuza gleich passend zum Zen-Garten dazu geliefert.[12]

Die Hintermänner

Bunraku wurde von der Yakuza erfunden und perfektioniert, und das japanische Syndikat betreibt auch nach wie vor die meisten der "Roten Paläste" in Neo-Tokio, Seattle und anderswo.[11]

In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten sind aber auch die Vory v Zakone, die ja schon lange groß im Mädchenhandel aus Osteuropa drin steckt, und die Mafia[11] - etwa in München[13] - in diesen Seitenzweig des Rotlichtgewerbes eingestiegen.[11]

Sklavenhandel

In Caracas, aber auch in der Karibischen Liga oder New Orleans[14] werden Bunraku-Puppen auch häufig auf die Dauer als Leibeigene bzw. lebende Spielzeuge an reiche Padrones verkauft, statt ihre Dienste als Prostituierte für jeweils kurze Zeiträume zu vermieten. Hierfür kommen dann allerdings praktisch nur unfreiwillige Fleischpuppen in Frage, die man zuvor mit Gewalt gebrochen, einer Gehirnwäsche unterzogen und mittels Bodymodding den Kundenwünschen angepasst hat.[15] Oftmals werden Kandidaten für eine solche Prozedur auf Wunsch des jeweiligen Abnehmers ausgewählt und entführt. In Seattle war etwa das LaPlante-Kartell des Unterwelt-Bosses Etienne La Plante hierfür berüchtigt, das letztlich nach einem langen Schattenkrieg von der Gruppe um Doc Raven zerschlagen wurde.[16] Naturgemäß ist diese Form des modernen Sklavenhandels, in den teilweise auch neuzeitliche Piraten involviert sind, absolut illegal, und zählt neben Organhandel und Snuff-Produktion zu den widerwärtigsten Verbrechen der an Amoral nicht eben armen Sechsten Welt.[14]

Risiken und Nebenwirkungen

Die Technologie ist natürlich nicht ohne Risiken, selbst außen vor gelassen, dass ihre Verwendung oft genug verwerflich ist.[14]

Hacking ist ein großes Problemm. Ein Decker kann sich in einen BTL-Server hacken und die davon versorgten Puppen mit einer Persönlichkeit laden, die unangenehm ist - etwa mit einem Personafix, das die Puppen zu Killern macht. So wurden schon einige Blutbade angerichtet.[17]

Abhängigkeit ist auch ein Problem (zumindest für die Prostituiierten, für die Besitzer von Puppenhäusern ist es eher ein Feature). Personafix-Sucht führt zu Ekel vor der eigenen Persönlichkeit und dem Wunsch, ihr durch Chipnutzung zu entfliehen. sie ist, wie jede BTL-Sucht, eine Spirale abwärts und neurologisch schädlich.[7]

Zusätzlich führt exzessiver Gebrauch von Personafix-BTL zu einem Phänomen namens Persönlichkeitserosion. Der Nutzer vergisst nach und nach, wer eigentlich sein wahres Ich ist.[7] Der Endzustand ist eine katatonische, willenlose Person, die ohne Personafix keinerlei Eigeninitiative oder Persönlichkeit mehr hat. Solche Blank Slates sind noch wach und reagieren auf Ansprachen und Kommandos, aber von sich aus sind sie zu nichts mehr in der Lage. Ohne dass es ihnen vorgegeben wird, sitzen sie in einer Ecke und verdursten.[18]


Endnoten

Quellenangabe

Index

Quellenbücher

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Sonstige

Weblinks