Dr. Kris

Aus Shadowhelix
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
?  Nichtoffiziell 
 Nichtoffiziell 
Dr. Kris
Geburtsname Kris Kristophersen
Geschlecht männlich
Metatyp Mensch
Nationalität äthiopisch
Staats-
angehörigkeit
Dänemark (Skandinavische Union)
Konzern­angehörigkeit Zion Amalgamated (inoffiziell) / ehem. Cross Biomedical
Tätigkeit Straßendoc / Cyberchirurg

Dr. Kris ist ein Straßendoc in Addis Abeba, dem Shanty-Town-Sprawl am Horn von Afrika, einer der Protagonisten der dort bereits in den späten 2060ern blühenden "Veränder-dich-selbst-Industrie" und - was die wenigsten wissen - ein hochkarätiger Konzernmediziner von Zion Amalgamated, dem mysteriösen, in seiner Organisation an eine pseudo-religiöse Sekte erinnernden Medizinkonzern aus Lalibela in den Äthiomalischen Gebieten.

Biographie

Dr. Kris wurde als Kris Kristophersen im Öresundplex [L 1] in der Skandinavischen Union geboren, wo er - ungeachtet seiner Abstammung von schwarzafrikanischen Flüchtlingen, die seiner Zeit mit Hilfe von Schleppern der Hölle des damals nominell kommunistischen Äthiopiens entkommen waren - das Glück hatte, nach einem hervorragenden Schulabschluss mit einem Konzernstipendium Medizin studieren zu können, und bei Cross Biomedical in Oslo eine Anstellung zu finden. Schon nach erstaunlich kurzer Zeit wurden ihm anspruchsvollere und zunehmend herausfordernde chirurgische Aufgaben anvertraut. Als Mitglied eines OP-Teams, das Betaware während der Implantation an den jeweiligen Patienten anpasste, leistete er so hervorragende Arbeit, daß ihm eine Versetzung in eine der - Gerüchten zu Folge - im Chiba Skandinaviens existierenden Deltakliniken in Aussicht gestellt war, als 2064 der Crash 2.0 zuschlug. Der Patient, der von einer außer Kontrolle geratenen OP-Drohne zerlegt auf dem Operationstisch verblutete, war ein hochrangiger Konzernangehöriger, und Kris Kristophersen und seine Kollegen gerieten - angesichts der drohenden Konsequenzen - in Panik. Sie flohen aus der Cross-Klinik, in der zudem mehrere Feuer ausgebrochen waren, und zahlreiche weitere Patienten starben, weil ihre vernetzten, computergesteuerten Lebenserhaltungssysteme versagten, als Jormungand die Matrix röstete. Im Chaos nach dem Crash gelang es Kristophersen, unterzutauchen, während einige seiner Kollegen weniger Glück hatten, und bei den tagelangen Unruhen und Ausschreitungen, die rund um den Globus die vom Crash getroffenen Städte und Sprawls erfassten, ihr Leben verloren. Ihm war klar, dass es - wenn er nach dem das erste Chaos sich gelegt hatte wieder aufgetaucht wäre - unangenehme Fragen gegeben hätte, die er nicht beantworten wollte. Er hatte, als er aus der Klinik floh, ein paar Behälter mit hochwertigen, neuen Implantaten eingesteckt, und diese tauschte er gegen eine illegale Schiffspassage auf einem Mærsk-Frachter nach Addis Abeba, wo "Dr. Kris" 2067 seine Praxis eröffnete.

Angebot

Der hervorragende plastische Chirurg, der sich bei seiner Arbeit von einem hochentwickelten, medizinischen Expertensystem und einer ganzen Phalanx an OP-Drohnen unterstützen lässt (die an einem solchen Ort kaum jemand erwarten würde), ist bei seinen schattigen Patienten, die die weite, komplizierte und riskante Anreise in Kauf nehmen - neben seiner Diskretion - vorallem für seine von natürlichen Augen nicht zu unterscheidenden, hochwertigen Cyberaugen sowie eine Reihe von höchst illegalen Implantaten berühmt, die es ihrem Träger erlauben, sein Äußeres rasch und effektiv zu verändern.

Geheimnis

In Wahrheit dient die Ordination des Mannes, den seine Patienten nur als Dr. Kris kennen, dazu, die jüngsten Verbesserungen und Weiterentwicklungen der Cyber- - und in den 2070ern auch Bio-, Gen- und Nanoware - seines Konzernarbeitgebers an Patienten in der Praxis zu testen, die im Falle von Komplikationen niemand vermissen wird, und die vorallem auch keiner mit Zion Amalgamated in Verbindung bringt. Vermutlich wären Runner und andere schattige Patienten, die sich von ihm neben der blossen, plastischen Chirurgie auch Implantate wie etwa ein "Schädelpuzzle" oder andere, zur Täuschung von Gesichtserkennungssoftware wie dem von Interpol genutzten Mona Lisa-Programm bestimmte 'ware einsetzen lassen, äußerst schockiert und verärgert, dass er seinem Arbeitgeber insgeheim von jedem Patienten, der ein Implantat erhält, eine sorgsam konservierte Ritualprobe liefert, mit der dieser aufgespürt werden kann, wenn es Zeit wird, die hier eingebaute 'ware zurückzuholen. - Dass letzteres in der Praxis bedeutet, dass nicht wenige seine Patienten eines Tages irgendwo auf der Welt scheinbar Organräubern in die Hände fallen werden, und von deren Ripperdocs ausgeschlachtet werden, tangiert Dr. Kris (der Runner, Schieber, Gangster und all die anderen Vertreter der Schattenökonomie insgeheim zu tiefst verachtet) dabei nicht im Geringsten. Im Übrigen ist er sehr darauf bedacht, dass es keine nachweisbaren Verbindungen seiner Praxis samt kleinen Schattenklinik zum afrikanischen Tamanous gibt, und seine Zugehörigkeit zu Zion Amalgamated nicht bekannt wird, die schließlich Fragen aufwerfen könnte...

Persönlichkeit

Kris Kristophersen war bereits während seines Medizinstudiums mit Kreisen in Kontakt gekommen, die wissenschaftlichen und speziell medizinischen Fortschritt entschieden höher einschätzen, als (Meta)Menschenleben und die Überwindung ethischer Grenzen und Moralvorstellungen für etwas Wünschenswertes hielten. Bereits damals in Skandinavien entwickelte er sich zum überzeugten Anti-Hypokrathen, der die moralischen und gesetzlichen Einschränkungen für den Einsatz von experimentellen medizinischen und chirurgischen Verfahren am lebenden Patienten und Feldversuche mit experimentellen Techniken oder Implantaten für inakzeptabel hielt. Er war - und ist - jedoch sehr gut darin ist, seine wahre, diesbezügliche Einstellung gegenüber seinen jeweiligen Gesprächspartnern zu verbergen, wenn er sich nicht sicher ist, dass diese seine entsprechenden Ansichten teilen. Bei der Arbeit wirkt er immer hochkonzentriert, und eine gewisse Kälte seiner Persönlichkeit wird von Patienten, Kollegen und Mitarbeitern (und in der Vergangenheit auch Vorgesetzten, Professoren und Tutoren) des Chirurgen im allgemeinen als Proffessionalität und effiziente Arbeitsweise wahrgenommen. Man könnte ihn als Soziopathen oder Nihilisten bezeichnen, wenn er nicht tatsächlich der festen, beinahe schon religiösen Überzeugung wäre, dass der medizinische Fortschritt nahezu jedes Opfer rechtfertigen würde, und der angestrebte, zukünftige Nutzen das Leid, das er Patienten bzw. unfreiwilligen Testpersonen zufügt, jederzeit aufwiegt - eine Einstellung, mit der er bei Zion Amalgamated genau den richtigen Arbeitgeber gefunden hat.

Erscheinungsbild

Dr. Kris ist ein hochgewachsener Schwarzer mit dem für Menschen seiner Abstammung typischen Kraushaar und dunkelbraunen Augen mit grünen Einsprengseln (bei denen es sich in Wahrheit um Cyberaugen von höchster Qualität handelt, die alle für Wissenschaftler und im speziellen Mediziner typischen Extras wie Restlichtaufhellung, Blitzkompensation, Bildverbindung, Kamera mit leistungsfähigem Superzoom und Mikroskopsicht bieten). Seine linke Schläfe ziert eine vergoldete Datenbuchse, und seine Zähne sind nicht nur gepflegt, sondern auch von geradezu blendendem Weiß. Er trägt im OP entsprechende Kittel, Haube und Mundschutz, wobei er auf die volle Gesichts- und Atemmaske, die bei Zion Amalgamated fast schon Teil der offiziellen Konzernmode ist, bewußt verzichtet, um Patienten nicht durch solche Äußerlichkeiten auf seine Verbindung zu dem Konzern hinzuweisen. Er verfügt neben Augen und Buchsenimplantat über ein Headware Memory, das mehrere Dutzend Gigapulse Speicherplatz bietet, und eine ganze Reihe weiterer Headware-Implantate, die seine ohnehin guten, kognitiven Fähigkeiten enorm steigern. Weiterhin hat er seine Nase mit einem kybernetischen Geruchsbooster - einem sog. Cybersniffer - aufrüsten lassen, und sich zudem auch unauffällige wie leistungsfähige Cyberohren gegönnt, mit denen Hilfsmittel wie Stetoskope für ihn nur noch Requisiten ohne praktischen Nutzwert sind. Seine schmalen Hände mit den feingliedrigen Fingern wären auch für einen klassischen Musiker das perfekte Arbeitsgerät und der Griff seiner Finger fällt - dank dezenter Bionik - im Bedarfsfall wesentlich kräftiger aus, als man es dem nicht übermäßig muskulösen Chirurg so ohneweiteres zutrauen würde.

Privat trägt er - je nach Anlass - leichte Tropen- bzw. Freizeitanzüge oder modische Afroflash-Gewänder, die in den 2070ern von einem Afrikaner, der sie sich leisten kann, fast schon erwartet werden, wobei er die Farben grün und gelb bevorzugt und darunter wenn er sich in weniger sicherer Umgebung bewegt, formangepasste Körperpanzerung. Er fährt einen - ordentlich aber unauffällig gepanzerten - Ares Humvee Civic in der in dieser Gegend mit ihren vielen Fahrzeugen aus alten Militärbeständen üblichen Khaki-Lackierung, und trägt zur Selbstverteidigung außerhalb seines OPs permanent entweder eine Colt Manhunter oder eine Glock bei sich, mit der er auch umzugehen versteht.


Weblinks