Jackhammer Castle

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Jackhammer Castle
Überblick (Stand: ?)
Kurzbeschreibung:
umgebautes Kohlekraftwerk, Ganghauptquartier
Lage:
Süden von Puyallup, Seattle Metroplex, UCAS

Das Jackhammer Castle (ehemals das Tanwax Kohlekraftwerk) ist der Wohnort der Jackhammer Stout Gang, einer Gruppe von Zwergen, die sich im alten Kohlekraftwerk in der Wildnis des südlichen Puyallup niedergelassen hat. Durch ihre Größe und ihre geschäftstüchtige Art hat die Gang inzwischen einen vergleichsweise großen Einfluss auf diese Gegend.

Geschichte

2011 ereignete sich ein Unfall eines kleines Industrieluftschiffes, dass mit einer Ladung hochgiftiger Industrieabfälle auf dem Weg zu einer Aufbereitungsanlage in Tacoma über dem Lake Waxman abstürzte. Die Abfälle verseuchten die Gegend vom Lake Waxman bis hin zum Puyallup River. Das einst malerische Erholungsgebiet nahe dem Fuße des Mt. Rainier starb ökologisch aber auch ökonomisch in den folgenden Jahren beinahe aus, bis das Gebiet 2015 von einem Bündnis Großindustrieller unter dem Namen Waxman Efficient Energy Services aufgekauft und dort ein hochmodernes Kohlekraftwerk errichtet wurde. Dies diente weniger für die Energieversorgung der stetig wachsenden Bevölkerung am Puget Sound, sondern zur Erprobung neuer hocheffizienter Kraftwerke dieses Typs. Nach entsprechendem Erfolg hatte WEES vor, Kraftwerke dieser Art vor allem in rohstoffreichen Entwicklungs- und Schwellenländern aufzubauen.

Der Bau des Kraftwerkes und der umgebenden Infrastruktur dauerte 5 Jahre. Dabei wurden die nahen Seen (Waxman, Byron, Whitman und Benbow) zu einem größeren See zusammen geführt und ein Kanalsystem über dem Lake Kapowsin zum Puyallup River gegraben, welcher bis nach Tacoma in den Puget Sound fließt. Durch diese und weitere Maßnahmen bei der Zuführung von Fließwasser vor allem aus der Gletscherregion um den Mt. Rainier und den Cascades sollte ein ganzjährig ausreichender Wasserpegel erreicht werden, der nicht nur der Brauchwasserversorgung des Kraftwerkes diente, sondern auch als Wasserstraße für den Kohletransport genutzt werden konnte.

Das ehrgeizige Projekt war trotz der immensen Summen die in die Öffentlichkeitsarbeit und die Renaturierung des umliegendes Gebietes gesteckt wurde nicht unumstritten. Der wachsende Erfolg der Fusionskraftwerke und die steigende Effizienz von Energiegewinnung aus regenerativen Quellen waren Gründe, weswegen sich viele Initiativen aus dem Umland gegen den Bau stellten. Nach ersten Tests ging das Kraftwerk im Februar 2016 endlich vollständig ans Netz.

Die Ereignisse im Jahr 2017 überschatteten die durchaus erfolgreiche erste Einjahresbilanz des Kraftwerkes. Der Ausbruch des Mt. Rainier und der anderen Vulkane verwüsteten die Gegend so schwer, dass sie weiträumig evakuiert werden musste. Lavaströme und Ascheregen beschädigten Teile des Kraftwerkes und vor allem des dringend benötigten Wasserzustroms aus der Umgebung so stark, dass das Kraftwerk abgeschaltet und evakuiert werden musste. Bevor WEES mit ihrem Konzept richtig erfolgreich werden konnten, musste die Firma 2017 Insolvenz anmelden. Das Gelände wurde aufgegeben und versiegelt.

Nur wenige Obdachlose verirrten sich soweit fernab des urbanisierten Raumes hierher. Irgendwann in den 40ern ließen sich dort eine Reihe von Zwergen nieder, die zuerst nur Unterschlupf vor dem Ascheregen suchten. Sie bauten einen kleinen Teil des Kraftwerkes auf, um dort leben zu können und nach und nach zogen weitere Zwerge aus Puyallup, dem restlichen Seattle aber auch aus dem Salish-Shidhe Council dort ein. Es gelang ihnen zum einen eine Brennkammer des Kraftwerkes wieder in Betrieb zu nehmen, einen Stromgenerator zu improvisieren (auch wenn dieser seither selten läuft, da nur selten Brennmaterial angeliefert wird) und einen Großteil der restlichen Anlage wurde in eine große Brauerei umgewandelt.

Bewohner

Die Jackhammer Stout Gang besteht aus etwa 80-100 Mitgliedern, von denen gut 90% Zwerge sind. Dennoch leben fast 3.000 Menschen in dem Komplex des ehemaligen Kraftwerkes. Die meisten Bewohner sind ehemalige Obdachlose, denen die Gebäude und Einrichtungen des Komplexes Schutz vor dem Ascheregen gewähren. Die Zwerge sorgen vielfach dafür, dass jeder dort etwas zu tun hat, ob es dabei um den Anbau von Obst und Gemüse in Gewächshäusern geht, um die Wasseraufbereitung (das Wasser der Seen ist nicht trinkbar) oder um die Wartung- und Instandhaltung der Brauerei- und Energiegewinnungseinrichtungen.

Viele Bewohner leiden trotz aller Mühe, der lebensfeindlichen Umwelt etwas Lebensqualität abzugewinnen an vielerlei Krankheiten und Vergiftungen und die Mortalitätsrate ist hoch - dennoch deutlich weniger hoch als in anderen Gegenden Puyallups - vor allem in Bezug auf Gewalt und Kriminalität.

Recht und Ordnung - nach einem etwas gewöhnungsbedürftigem Prinzip - wird von der Jackhammer Stout Gang durchgesetzt, die bis an die Zähne mit improvisierten aber auch modernen Waffen bestückt sind. Die meisten von ihnen sind genau so gute Kämpfer wie Techniker und Ingenieure und sehr zielstrebig in ihrer Art.

Herrscher über allem ist "King" Raymund Jackhammer, der derzeitige Gangboss. Soweit bekannt, ist er zwischen 50 und 60 Jahren alt, ist irgendwo in Europa geboren und war früher Soldat oder Söldner. Bevor er sich in dem alten Kraftwerk niederließ, gehörte er zu einer Gruppe von Schmugglern, die zwischen Seattle und anderen Gebieten jenseits der Cascades/Rockys Waren austauschten.

Zu den Offizieren ("Knights") der Gang gehört zudem der Schamane "Hugging Bear", der als Berater von King Raymund auftritt und amerinidianische Wurzeln hat.

Aktivitäten

Das Ziel aller Aktivitäten der Gang ist ein selbstbestimmtes und freies Leben in dieser chaotischen Welt. Dazu betreiben sie Kraftwerk und Brauerei und verdienen sich so ihre Unabhängigkeit.

Ein Teil des produzierten Stroms wird nach Puyallup verkauft. Die Ausfallquote ist recht hoch, so ist der Ertrag vergleichsweise gering. Viel erfolgreicher verläuft das Geschäft mit der Brauerei. Jackhammer Stout ist in vielen Bars Seattles lange kein Geheimtipp mehr und vereinzelt gelingen Geschäfte für die Lieferung in die NAN oder sogar über den Pazifik. Die Lieferung der Zutaten erfolgt sporadisch und die Fertigungsmengen können nicht annähernd mit großen Brauereien mithalten. Aber der Umsatz stimmt aufgrund des Geheimrezeptes und der guten Qualität. Und die Zwerge sind darauf bedacht, den Erfolg ihrer Unternehmung auf diesem Level zu halten, da sie so Schwierigkeiten mit der Regierung aus dem Weg gehen können. Noch hält man ein Eingreifen offenbar nicht für der Mühe wert.

Neben dem Brauen (Jackhammer Stout, Jackhammer Ale und Jackhammer Lager - es gibt einige Experimente mit einem neuen Typen, dem Jackhammer Wheat) ist die Gang auch in allerlei Schmuggleraktivitäten zwischen Seattle und Denver involviert. Die Gang stellt Lagerraum bereit, aber auch Kontakte zu Händlern und Schiebern der Stadt.

Prinzipiell wird jeder unbekannte Anreisende argwöhnisch beäugt. Ist man aber bereit sich der "Rechtsprechung" der Zwerge zu beugen und mit ihnen zu verhandeln - und sie angemessen zu bezahlen - kann man sich schnell mit ihnen anfreunden.

Umgebung

Die Gegend um das Kraftwerk gleicht einem Szenario aus einen alten SciFi-Vid über Leben nach der Apokalypse oder so. Nur wenig lebende, meist schwarze und verkohlte Bäume, wenig Gestrüpp, das höher als einen Meter hoch wächst. Staub und Qualm beschränken die Sicht in Bodennähe auf wenige Meter. Ruinen, entweder durch Lavaströme oder den Zahn der Zeit zerstört. Und natürlich die Lavaströme selber, die zum Teil im Bett des Puyallup River fließen.

Der Lake Waxman ist längst nicht mehr mit anderen Seen verbunden und speist sich aus nur wenigen Gletscherflüssen der Berge. Im See nahe des Kraftwerkes befindet sich eine alte Förderanlage für über den Wasserweg zugebracht Kohlen und ein Leichter liegt dort noch vor Anker. Er ist schon lange nicht mehr richtig seetüchtig, wurde häufig geflickt und dient derzeit mit Wellplast und Folie bedeckt als Vergnügungs- und Veranstaltungszentrum.

Das Kraftwerk selber besteht aus einem Hauptgebäude, in dem ursprünglich die Brennkammern und Generatoren aber auch die technische Betreuung und Aufsicht untergrecht waren. Weitere Gebäude dienten als Werkstätten und Lager sowie Reservoirs für Kohle und Wasser.

Heute ist das Hauptgebäude größtenteils eingestürzt. Nur eine Brennkammer und ein Generatorraum haben überlebt. Die Anlage im Generatorraum sind allerdings nicht funktionsfähig (und längst ausgeschlachtet). Stattdessen hat man dort ein eigenes kleines System aus Generatoren und Akkumulatoren aufgebaut. Die Brauerei ist in einem Teil des eingestürzten Bereiches des Kraftwerkes nahe der vier großen Schornsteine untergebracht und läuft fast Tag und Nacht. Einige Tanks eines Kraftwerksinternen Brauchwasserreservoires wurden als Lagerkessel umfunktioniert. Ansonsten lagert vieles in Fässern in den anderen Gebäuden.

Die Lagerräume sind ebenfalls zum Großteil zerstört. Ein Teil davon wurde wieder aufgebaut, um Schmugglern und deren Waren gegen Bezahlung kurzfristig Unterschlupf zu gewähren. Eine stetig wachsende Werkstatt in dem Bereich dient als mietbarer Wartungsbereich.

Um das Hauptgebäude herum haben sich aus den Resten der anderen Gebäude oder mitgebrachten oder angelieferten Baumaterialien eine Vielzahl von kleinen Hütten gebildet, in denen das "Volk" des Königs oder der Gang wohnt.

Der King und seine Gang wohnen größtenteils in dem Verwaltungs- und Betreuungstrakt des Kraftwerkes, den sie selber wieder aufgebaut haben.

Ein unterirdisches Netz aus Korridoren soll den ganzen Komplex verbinden. Über den Zustand ist wenn überhaupt nur der Gang etwas bekannt. Pläne darüber sind auch in den unvergesslichen Weiten der Matrix nicht (mehr?) zu finden.

Anreise

Der Ausbau der State Route 161 als vier bis sechsspurige Schnellstraße bis nach Eatonville an der heutigen Salishgrenze sorgte einstmals für einen reibungslosen Verkehr und für einen kurzzeitigen wirtschaftlichen Aufschwung der Gegenden. Durch Puyalup zu fahren ist heutzutage alledings in mehrfacher Hinsicht gefährlich und bis man auf der stark beschädigten Strecke am Lake Waxman angekommen ist, hat man mindestens einen Kontrollpunkt von Straßenzöllnern einer örtlichen Gang passiert, die einen nur dann nicht präventiv über den Haufen ballern, wenn man nicht all zu sehr nach Ärger aussieht oder anderweitig ein Abkommen mit ihnen hat.


Weblinks